Nach der Niederlage des FC Bayern gegen Leverkusen wütete Thomas Müller in einem TV-Interview. Trainer Tuchel hat die Wutrede bislang nicht gesehen.
München – Im kommenden Duell im Achtelfinale der Champions League geht es für den FC Bayern gegen Lazio Rom um Wiedergutmachung für die deutliche 0:3-Schlappe gegen Bayer Leverkusen. Dafür muss Trainer Thomas Tuchel eine Reaktion von seinen Spielern einfordern. Nach der Pleite gegen die Werkself sorgte vor allem Thomas Müller mit seiner Wutrede für einen solchen Impuls. Sein Coach hat die Aussagen bislang aber noch nicht gehört, wie Tuchel auf der Pressekonferenz vor der wichtigen Partie gegen Lazio Rom verriet.
Tuchel stimmt mit Müller-Aussagen überein
Angesprochen auf die Aussagen von Thomas Müller sagte Thomas Tuchel: „Ich habe sie nicht gehört.“ Seit dem Spielende gegen Leverkusen war der 50-Jährige laut eigener Aussage „offline“. Bislang wurde Tuchel lediglich von Pressevertretern auf die Äußerungen des Münchners angesprochen. Ein Problem hat der Übungsleiter offenbar weder mit Inhalt noch der Art und Weise von Müllers Brandrede. „Das ist auch nichts Verkehrtes, das so zu äußern. Wenn das einer darf, ist das natürlich auch Thomas, der das so äußern darf.“
Tuchel stimmt mit seinem Schützling überein und erkennt ebenfalls einen Unterschied zwischen den Trainingsleistungen seiner Mannschaft und dem Auftreten in den Pflichtspielen. „Es gibt eine Diskrepanz.“
Tuchel sieht Müller-Aussagen als Initialzündung für bessere Leistungen
Tuchel malte auf der Pressekonferenz ein ähnliches Bild wie Müller: „Es fühlt sich an, als würden wir mit einem Rucksack spielen.“ Dazu gewinnt der Coach der Wutrede des Offensivspielers aber etwas Positives ab: „Es ist wichtig, dass der Prozess von den Spielern angestoßen wird.“ Gemeint ist der Prozess, um die Trainingsleistungen auch in den wichtigen Partien abrufen zu können.
Gegen Lazio Rom ist eine Reaktion des FC Bayern unerlässlich. Wohl möglich könnte Wortführer Müller für das Spiel in der italienischen Hauptstadt nicht nur am Mikrofon, sondern auch auf dem Feld zu einem wichtigen Faktor werden. (jsk)