Neben offensiver Finesse sollte der Transfer von Sadio Mané dem FC Bayern auch Strahlkraft bringen. Sein schwerer Stand in München sorgt auch in England für Verwunderung.
München – Knapp ein Jahr ist es her, als Sadio Mané den Weg vom FC Liverpool an die Säbener Straße zum FC Bayern fand. Seinerzeit als Transfer-Coup angepriesen, der neben seiner sportlichen Qualität auch den Weggang des großen Namen Robert Lewandowski zumindest abmildern sollte. Dass er bisher keine dieser Rollen ausfüllen kann, sorgt bei manchem Fußballkenner nun für starke Verwunderung.
Sadio Mané | |
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Geboren: | 10. April 1992 in Bambali/Senegal |
Bisherige Stationen: | FC Metz, FC Red Bull Salzburg, FC Southampton, FC Liverpool, FC Bayern München |
Vertrag bis: | 30. Juni 2025 |
Manés schwierige Situation beim FC Bayern – Verletzungen und Kabinenkrach
Dabei war die bisherige Saison, in welcher der Senegalese in der Bundesliga sieben Tore erzielte und fünf Treffer auflegte, von Verletzungspech geprägt. Eine Entzündung im Wadenbeinköpfchen warf ihn zurück und kostete ihn neben 9 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft und am Afrika-Cup.
Hausgemachte Probleme kamen jüngst hinzu, als der 31-Jährige mit einem körperlichen Übergriff auf Leroy Sané noch zusätzlich negative Schlagzeilen abseits des Platzes produzierte. Die Folge waren Berichte über eine vermeintliche Isolation innerhalb der Kabine. Somit ist Mané stand heute weder auf noch außerhalb des Platzes in München angekommen. In den entscheidenden Partien in der Champions League, im Pokal und zuletzt auch in der Bundesliga bekam Mané unter Thomas Tuchel nur noch wenig Einsatzzeit.
Manés Situation beim FC Bayern – Neville ist schockiert, Reschke beurteilt Transfer kritisch
Stark verwundert über die äußert unglückliche Situation des Senegalesen in der Bundesliga äußerte sich nun einer, der Mané und die Premier League bestens kennt. Gary Neville sagte gegenüber Sky UK, er sei „schockiert“ darüber, „dass Sadio Mané in München nie angekommen ist“.
Dieser erinnert sich noch bestens an den Mané, der beim FC Liverpool den Durchbruch schaffte und dort in der Liga Tore und Vorlagen am Fließband produzierte (263 Spiele/111 Tore/47 Assists). „Er war einer der besten Premier League-Spieler, die wir in den letzten sechs Jahren gesehen haben“, so Neville. „Ich kann es einfach nicht glauben, dass dieser Transfer gar nicht funktioniert hat.“
Scheinbar ist das „Mismatch“ nun dermaßen groß, dass der FC Bayern zuletzt ein Tauschgeschäft in Betracht zog – womöglich um einen anderen Wunschstürmer finanzieren zu können. Kritische Anmerkungen zur Personalie kamen auch von Michael Reschke. Der ehemalige technische Direktor befand im Sport1-Podcast „Die Bayern-Woche“, dass er andere Transfers, die der Club in jüngster Vergangenheit getätigt hat, mit Blick auf die Zukunft „vielversprechender“ sah, als den einstigen Offensiv-Star der Premier League. (nki)