„Das sehe ich nicht“ – Experte äußert Zweifel an Bayern-Plan mit Rangnick

Der FC Bayern sucht weiterhin nach einem neuen Trainer. Ralf Rangnick könnte es werden. Für DAZN-Experte Sebastian Kneißl eine überraschende Wahl.

München – Die Witze mit dem weißen Rauch und der Säbener Straße wurden in den vergangenen Tagen schon zuhauf gebracht. Fakt ist: Der FC Bayern hat noch immer keinen neuen Trainer für die kommende Saison.

Jedoch zeichnet sich seit Anfang der Woche ab, dass ein Kandidat offenbar schon bald präsentiert werden könnte: Ralf Rangnick. Fans des FC Bayern finden das derweil nicht ganz so toll.

Die Bayern-Bosse samt Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sollen bei dieser Personalie unisono den Daumen gehoben haben. Rangnick zum FC Bayern? Eine durchaus überraschende Konstellation.

Ralf Rangnick zum FC Bayern? „Verein arbeitet gerade an einer Neudefinition des ‚Mia san mia’“

„Das finde ich spannend, das hatte ich so nicht auf dem Schirm“, sagt Sebastian Kneißl im Gespräch mit tz.de und erklärt umgehend, was hinter den Gedanken des Rekordmeisters stecken könnte: „Der FC Bayern arbeitet gerade an einer Neudefinition des ‚Mia san mia’. Max Eberl kann da, wenn er es richtig macht, für die kommenden Jahrzehnte etwas aufbauen. Er bringt dieses neue ‚Mia san mia’ mit rein.“

Dabei sieht der DAZN-Experte Rangnick nicht als Notlösung, nachdem Xabi Alonso und Julian Nagelsmann den Bayern kürzlich abgesagt hatten. „Das ist eine Phase, die der FC Bayern aktuell durchlebt. Dabei stellt sich die Frage, wie sich der Übergang gestaltet“, so Kneißl: „Daher muss man als Verein schauen, welcher Trainer zu dieser Situation passt.“

Ralf Rangnick neuer Bayern-Trainer? „Er ist der perfekte Mann, wenn …“

Dass sowohl Xabi Alonso als auch Nagelsmann und Rangnick jetzt jeweils unterschiedliche Vorstellungen von Spielweisen hatten, spreche nicht gegen ein fehlendes Konzept der Bayern-Bosse in der Trainersuche. Ganz im Gegenteil. „Natürlich haben die genannten Trainer unterschiedliche taktische Vorstellung und andere fußballerische Herangehensweisen, keine Frage. Xabi Alonso hätte natürlich alles mitgebracht“, sagt Kneißl, der Ralf Rangnick „nicht als die langfristige Lösung sieht. Er ist der perfekte Mann, wenn es darum geht, die Neustrukturierung, diesen schnellen Umbau mitzugestalten.“

Sprich: Rangnick ist ein Projektmanager, der dem FC Bayern zukünftig und eher kurzfristig den richtigen Impuls bringen könnte. Ein Coach mit eingebautem Titelversprechen sei der aktuelle ÖFB-Trainer aber nicht: „Ist er derjenige, der dir jedes Jahr drei Titel bringt? Das sehe ich nicht.” Allerdings zählen an der Isar nur Erfolge im Sinne von Trophäen.

„Das sehe ich nicht“ – DAZN-Experte Kneißl äußert Zweifel an Bayern-Plan mit Rangnick

Das weiß auch Kneißl: „Dieser Verein kann es sich nicht leisten zu sagen, wir spielen im nächsten Jahr nur um die Champions-League-Plätze mit. Die Bayern müssen jedes Jahr Meister werden und mindestens ins CL-Halbfinale“, so der 41-Jährige, dennoch würde er „Rangnick mindestens vier Transferfenster Zeit geben, um die Umstrukturierung voranzutreiben. Eberl, der jetzt schon etwas zeitlichen Vorsprung hat, ebenfalls diese zwei Jahre, um dann die Trainerbank beim FC Bayern wieder neu zu besetzen.”

Dabei muss Rangnick dem Verein gar keine neue Philosophie verpassen. „Es geht ja nicht nur darum, dass er eine Mannschaft neu ausrichtet – es geht auch um die ‚Brand‘ (dt.: Marke/Image) FC Bayern“, erklärt Kneißl weiter: „Bei der TSG Hoffenheim und RB Leipzig hat Rangnick das beeindruckend geschafft. Er kennt sich damit aus und weiß, wie eine Spielweise zu einer ‚Brand’ gehören muss.”

Rangnick und seine Erfahrung mit CR7: „Ich hoffe, er hat daraus gelernt“

Bei Manchester United, das er vor knapp zwei Jahren übernommen hatte, ging das Projekt schief. „Er hat die Erfahrung bei United gesammelt, wo er beispielsweise mit Cristiano Ronaldo zusammengearbeitet hat, welche Wucht ein solcher Verein mitbringen kann. Da musste er sehr viel einstecken“, sagt Kneißl: „Ich hoffe, er hat daraus gelernt, das war schon hart für ihn. Ich wünsche mir, dass er das aufgearbeitet hat, damit er die nächste große Marke im Weltfußball managen kann.“

Aktuell laufen offenbar die Verhandlungen zwischen Rangnick und den Bayern. Der 65-Jährige besitzt als österreichischer Nationaltrainer noch einen Vertrag bis 2026, doch der ÖFB soll bereits seine Bereitschaft signalisiert haben, dass man Rangnick bei einem möglichen Wechsel an die Säbener Straße keine Steine in den Weg legen würde. (smk)

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