Serge Gnabry macht nach fast jedem seiner Treffer beim FC Bayern eine spezielle Rührbewegung. Ganz neu ist diese aber nicht. Was steckt hinter seinem Torjubel?
München - Serge Gnabry stellt beim FC Bayern München immer häufiger seine Torgefahr unter Beweis. Seit seinem Wechsel von Werder Bremen zum deutschen Rekordmeister im Sommer 2017 netzte der 24-Jährige in 72 Pflichtspielen 30 Mal ein. Auch in seinen 13 Länderspielen für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erzielte er bereits 13 Treffer (Stand: 25. Februar 2020).
Auffällig: Nach fast jedem Tor macht der Flügelflitzer eine Bewegung mit seinen Händen, als würde er mit einem Kochlöffel in einem Topf rühren. Doch was steckt hinter diesem Jubel?
Serge Gnabry: Jubel von einem anderen Sport-Star abgeschaut
Serge Gnabry hat sich diese sehr spezielle Geste nicht selbst ausgedacht, sondern von einem anderen Sport-Star übernommen. Der US-amerikanische Basketball-Profi James Harden, der in der NBA für die Houston Rockets spielt, jubelt so schon seit vielen Jahren.
„Das ist Cooking. Wenn James Harden übertrieben viele Punkte macht, dann ist er der Chefkoch. Dann läuft er heiß“, erklärte Gnabry einst den Jubel des Shooting Guards. Dies ist „The Beard“ - so wird Harden wegen seiner auffälligen Gesichtsbehaarung genannt - in der vergangenen Saison des Öfteren gelungen, unter anderem im März 2019, als er gegen die San Antonio Spurs mit 61 Punkten sein Career-High erzielte.
Über die komplette Spielzeit kam der 30-Jährige im Schnitt auf 36,1 Zähler - der siebthöchste Wert aller Zeiten! Harden gilt als einer der besten Offensivspieler der NBA und ist von den gegnerischen Verteidigern meist nur durch ein Foul zu stoppen.
Serge Gnabry läuft in der Champions League heiß - und jubelt wie James Harden
Dass aber auch Gnabry heiß laufen kann, hat er im Champions-League-Gruppenspiel gegen den englischen Top-Klub Tottenham Hotspur am 1. Oktober 2019 bewiesen. „Vier Tore habe ich seit der F-Jugend nicht mehr gemacht. Das war ein grandioser Abend für mich - und für die Mannschaft“, sagte der Matchwinner nach der 7:2-Gala des FC Bayern München in der Königsklasse.
„Es war sicherlich sein bestes Spiel“, urteilte Niko Kovac, damals noch Trainer der Münchner. Kapitän Manuel Neuer war vom Auftritt seines Mannschaftskollegen ebenfalls begeistert: „Was soll man dazu sagen? Serge hat wirklich alles getroffen.“ Seinen „Cooking“-Jubel präsentierte Gnabry gegen die „Spurs“ übrigens nach seinen ersten beiden Treffern in der 53. Spielminute (3:1 aus Sicht des FC Bayern) und wenige Sekunden später in der 55. Minute (4:1).
„Meine ersten vier Champions-League-Tore direkt an einem Tag zu erzielen, war natürlich grandios“, sagte der Angreifer, der sich in einen illustren Kreis katapultierte: Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Zlatan Ibrahimovic oder Robert Lewandowski gehören zu den wenigen Kickern, denen in der CL-Historie vier Tore in einer Partie glückten. Gnabry ist erst der zweite Deutsche nach Mario Gomez (2012 bei Bayerns 7:0 gegen Basel), dem dieses Kunststück gelang.
Nach dem Match des deutschen Rekordmeisters in London kam es noch zu einer kuriosen Szene im Stadion: Ein Bayern-Profi grätschte Serge Gnabry auf dem Platz um, wie tz.de* berichtete.
Video: So rührt sich 4-Tore-Held Serge Gnabry beim FC Bayern zur Weltklasse
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sk/dpa