Obwohl der FC Bayern in der Offensive Verletzungspech hat, erhält Mathys Tel kaum Spielzeit. Trainer Vincent Kompany versucht, ihm Mut zu machen.
München – Die aktuelle Spielzeit verläuft für Mathys Tel beim FC Bayern ziemlich frustrierend. Wettbewerbsübergreifend bekam der 19-Jährige unter Vincent Kompany in elf Pflichtspielen lediglich 343 Einsatzminuten, dabei gelang ihm bislang kein einziger Scorerpunkt. In der Vorsaison waren es unter Kompanys Vorgänger Thomas Tuchel noch stolze 17 - zehn Tore, sieben Assists. Im internen Ranking ergab dies einen respektablen vierten Platz.
„Erfolgsstrategie“ der Vorjahre funktioniert nicht
Meist kommt der französische U-21-Nationalspieler von der Bank, was unter Tuchel, aber auch zuvor Julian Nagelsmann häufig von Erfolg gekrönt war. Jedoch ist das in dieser Spielzeit keineswegs der Fall, und nach wie vor funktioniert es beim Fanliebling überhaupt nicht, wenn er - wie in Dortmund - in der Startformation steht.
So wurde Cheftrainer Kompany bei seinem weihnachtlichen Fanclub-Besuch von einem Nachwuchsanhänger des Rekordmeisters nach den Gründen für die geringen Spielzeiten von Tel befragt. Die Antwort fiel dem Belgier nicht ganz leicht.
Tel „macht eigentlich sehr, sehr viel richtig.“
„Kinderfragen sind immer die schwersten. Er war ein paar mal verletzt oder krank, das darf man nicht vergessen. Es ist einfach so, dass es beim FC Bayern immer Konkurrenz gibt. Es gibt Topspieler auf jeder Position. Er macht eigentlich sehr, sehr viel richtig. Das ist ein Spieler, den wir alle lieben. Das ist auch kein Geheimnis. Das haben wir immer gesagt.“
Dabei hatte Tel, anders als Bayern-Neuzugang Michael Olise, sogar auf die Olympia-Teilnahme in seinem Heimatland verzichtet und schien einer der Saisonvorbereitungsgewinner an der Säbener Straße zu sein. Als Olise nach dem Turnier als Silbermedaillengewinner in München startete, wurde er jedoch schnell zum Startelfkandidaten und ließ seinen jüngeren Landsmann im internen Ranking hinter sich.
Für Kompany ist es folglich „auch ganz fair und ehrlich, wenn wir einfach die Konkurrenz ausspielen. Irgendwann wird er das schaffen. Aber erstmal: Leisten, wie jeder andere Spieler“. Dennoch hob Kompany die Wichtigkeit des vielseitig einsetzbaren Offensivjuwels hervor: „Er ist ein großes Talent und wir sind sehr, sehr froh, dass er beim FC Bayern ist.“
Winterleihe - nein danke!
Aufgrund seiner geringen Einsatzzeiten wird Mathys Tel in dieser Spielzeit von externer Seite permanent eine Winterleihe nahegelegt. Daran interessiert sollen RB Leipzig, der VfB Stuttgart und Werder Bremen aus der Bundesliga, aber auch Villareal und Lazio Rom sein. Der Spieler sträubt sich aber noch gegen diesen Schritt und will sich nach wie vor beim FC Bayern durchsetzen. Für diesen eisernen Willen lieben ihn viele Anhänger des Rekordmeisters umso mehr.
Ähnlich wie bei Leroy Sané hatte Mathys Tel in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils eine bessere Hinrunde und eine schwächere Rückrunde. Warum sollen beide in der Saison 2024/25 nicht den Spieß umdrehen?