Im Sommer wechselte João Palhinha für eine beachtliche Summe zum FC Bayern. Aber war dieser Transfer wirklich notwendig? Dietmar Hamann reagiert.
München – Über 50 Millionen Euro zahlte der FC Bayern im Sommer für João Palhinha an den FC Fulham. Der 29-Jährige, der bereits unter Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel die geforderte „Holding Six“ war, stieß nach seinem 2023 geplatzten Transfer mit einem Jahr Verspätung nach München.
„Wenn man über so lange Zeit an einem Spieler baggert, muss man von einem Wunschtransfer sprechen“, sagte Sportvorstand Max Eberl bei der Vorstellung Palhinhas.
Doch der portugiesische Nationalspieler ist beim Rekordmeister bis dato nicht gesetzt. Unter Coach Vincent Kompany absolvierte er erst 139 Spielminuten, nur einmal stand er bisher in der Startelf. Im zentralen Mittelfeld des FC Bayern haben derzeit Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlović die Nase vorn.
Hamann rechnet auch gegen Leverkusen nicht mit Palhinha
„Die Innenverteidiger und die zentralen Mittelfeldspieler, die wechselst du eigentlich nicht“, konstatierte Dietmar Hamann am Sonntag (22. September) bei Sky90. Wenn der FC Bayern am kommenden Bundesliga-Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen antritt (Samstag, 18.30 Uhr), werde Kompany „wieder seine beste Mannschaft spielen lassen, da wird, glaube ich, kein Palhinha dabei sein“, so der TV-Experte.
Man könne Pavlović aktuell „normal nicht rausnehmen und Kimmich ist Vizekapitän, jetzt Kapitän der deutschen Nationalmannschaft“, erklärte Hamann. „Wenn Kimmich sich nichts zu schulden kommen lässt, wird er spielen.“
„Nein“: Hamann mit klarer Meinung zu Palhinha-Transfer
Da Kimmich beim FC Bayern mittlerweile wieder eine tragende Rolle im Mittelfeld einnimmt, hinterfragte Hamann den Palhinha-Transfer: „Wenn ein Kompany kommt und sagt oder weiß, dass Kimmich wieder in der Mitte spielt, wäre meine Frage, ob du Palhinha holen musst.“
Auf Nachfrage, ob man Palhinha hätte holen müssen, antwortete Hamann: „Nein.“ Wenn Palhinha wie beim 5:0 gegen Bremen erst spät eingewechselt werde, „liegt ihm das natürlich auch nicht“. Das sei „nicht sein Spiel“. Es werde „mit Sicherheit Spiele geben, wo er gebraucht wird. Die Frage ist, ob das reicht. Weil wenn du einen Mann holst für 50 Millionen, dann gehe ich davon aus, dass der im Jahr 45, 50 Spiele macht“, so Hamann.
Palhinha sei auf einer Position beheimatet, „wo du Konstanz willst“, betonte Hamann und verwies darauf, dass der FC Bayern auch noch Konrad Laimer und Leon Goretzka habe. „Nach drei, vier Spielen wird sich keiner beschweren, dass er nicht spielt. Aber wenn du jetzt gegen Leverkusen nicht dabei bist, gegen Aston Villa nicht, dann wird es wahrscheinlich die ersten Stimmen geben. Und wie er das dann macht, der Trainer, das werden wir sehen“, so Hamann über Palhinhas Perspektive in München.