Barca-Ausbildung, Spielintelligenz und mehr: Das ist Adam Aznou

Adam Aznou spielte sich in der Sommervorbereitung bei Vincent Kompany in den Fokus und hat durchaus realistische Chancen, in den kommenden Pflichtspielen Teil der ersten Elf zu sein. Viele FCB-Anhänger hatten noch nicht wirklich die Möglichkeit, sich ein Bild von dem Youngster zu machen. Wer ist also der Marokkaner, der aus La Masia an die Isar kam? Ein Spielerporträt über Adam Aznou.

München – Für Vincent Kompany und den FC Bayern geht es endlich so richtig los, in der Sommervorbereitung konnte der Belgier bereits intensiv mit seiner Mannschaft zusammenarbeiten. Dabei haben unter anderem Serge Gnabry und Mathys Tel den 38-Jährigen überzeugen können, aber auch in der Defensive gab es eindeutig Gewinner.

Einer davon war Adam Aznou, der bei Kompany einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben soll und nicht zuletzt aufgrund der Stanisic-Verletzung eine ernsthafte Option für die Startelf wurde. Im Testspiel gegen Zürich ließ der Youngster dann sein großes Talent durchblitzen. Die Vergangenheit zeigt ziemlich eindeutig, was für einen Spielertypen die Münchner in ihrem Profikader nun haben.

Adam Aznou: Spielstarker Außenverteidiger mit Barca-Ausbildung

Ausgebildet wurde Aznou von 2019 bis 2022 in der Barca-Jugend La Masia. Logischerweise hat sich der heute 18-Jährige daher damals bereits auf das Spiel mit Ball fokussiert und bis heute hier seine Stärken. Auch bei den Münchnern zeigte er nach seinem Wechsel dann, dass er über eine enorme Spielintelligenz verfügt und dabei vor allem das Offensivspiel bereichern kann.

So verzeichnete der Linksfuß in der vergangenen Saison 23 Einsätze für die U19 der Bayern in der Bundesliga Süd/ Südwest und der Youth League (wettbewerbsübergreifend drei Tore, fünf Assists) sowie elf Einsätze in der Regionalliga Bayern (ein Assist) für die FCB-Amateure. Dort kam Aznou zumeist als Außenverteidiger zum Einsatz und zeigte insbesondere seine Qualitäten im Ballbesitzspiel.

Das belegen neben den Torbeteiligungen auch weitere Statistiken: Der U23-Nationalspieler Marokkos absolvierte in der Youth-League-Saison die zweitmeisten Dribblings. Diese Qualität ließ er ebenfalls gegen Zürich durchblitzen, wo er gleich an zwei Treffern beteiligt war. Auf ein Dribbling in der 12. Minute folgte der sehenswerte Treffer von Michael Olise, das 2:0 durch Harry Kane resultierte aus Aznous Vorbereitung mit dem Kopf, der den Weg bis in den gegnerischen Strafraum machte.

Wie steht es um Aznous Defensivqualitäten?

Die große Frage, die sich in dem Zusammenhang stellt: Schafft es Aznou auch schon, die Bundesliga-Angreifer aus dem Spiel zu nehmen? In der U19-Bundesliga jedenfalls zeigte der gebürtige Spanier, dass er sich nicht zu schade ist, auch die vermeintlich unangenehme Defensivarbeit zu übernehmen.

Dort befand er sich auf Platz zehn der Spieler mit den meisten geführten Zweikämpfen pro 90 Minuten. Dennoch ließen die Testspiele mit dem deutschen Rekordmeister etwas durchblicken, dass Aznou noch die Athletik fehlt, um körperlich voll und ganz auf dem Niveau mithalten zu können. Dort wird der 1,78 Meter große Verteidiger noch etwas Zeit benötigen, um sein Spiel an die erhöhte Körperlichkeit anzupassen.

Besonders auf engem Raum und unter Gegnerdruck zeigte Aznou immer wieder sein beeindruckendes Talent, Lösungen im Bayern-Spiel zu finden. Für die Gegner wurde es zur echten Herausforderung, den Außenverteidiger unter Druck zu setzen, auch die Spielfreude scheint er – unabhängig davon, ob er bei der U19 oder den Profis aufläuft – nicht zu verlieren. Vincent Kompany verfügt daher über eine Option, die seinem offensiv versierten Spiel extrem guttun kann.

Denn Aznou kann sowohl auf links als auch auf rechts auflaufen, was in der laufenden Saison durchaus noch relevant werden könnte. Momentan benötigt der Belgier Aznou auf rechts, jedoch können der verletzungsanfällige Guerreiro und der nach seiner Form suchende Davies ebenfalls in Zukunft noch verdrängt werden.

Dass Kompany also schlussendlich tatsächlich auf den Youngster von Beginn an setzen wird, ist noch alles andere als sicher. Dennoch verfügt er durch seine exzellente Ausbildung und sein Selbstvertrauen mit Ball am Fuß über außergewöhnliche Qualitäten, die dem Münchner Trainer imponieren und sein System brillant ergänzen. Alternativ kann Aznou noch mehr Spielpraxis in der Regionalliga Bayern bei den Amateuren sammeln und auf seinen Moment bei den Profis lauern.

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