Oliver Kahn schwört den FC Bayern auf das Rückspiel gegen Manchester City ein. Der FCB-Boss enthüllt ein Tribünen-Gespräch mit Hasan Salihamidzic.
Manchester – Der FC Bayern München kassiert einen herben Dämpfer in der Königsklasse. Nach der bitteren 0:3-Pleite im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Manchester City sind die Chancen auf ein Weiterkommen verschwindend gering. Oliver Kahn hat die Hoffnung auf ein kleines Wunder aber noch nicht aufgegeben. Der Bayern-Boss richtet nach der Niederlage auf dem Bankett einen flammenden Appell an seine Spieler und schwört diese aufs Rückspiel ein. In seiner Rede enthüllt Kahn zudem ein Tribünen-Gespräch mit Hasan Salihamidzic.
Oliver Kahn |
Geboren: 15. Juni 1969 (Alter 53 Jahre), Karlsruhe |
Karriereende: 2008 |
Position: Vorstandsvorsitzender |
Pflichtspiele für den FC Bayern: 632 (592 Gegentore/ 247 Weiße Westen) |
Emotionale Kahn-Rede nach Bayern-Pleite
Die Bayern legten bei Manchester City, eines der heimstärksten Teams Europas, einen starken Auswärtsauftritt hin. Am Ende des Tages stand jedoch das nackte Ergebnis von 0:3. In den Internationalen Pressestimmen zur Pleite in Manchester war von einer „Blauen Watschn für die Bayern“ zu lesen. Bayern-Vorstandsboss Oliver Kahn wollte damit auf seiner Bankett-Rede nicht ganz mitgehen, stattdessen „die Dinge ein bisschen differenzierter betrachten“.
„Ich denke schon, dass wir unsere Möglichkeiten hatten, wir hatten sehr, sehr gut angefangen, wir hatten Möglichkeiten gehabt, durchaus auch in Führung zu gehen“, lässt Kahn das Spiel im festlichen Ballroom des Clocktower Hotels noch einmal Revue passieren. „Dann bekommen wir durch einen Distanzschuss das 1:0, sind in Rückstand geraten, kommen dann eigentlich in der zweiten Halbzeit sehr, sehr gut ins Spiel und haben die ein oder andere Chance gehabt, den Ausgleich zu erzielen.“ Der Ausgleich wollte jedoch nicht fallen, stattdessen unterlief Innenverteidiger Dayot Upamecano ein fataler Fehler im Spielaufbau.
Flammender Kahn-Appell auf Bankett-Rede: Bayern-Boss enthüllt Tribünen-Gespräch mit Salihamidzic
„Es ist nun mal so: Auf diesem Niveau, gegen so eine Mannschaft darfst du dir nichts, nichts erlauben. Kein Zuspätkommen, keine Hundertstelsekunde, keinen Fehler, weil der sofort gnadenlos bestraft worden ist, so wie es uns dann passiert ist“, mahnte Kahn. „Nach dem 2:0 haben wir dann doch große Probleme gehabt und noch das 3:0 kassiert.“ Doch Kahn wäre nicht Kahn, ohne seine berühmte „Weiter, weiter, immer weiter“-Mentalität.
„Ich habe beim Stand von 2:0 und 3:0, Hasan sitzt ja immer neben mir, noch gesagt: ‚Egal, komm, lass uns irgendwie noch ein Tor erzielen, weil im Fußball immer alles möglich ist‘“, verriet der 53-jährige Bayern-Chef eine Unterhaltung mit seinem Sitznachbarn Hasan Salihamidzic auf der Tribüne. „Es bringt jetzt auch nichts groß zu lamentieren oder irgendwie alles negativ zu sehen“, so Kahn, der auf den engen Meisterkampf in der Bundesliga verwies, die Champions League aber noch nicht abschreiben will.
Kahn richtet Kampfansage an Manchester City: „Habe schon Unglaubliches erlebt“
„Ja, es sieht nicht so gut aus. Nur, ich habe im Fußball schon Unglaubliches erlebt, vieles erlebt. Und wir haben auch die Pflicht, in diesem Rückspiel nochmal alles, was möglich ist, reinzuwerfen, alles zu versuchen“, schwor Kahn den Klub vor versammelter Mannschaft auf das Wiedersehen mit Manchester City in München am kommenden Mittwoch (19. April) ein.
Statistisch betrachtet hat der FC Bayern jedoch keine Chance mehr auf das Erreichen des Halbfinales. Eine Niederlage mit zwei Toren oder mehr im Hinspiel haben die Bayern in ihrer Europapokal-Geschichte in insgesamt zehn Fällen nie aufholen können.
Kahn-Rede nach Bayern-Pleite erhält aufmunternden Applaus
„Um unseren Fans hier, unseren Fans in München, aber auch unseren Fans auf der ganzen Welt zu zeigen, dass wir jetzt eben nicht zu enttäuscht sind und aufgeben, sondern nochmal versuchen, alles im Rückspiel reinzuwerfen“, forderte Kahn eine Reaktion und erntete für seine emotionale Rede aufmunternden Applaus. Unter den Gästen im Festsaal waren auch Thomas Tuchel und Thomas Müller, die bei der Bayern-Pleite für einen besonderen Co-Trainer-Augenblick sorgten. (ck)