Bayern München oder Borussia Dortmund – wer macht das Rennen um die Deutsche Meisterschaft? Alle wichtigen Stimmen der Akteure und Verantwortlichen zum Saisonfinale.
München - Während Borussia Dortmund im Heimspiel gegen den FSV Mainz einen Sieg für die Meisterschaft braucht, hofft der FC Bayern, der für den Titel parallel in Köln gewinnen müsste, auf einen Ausrutscher des BVB. Vor und nach der Partie äußern sich wie gewohnt die Trainer, Spieler und Verantwortlichen der Vereine am Sky-Mikrofon.
Wir sammeln für Sie alle relevanten Stimmen zum letzten und entscheidenden Spieltag.
Thomas Tuchel (FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky über...
... das Spiel: „Das ganze Spiel beschreibt die ganze Phase, in der ich hier Trainer war. Nach der vergebenen Chance von Leroy – das ist die Analyse für die Phase, in der ich Trainer war. Wir hatten zum Glück noch ein letztes Ausrufezeichen. Wir gehen wie so oft in Führung, haben die Chance, nachzulegen, aber tun es nicht und verlieren dann komplett die Kontrolle über individuelle Fehler.“
... das Elfmeter-Gegentor: „Wir kriegen dann einen Handelfmeter aus dem Nichts, wir scheiden gegen Freiburg mit einem Elfmeter aus dem Pokal aus, gegen RB Leipzig zwei Elfmeter. Aber Jamal hatte noch einen Moment.“
... die Ein- und Auswechslung von Leon Goretzka: „Es war eine Horror-Entscheidung, aber es sind die letzten zehn Minuten er Saison, da haben wir nochmal umgestellt auf 4-1-3-2 mit den Offensivsen. Es tut mir leid für ihn.“
... die Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic: „Ich weiß es seit gestern und heute wird es in der Kabine bekannt gegeben. Der Hasan hat mich vor acht Wochen angerufen und überredet und überzeugt, dass wir es zusammen machen und da ziehen Familien um und so weiter. Er ist verantwortlich, also muss ich das auch erst verarbeiten.“
... seinen Verbleib in München: „Da gehe ich jetzt mal davon aus.“
Thomas Müller (FC Bayern) nach dem Spiel bei Sky über...
... das Siegtor: „Und dann haut der Jamal den da unten rein, in einer Manier. Da wirst du ja verrückt. Das ist das, was hier durchschießt, wenn dieses Tor fällt. Das ist das Besondere.“
... die Meisterschaft: „Ich glaube, alle, die sich für deutschen Fußball interessieren, haben unterschwellig so ein Gefühl, dass wir es eigentlich nicht verdient haben. Und das spreche ich offen aus. Ich verstehe es. Unsere Rückrunde war auf und neben dem Platz chaotisch. Aber das ist unglaublich für die Truppe. Das ist das, woran man sich erinnert.“
... das angebliche Aus von Kahn und Salihamidzic: „Das kommt jetzt, eine Minute nach dem Abpfiff? Ist ja ein guter Job von euch, bisher wusste ich nicht davon.“
Mats Hummels (Borussia Dortmund) nach dem Spiel bei Sky über...
... die Reaktion der Anhänger, die alle blieben: „Es zeigt, was für großartige Fans das sind. Wir wollten heute feiern, das ist nur ein minimaler Trost. Ich kann es nicht greifen, ehrlich gesagt.“
... die Gründe für die Niederlage: „Von den Gegentreffern und dem verschossenen Elfmeter haben wir uns beeinflussen lassen. Heute fällt es schwer, sehr schwer.“
... die Stimmung im Stadion: „Die Atmosphäre war beflügelnd, wie ich es selten erlebt habe. Wir hätten unsere Chancen nutzen müssen. In der 90. Minute war es sehr ruhig, da hat man sich auch denken können, dass es nicht beim 1:1 geblieben bist. Wir hatten es in der eigenen Hand. Heute hätten wir es zumachen müssen. Die nächsten Tage werden brutal. Ich bin einer, der dann sehr für sich sein möchte. Das zu verarbeiten, wird länger dauern als ein paar Tage.“
Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) vor dem Spiel bei Sky über...
... die Atmosphäre im Stadion: „Ich weiß, dass ich mich auf unsere Fans immer verlassen kann, vor allem, wenn es darauf ankommt. Das was man heute erlebt und die letzten Tage schon, das sind Meistertage. Überall diese Euphorie, diese Freude, das macht den Klub besonders und deswegen müssen wir heute durch diese Tür gehen, wir brauchen diesen Sieg und dann wirds kein Halten mehr geben.“
... die mögliche Reflexion, was heute passieren kann: „Also ich bin am Donnerstag hier im Stadion bei einer Veranstaltung gewesen und dann danach noch einmal hier rumgelaufen, da war kein Mensch im Stadion, da hatte ich fünf Minuten für mich in diesem leeren Stadion, weil ich wusste, was hier passiert, das ist schon geil. Und ich habe mich gestern Abend mal gezwungen, mich eine halbe Stunde ganz alleine und ohne Telefon auf die Terrasse zu setzen und einfach mal ein bisschen zurückzublicken. Aber ich weiß, wir müssen diesen schwierigen Schritt jetzt noch gehen und dann wird es auch von uns allen abfallen. Es war ein intensives Jahr, aber jetzt wollen wir dem ganzen die Krone aufsetzen.“
... was es heute auf dem Platz braucht: „Also ich glaube heißes Herz haben wir hier. Wir brauchen eine gewisse Art von Leichtigkeit und Ruhe und in der ein oder anderen Situation auch Geduld. Die Überzeugung ist da, die Kraft wird von Außen kommen, ich mache mir keine Sorgen, ich habe ein richtig gutes Gefühl.“
Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) vor dem Spiel bei Sky über...
... das Anspannungslevel: „Nicht so hoch wie die Vorfreude. Das ist alles, was wir in den letzten Jahren haben wollten, es wir laut sein. Wir sind heute hier, um Fußball zu spielen und wir wollen unsere beste Saisonleistung zeigen. Darauf freuen wir uns.“
... die Anspannung der Fans: „Man spürt die Anspannung in der ganzen Stadt, aber das ist doch völlig in Ordnung. Ich finde es immer schön, wenn ich ein bisschen angespannt und nervös bin, dann denke ich über viele Sachen nach und wenn man über viele Sachen nachdenkt, macht man weniger Fehler.“
... Normalität zu leben in den vergangenen Tagen: „Ich habe immer wieder betont, wo wir stehen und warum wir da stehen. Dafür gibt es Gründe. Da haben wir uns die ganze Woche drauf fokussiert und die Dinge auch nochmal angesprochen, die Dinge in den Vordergrund gerückt, die das Spiel heute betreffen. Wir wollen die Emotion nutzen, sie aber kontrollieren. Wir wollen nicht, das ssie uns kontrolliert.“
... den Druck für die Mannschaft: „Ich glaube, wenn man über Druck spricht, ist das das völlig falsche Wort. Es ist einfach eine große Lust, etwas gemeinsam zu erreichen. Wir wollen Deutscher Meister werden, das ist viel wichtiger als das Negative zu sehen. Wir wollen heute krönen, was uns die wenigsten zugetraut haben.“
... Laute Musik in der Kabine: „Die Musik hören sie vor jedem Spiel. Trotzdem gibt es da ja auch das ein oder andere individuelle Ritual, die Jungs haben alle mittlerweile richtig große Kopfhörer dabei, aber trotzdem ist es immer recht laut in der Kabine vor dem Spiel und danach gibts nochmal ein paar emotionale Worte wie vor jedem Spiel und dann braucht man heute glaube ich nicht mehr viel, um zu wissen, was auf dem Spiel steht.“
... Emotionale Worte vor dem Spiel: „Da reden wir nach dem Spiel drüber, was ich der Mannschaft sagen werde, sie sollen es ja als erste hören. Aber wir haben in der ganzen Woche sehr viel miteinander gesprochen, aber auch da ging es darum: Es ist eine ganz besondere Situation, es ist eine besondere Woche für uns und das ist ja genau das, was wir haben wollen. Der Schlüssel liegt darin, dass man nichts Besonderes tut, sondern auf das fokussiert, was uns so stark gemacht hat, wo wir allen Widerständen getrotzt haben und gesagt haben, jetzt erst recht. Jetzt geht es einfach noch darum, in unserer Stadt, mit unseren Fans in unserem Stadion gemeinsam den letzten Schritt zu gehen und dann endlich die Schale wieder zurückzuholen.“
... Jude Bellingham: „Er konnte die letzten Tage seine Intensität im Training steigern, hat auch gestern große Teile mitgemacht, das sag auch ganz gut aus. Dann haben wir uns heute Morgen in die Augen geschaut und mir signalisiert, dass es noch nicht von Beginn an reicht. Aber wir wissen, was für Qualitäten Jude nicht nur auf dem Platz hat, sondern auch in der Kabine. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass er heute mit dabei ist. Er ist vielleicht einer der wichtigsten Gründe, warum wir heute hier stehen und das wollen wir gemeinsam mit ihm erleben und hoffen natürlich, dass er zusätzlich noch ein paar Minuten auf dem Platz stehen kann.“
... die Frage, warum der BVB heute Deutscher Meister wird: „Wenn man sich die ganze Saison anschaut und sieht, was wir investiert haben und besonders, was wir erleiden mussten, wie wir immer wieder Rückschläge verarbeitet haben und wie wir in den letzten Wochen agiert haben, als die Drucksituation von Woche zu Woche größer wurde. Wenn man sieht, was wir besonders in den Heimspielen in dieser Saison für Leistungen gezeigt haben, das ist genau das, was wir wollen. Wir werden aber niemals den Respekt vor dieser Aufgabe verlieren, vor dem Gegner. Aber wenn wir nochmal an alles aus den letzten Wochen und Monaten anknüpfen können heute, dann sind wir Deutscher Meister.“
Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) vor dem Spiel bei Sky über...
... das Feedback der Mannschaft: „Nichts für die Öffentlichkeit kommt da zurück. Das breite ich vor dem letzten Spieltag sicher nicht in der Öffentlichkeit aus.“
... die mögliche titellose Saison: „Ich hätte beinahe gesagt, es kotzt mich an, aber das darf man am Samstagnachmittag im Fernsehen nicht sagen. Aber es ist so. Jetzt warten wir erstmal ab, was es ist, aber grundsätzlich macht auch ein Titel nicht so viel mit dir. Der eigene Ehrgeiz wird ungebrochen sein, egal ob wir heute die Schale bekommen. Wir werden versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten und dann werden wir ab dem 13. Juli nur an einem Ziel arbeiten: Besser zu werden, mehr Spiele zu gewinnen, mehr Stabilität zu haben. Das werden wir auch hinbekommen, völlig unabhängig davon, was heute passiert. Aber: I hate to lose.“
... Matchplan für heute: „Ja frühe Tore sind immer gewollt, aber wir spielen heute in Köln und die haben, glaube ich, die wenigsten Heimtreffer in den letzten Wochen bekommen, lassen die wenigsten Chancen zu, pressen extrem hoch. Klar ist es ein Wunschszenario den Druck zu erhöhen, aber es wäre etwas vermessen. Aus Respekt, was in Köln passiert und wie die Mannschaft spielt: Es kann auch ein zähes Spiel werden. Ist doch klar.“
Alexander Meyer (Torhüter Borussia Dortmund) vor dem Spiel bei Sky über...
... die Stimmung in der Stadt: „Unfassbar, was hier los ist, ich glaube ganz Dortmund und Umgebung ist hier vorm Stadion und freuen sich einfach auf das Spiel.“
... Schwierigkeiten, die Ruhe zu bewahren: „Ich glaube, man kann das schon genießen, das hat man ja nicht immer. Da kann man auch mal die Kopfhörer zur Seite legen und sich das anhören, das ist ja auch ein schöner Moment für jeden.“
... den Fokus: „Es war wie immer, jeder hört seine Musik, es ist sehr ruhig und jeder ist fokussiert, konzentriert. Trotzdem haben wir die Fans gehört.“
... seine persönliche Entwicklung: „Es war ein sehr intesives Jahr mit vielen schönen Momenten. Da sieht man mal, wie schnell es gehen kann. Ich versuche sas einfach zu genießen.“
... die Party-Vorbereitungen: „Wir müssen heute nochmal liefern, das ist uns allen klar. Von außen kommt viel rein, aber wir fokussieren uns nochmal.“
... den Matchplan für heute: „Wir müssen mutig auftreten, selbstbewusst. Die Fans sind da, jeder will, dass wir das Spiel gewinnen. Wir müssen so auftreten, wie in den letzten Spielen, das Spiel mit unseren Mechanismen gestalten und dann gehen wir als Sieger vom Platz.“
Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) vor dem Spiel bei Sky über...
... die Stimmung in der Stadt: „Sehr spannend. Wir sind total froh, dass wir diese Situation haben, es selbst in der Hand haben. Die Euphorie, diese Meisterschaft heute zu gewinnen, ist natürlich enorm.“
... die Meisterschaft 2012: „Man denkt natürlich das ein oder andere Mal darüber nach. 2012 ist schon wieder elf Jahre her, deshalb freue ich mich, wenn die Jungs das heute gewinnen. Aber man muss heute den Sack zumachen, die Saison mit einem Heimsieg beenden. Die Bilanz ist toll, von 16 Heimspielen haben wir 14 gewonnen, eins unentschieden gespielt und eine Niederlage. Also was soll heute noch anbrennen?“
... die Fahrt der Mannschaft zum Stadion: „Zu meiner Zeit habe ich mich nicht darum gekümmert, was außen rum passiert, sondern mich auf mich fokussiert. Ich rief nochmal meine Familie an und machte das Handy dann aus. Dann war ich im Tunnel. Heute ist das oberste Ziel, Fakten zu schaffen, denn aktuell sind wir noch nicht Deutscher Meister. Wir müssen erstmal die Aufgabe hier erfüllen, am besten mit einem Dreier“
... das „Bei-Sich-bleiben“ trotz der ganzen Euphorie: „Ich war die letzten zwei Tage am Trainingsplatz und habe den Spirit mitbekommen. Die Jungs sind alle sehr konzentriert und fokussiert, sie wissen, was bevorsteht. Bisher hat nur Mats Hummels für Borussia Dortmund die Meisterschaft errungen. Die Jungs wissen, was sie erreichen können“
... warum Dortmund Deutscher Meister wird: „Wir haben es verdient, in der Rückrunde haben wir 39 Punkte geholt, in der Hinrunde 31. Die Münchner haben geschwächelt. Jetzt ist Borussia Dortmund einfach dran.“
(ajr/msb)