Nach Gala-Vorstellung: Die perfekte Woche für den FC Bayern für eine Sané-Verlängerung

Mit Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Alphonso Davies hat der FC Bayern längst perspektivisch verlängert. Ist nun endlich Leroy Sané dran?

München - Beim 3:2-Sieg im Bundesligaspiel gegen den FC St. Pauli war der 29-Jährige der „Man of the Match“ und das nicht nur, weil er seine BL-Saisontore Nr. acht und neun erzielte und damit bereits am 27. Spieltag seine bisherige Bestmarke aus den letzten beiden Spielzeiten um einen Treffer überbot. Sechs Tore schoss er dabei nach der Winterpause.

Die erhoffte Leistungssteigerung in der Rückrunde

In der laufenden Saison scheint tatsächlich das einzutreten, was viele Bayernfans und nicht zuletzt die Vereinsverantwortlichen erhofft, wenn nicht sogar erwartet haben. Nachdem Leroy Sané in den Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 jeweils einer überragenden Hinserie eine wesentlich schwächere Rückrunde hat folgen lassen, zeigt zu Beginn des Kalenderjahrs 2025 die Formkurve des 69-fachen Nationalspielers steil nach oben.

Auch sein aktueller Trainer und früherer Teamkollege bei Manchester City, Vincent Kompany, hat auf diese Entwicklung gesetzt und gehofft. Wie seine FCB-Vorgänger Hansi Flick, Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel kann der Belgier den Charakter des 29-Jährigen richtig einschätzen: Ehrgeizig, hochsensibel, sehr speziell - wie auch seine Fähigkeiten auf dem Spielfeld: Inflationär häufig wird und wurde er als „Unterschiedsspieler“ tituliert. Dazu muss er sich aber auch mental in Bestform befinden. Tut er das, ist er eine „Maschine“ - Tuchel wie Nagelsmann haben ihn so bezeichnet.

Sané stabil: Keine häufigen Verletzungen

Seine Kritiker werfen ihm dagegen häufig nicht nur Lustlosigkeit, Launenhaftigkeit vor, nein sogar seine - beim FC Bayern quasi nicht vorhandene - Verletzungsanfälligkeit wird ebenso fälschlich thematisiert. Seit 2020 spielt Sané beim deutschen Rekordmeister, bislang hat er 146 von 163 möglichen Bundesligapartien bestritten, das sind fast 90 Prozent und damit weitaus mehr als es bei vergleichbaren FCB-Spielertypen - technisch starke schnelle Dribbler - wie Franck Ribéry, Arjen Robben oder jetzt Kingsley Coman der Fall war oder ist.

Ist Sané angeschlagen, beißt er sich auch mit Schmerzen durch, bestes Beispiel war seine Leistenverletzung während der gesamten Rückrunde 2023/24. Weder wird dies bei seinen Dauer-Kritikern honoriert, noch behält man vorzügliche Leistungen auch über längere Zeiträume in Erinnerung. In der Hinrunde der vergangenen Spielzeit war der Tempodribbler zum Beispiel der Topspieler in den europäischen Spitzenligen, was die Kombination aus Dribblings, Schüssen und Chancengenerierung betrifft.

Sané stellt sich in den Dienst der Mannschaft

Lief es zuletzt einmal spielerisch nicht so sehr bei ihm, so überzeugte er dennoch stets mit seiner Lauf- und Einsatzbereitschaft, seiner Defensivleistung. Bei eigenen Ecken ist er aufgrund seiner Schnelligkeit und Zweikampfstärke häufig als letzter Mann die Münchner Absicherung. Dieses in den Dienst der Mannschaft stellen wird von seinen Teamkollegen sehr auffällig bei von ihm erzielten Toren mit ausgiebigen Torjubelszenen honoriert.

Im Zusammenhang mit dem bitteren Ausfall von Alphonso Davies wurde zuletzt sogar diskutiert, ob Sané aufgrund seiner großen Laufleistung nicht als linker Schienenspieler in einer defensiven Fünferkette eine Option wäre. Nach der erneuten langwierigen Verletzung von Hiroki Ito und den schwachen Leistungen von Alternative Raphaël Guerreiro könnte dieses Thema wieder aufs Tablett kommen.

Sané scheint auch die Aufsichtsrats-Forderungen erfüllen zu wollen

Thematisiert wird bei seiner Vertragsverlängerung über diesen Sommer hinaus auch stets seine Bereitschaft, die vom FCB-Aufsichtsrat geforderten Gehaltseinsparungen zu akzeptieren. Anders als die bereits mit Kontraktausdehnungen belohnten Kimmich & Co ist er wohl sogar dazu bereit.

Sané selbst wirkt derzeit gut gelaunt und sein Selbstvertrauen scheint angewachsen zu sein. Nach seiner Gala-Vorstellung gegen St. Pauli meinte er, auf seine Vertragssituation angesprochen, lediglich: „Mich interessiert mehr, dass wir gewonnen haben und dass ich der Mannschaft helfen kann. Mir geht es darum, dass wir als Mannschaft ein gutes Spiel spielen. Ich fühle mich wohl und genieße es, auf dem Platz zu stehen. Mit der Mannschaft zu spielen, macht Spaß. Ich versuche, meine Leistung weiterhin zu bringen. Am Ende kommen wir alle zusammen und finden eine Lösung.“

Vertragsverlängerung mit „Unterschiedsspieler“ in der kommenden spielfreien Woche?

Es wäre keine Überraschung, wenn diese Lösung, sprich eine Vertragsverlängerung an der Säbener Straße, zu für beide Seiten akzeptablen Konditionen in der kommenden Woche vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Augsburg stattfinden würde. Dem sensiblen Spieler würde es noch mehr Rückenwind für hoffentlich noch zahlreiche Englische Wochen im Saisonendspurt geben.

Die Hoffnung, dass Sané in dieser Spielzeit - durch eine Vertragsverlängerung zusätzlich motiviert - tatsächlich noch seinem angedachten Status als „Unterschiedsspieler“ rechtfertigen kann, hegt mittlerweile übrigens auch eine deutliche Mehrheit der prinzipiell eher skeptischen FCB-Anhänger.

Kann der Verein auf so viel Geld verzichten?

Keine kleine Randnotiz: Der FC Bayern muss derzeit offensichtlich bei Ausgaben seinen Gürtel enger schnallen. Obwohl er Jahr für Jahr Gewinne ausweist, soll sein legendäres Festgeldkonto radikal geschrumpft sein (ist das logisch?). Leroy Sanés Marktwert beträgt beachtliche 38 Millionen Euro. Verlängert man an der Säbener Straße nicht mit ihm, geht dieser gesamte „Wert“ komplett verloren. Ein finanzielles Desaster, vor allem bei einem Spieler, der liebend gerne bleiben würde.

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