Trotz des Verkaufs von Matthijs de Ligt an Manchester United ist Jonathan Tah beim FC Bayern wohl kein heißes Thema mehr. Christoph Freund lieferte den nächsten Hinweis darauf.
Ulm – Parallel zum Pflichtspielauftakt des FC Bayern im DFB-Pokal beim SSV Ulm hat auch Manchester United die neue Saison in England eröffnet. Der Rekordmeister empfing den FC Fulham. Während Noussair Mazraoui in der Startelf stand, saß Matthijs de Ligt zunächst auf der Bank. Das Duo war unter der Woche aus München geholt worden. Vor allem die Personalie De Ligt sorgte im Umfeld der Bayern für viele Diskussionen.
Der Niederländer gehörte zu den Publikumslieblingen, eine Petition mit dem Titel ‚Keep De Ligt! Wir wollen De Ligt!‘ hat über 70 000 Unterschriften gesammelt. Für Diskussionen sorgte aber auch, dass viele Beobachter infolge seines Abschieds den Transfer von Jonathan Tah erwartet hatten, der nach aktueller Lage der Dinge eher nicht zustande kommen wird. Einen weiteren Hinweis darauf lieferte in Ulm Sportdirektor Christoph Freund.
Freund sieht FC Bayern „aktuell in der Abwehr sehr gut aufgestellt“
„Wir sind überzeugt, dass wir aktuell in der Abwehr sehr gut aufgestellt sind. Matthijs ist ein richtig guter Spieler, der in der letzten Saison viel gespielt hat, aber wir wollten Veränderungen herbeiführen, und da gehören auch Verkäufe dazu“, so der Österreicher beim TV-Sender Sky. Im Vergleich zur Vorsaison hat nach aktuellem Stand der Neuzugang Hiroki Ito vom VfB Stuttgart De Ligt ersetzt, zudem ist Josip Stanišić von seiner Leihe an Bayer Leverkusen zurück.
Dass der Japaner nach einer Verletzung aus der Saisonvorbereitung noch länger ausfällt, soll nicht zu Panikkäufen führen. Diesen Status hätte Tah als Stammspieler der deutschen Nationalmannschaft und Abwehrchef von Leverkusen sicher nicht gehabt. Als absolut notwendig schätzen die Verantwortlichen seine Verpflichtung aber offensichtlich nicht ein.
Max Eberl dementiert Tah-Absprachen mit Leverkusen
Schon am Donnerstag hatte Max Eberl durchblicken lassen, dass Tah aller Voraussicht nach nicht vom Rheinland an die Isar wechseln wird. Vor dem Pokalspiel in Ulm dementierte der Sportvorstand im ZDF, dass es eine klare Abmachung mit der Werkself gegeben habe, die der FC Bayern anschließend missachtet hätte.
„Es gab keine Absprachen. Bei Verhandlungen hat man Argumente, Gegebenheiten, Rahmenbedingungen, finanzielle Möglichkeiten, Kaderplätze: Das gibt voraus, wie weit wir verhandeln mit dem Gegenüber. Das sage ich bewusst allgemein“, äußerte sich Eberl. Wegen der Causa Tah hatte es einen Verbalangriff von Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro auf den Bayern-Boss gegeben, den er schon am Donnerstag recht gelassen wegmoderierte.