Vincent Kompany ist neuer Trainer beim FC Bayern München. Am Donnerstag wurde er vorgestellt – die wichtigsten PK-Aussagen zum Nachlesen.
11.43 Uhr: Das war‘s: Nach der ersten Pressekonferenz von Vincent Kompany gibt es jetzt noch das obligatorische Foto. Viele lachende Gesichter, gute Laune – der FC Bayern ist glücklich, endlich seinen neuen Trainer gefunden zu haben. Und was noch hinzukommt: Dreesen und Eberl sind glücklich, dass es Kompany ist.
Beeindruckend: Kompany begann die Pressekonferenz in quasi perfektem Deutsch, wechselte hinterher ins Englische, um dann einzelne Fragen aber doch wieder auf Deutsch zu beantworten. Manchmal begann er seine Antwort auf Deutsch und beendete sie auf Englisch, zwischenzeitlich streute er sogar ein wenig Französisch ein. Ein Vorteil, der ihm im multilingualen Bayern-Kader sicherlich helfen wird. Für die Stars aber auch nicht unbedingt neu – auch Thomas Tuchel sprach für einen Fremdsprachler sehr gutes Englisch und auch Französisch.
Vincent Kompany bei seiner Vorstellungs-PK über ...
... Urlaub: „Ich verspreche dir: Die nächsten vier Tage werde ich nicht arbeiten (lacht). Ich werde mich ausruhen und dann meinen Job ausüben. Ich liebe es. Ich habe keinen Lifestyle außerhalb der Arbeit. Mein Lifestyle ist die Arbeit.“
... seine Zeit in Burnley: „Ich war nicht überrascht, dass sich Bayern gemeldet hat. Es gab andere Vereine, die interessiert waren. Ich war vielleicht beim ersten Anruf überrascht, da ich ja gerade mit Burnley abgestiegen war. Aber der Anruf war nicht von Bayern. Wir haben mit Burnley 101 Punkte in der zweiten Liga geholt. Dann war es schwer in der Premier League. Wir haben nicht weniger gearbeitet. Ich bin ruhig geblieben, habe meine Spieler unterstützt. Alle waren extrem motiviert. In diesen zwei Extremen zu sein, ist nicht einfach. Ich habe nicht vor, hier eine andere Person zu werden. Ich glaube auch nicht, dass das gewollt wird.“
... Leroy Sané: „Als Vereinstrainer hat man keine Zeit, sich auf andere Teams oder Ligen zu fokussieren. Ich hatte mit Leroy eine unglaubliche Zeit bei Manchester City. Ich war dort ein bisschen mehr als nur ein Kapitän. Jetzt bin ich sein Trainer. Es war aber damals vielleicht schon ähnlich mit Leroy. Ich werde versuchen, das Beste aus ihm herauszuholen.“
... das Champions-League-Finale, das 2025 in München stattfindet: „Mein Ziel ist immer gleich: Ich will jedes Spiel gewinnen. Die Champions League ist nächstes Jahr für uns vielleicht sogar noch wichtiger, weil das Finale in München ist. Aber wenn ich ausspreche, dass wir gerne ins Finale kommen würden, heißt das ja nicht, dass wir es auch schaffen. Das ändert nichts an der Herangehensweise auf dem Platz.“
... den Kader (wieder auf Deutsch): „Was der Kader braucht, werden wir intern besprechen.“
... Druck: „Die Frage wird noch oft kommen. Aber es ist kein Teil meines Lebens.“
... die Reaktion seiner Familie: „Meine Familie war froh über die Entscheidung. Sie haben damals von Brüssel nach Manchester schon einen ersten Eindruck von einem solchen Umzug bekommen. Jetzt freuen sie sich auf München.“
... Dinge, die ihn geprägt haben: „Ich bin immer voller Motivation. Immer darauf bedacht, die Leute um mich herum besser zu machen. Es liegt in meiner Natur, immer alles zu geben. Wir haben alle verschiedene Geschichten. Jetzt möchte ich daraus das beste Team machen. Ich werde nicht zu sehr auf das hören, was von außen kommt.“
... die wichtigsten Spieler: „Dafür ist es noch zu früh. Ich bin sehr gespannt, mit allen zu arbeiten. Ich möchte herausfinden, wie hungrig sie sind. Bayern hat die Liga letztes Jahr verloren. In solchen Situationen sieht man, welche Spieler wirkliche Gewinner sind.“
... die Chance, Bayern-Trainer zu werden: „Ich habe darüber nicht viel nachgedacht. Ich war Burnley-Trainer. Das ist ein 24/7-Job, ich hatte keine Zeit, an etwas anderes zu denken.“
... München: „Es fühlt sich schon an wie meine Heimat. Ich bin Belgier, ich weiß, dass wir ein kleines Land sind. Aber ich hoffe, dass viele junge Leute in Belgien sind, die wissen, dass sie in ihrem Leben viel erreichen können.“
... Guardiola (wieder auf Deutsch): „Ich habe Respekt vor ihm. Er war ganz wichtig für meine Karriere. Ich habe mich mit Uli Hoeneß unterhalten, auch mit Karl-Heinz Rummenigge. Ich weiß jetzt, dass ich nicht nur die Entscheidung von Max Eberl und Co. bin. Sondern auch von Uli und Karl-Heinz. Ich will jetzt auf dem Platz überzeugen.“
... seine Philosophie: „Man muss der Trainer sein, der man als Spieler war. Ich will, dass die Spieler hier mutig sind. Ich will, dass sie aggressiv sind.“
... seinen Vornamen – auf Französisch oder Englisch/Deutsch? „Eigentlich ist mein Name Vincent (französischer Akzent). Aber ich war zwei Jahre in Hamburg, das hat da nicht geklappt (lacht). Also gerne Vincent (deutscher Akzent) oder Vinnie.“
... die Frage, ob er sich als Plan A fühlt (ab jetzt auf Englisch): „Ich bin hier gerade erst angekommen. Aber ich konnte viele Gespräche führen und so langsam verstehe ich den Prozess. Dass ich hier bin, habe ich den Verantwortlichen zu verdanken. Mehr sage ich dazu nicht.“
... seine ersten Eindrücke (er spricht gutes Deutsch und sorgt damit direkt für Aufsehen): „Ich kann keine ganze Pressekonferenz auf Deutsch machen, das ist im Moment noch nicht möglich. Aber von mir aus kann die Saison sofort beginnen. Ich bin sehr positiv aufgenommen worden.“
Max Eberl bei der Vorstellungs-PK über ...
... verschiedene Trainer-Philosophien: „Wir wollen als Bayern dominant und aktiv sein. Das geht auch, wenn man den Ball nicht hat. Jeder Trainer hat viele Elemente im Spiel. Guardiola und Klopp waren am Anfang ihrer Karriere extrem auseinander. Jetzt kommen sie sich näher, es geht um Adaption. Das ist auch bei Vincent so. Es geht darum, etwas neues auf den Platz zu bringen. Wir haben den richtigen Trainer für uns gefunden.“
... den Kader: „Vinnie ist natürlich miteinbezogen. Wir haben viel gesprochen, über jeden Spieler. Es war zuletzt nicht nur Trainersuche, sondern auch die Kaderplanung. Wir sind schon einen Schritt weiter, als man vielleicht denkt. Man spricht oft von einem radikalen Umbruch, das ist sehr, sehr krass. Es gibt bei uns keine Streichlisten. Aber es gibt Spieler, die es vielleicht schwerer haben könnten. Da muss man auch ehrlich sein, aber das ist auch normal.“
... die Suche: „Vinnie war von Anfang an auf der ominösen Liste. Christoph und ich waren immer in Vereinen, wo Trainer abgeworben werden können. Deshalb war Vinnie schon immer interessant. Als er in Anderlecht war, hat er attraktiven Fußball spielen lassen. Das lässt einen aufhorchen. Dann ging er in die zweite englische Liga, keine einfache Situation. Bei Burnley ist er direkt aufgestiegen, mit einem Punkte-Rekord. Und in der Premier League ist er dann auch gut angekommen. Deshalb war klar, dass er auf unsere Liste muss. Am Anfang war die Frage nach der Erfahrung, aber – wie gesagt – wir hätten früher mit ihm sprechen sollen. Ich habe auch noch nicht auf diesem Niveau diese Erfahrung gesammelt. Das machen wir jetzt gemeinsam. Es wurde sehr viel über uns geschrieben. Nicht wissend, was wir gedacht haben. Es wurde viel hineininterpretiert. Wenn wir über Trainer diskutiert haben, war nie jemand gegen jemanden. Es war ein Miteinander. Es war ein sauberer Prozess, ein guter Austausch. Natürlich mit dem einen oder anderen blauen Auge. Aber das Beste kommt zum Schluss. Wir haben den richtigen Trainer für den FC Bayern München für die nächsten Jahre gefunden.“
... Kompanys Fähigkeiten: „Er hat alles, außer die Erfahrung auf höchstem Level. Aber er hat alles, auch schon als Spieler. Er war verlängerter Arm des Trainers in einem Weltklasseklub. Außerdem passt seine Art als Trainer: Ballbesitz, Dominanz, Intensität. Das ist FC Bayern. Christoph und ich ärgern uns, dass wir mit Vincent nicht schon vor sechs Wochen gesprochen haben. Denn dann hättet ihr alle nichts mehr zu Schreiben gehabt, weil wir die Entscheidung dann früher getroffen hätten. So hat es nun etwas länger gedauert.“
... die vielen Trainer: „Bayern hatte eine hohe Fluktuation in den letzten Jahren. Dafür können Christoph Freund und ich nicht viel. Aber natürlich ist der Trainer nie alleine. Das ist der Klub, der dahinter steht. Wir haben jetzt eine Chance, wieder eine Einheit zu werden. Wir wollen als Klub hinter unserem Trainer stehen. Wir werden auch mal durch ein Tal gehen. Bei Bayern heißt Tal: Eine Niederlage. Da gehen wir zusammen durch und arbeiten hoffentlich eine lange Zeit zusammen.“
... die Gespräche: „Es waren intensive Gespräche, wir sind sehr froh, dass es geklappt hat.“
Jan-Christian Dreesen bei der Vorstellungs-PK über ...
... die Trainersuche: „Wir hatten einen längeren Prozess. Aber das wichtigste war, dass wir uns alle einig waren. Wirklich alle. Das ist der beste Start, den du als Trainer und als Klub haben kannst. Wenn wir uns austauschen, gehört zu jeder guten Diskussion, dass nicht alle gleich ‚Hurra‘ schreien. Das mag als Vielstimmigkeit ankommen. Aber ich sehe das als eine unserer Stärken. Manche Trainer haben sich gemeldet und abgesagt. Mit denen haben wir aber nie gesprochen. Kein Trainer, über den wir ernsthaft gesprochen haben, wurde in unserem Kreis irgendwo abgelehnt. Es war eine Diskussion. Wir wollten einen Dreijahresvertrag mit Vincent. Dazu stehen wir. Und hoffentlich läuft er noch länger.“
... Kompany: „Er ist der eine für alle.“
11.01 Uhr: Vincent Kompany ist da. Die PK beginnt.
10.51 Uhr: Der Countdown läuft: In Kürze geht es hier in der Allianz Arena los mit der PK.
Update vom 30. Mai, 10.35 Uhr: Die Spannung steigt: In gut 20 Minuten geht es hier los mit der ersten Pressekonferenz des neuen Bayern-Trainers Vincent Kompany.
Erstmeldung vom 30. Mai, 9.15 Uhr: München – Der FC Bayern hat einen neuen Trainer: Vincent Kompany ist der Auserwählte, nach einer monatelangen Suche haben die Bosse nun also endlich ihren neuen Coach. Am Donnerstag, 30. Mai, stellen die Münchner den Belgier in einer offiziellen Medienrunde ab 11 Uhr vor. Wir sind im Live-Ticker dabei.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl ist überzeugt: „Alle, die mit ihm jetzt Kontakt haben, werden merken, was für ein großartiger Mensch er ist.“ Kompany, der vom Premier-League-Absteiger Burnley kommt, unterzeichnete am Mittwoch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027. Sein ehemaliger Arbeitgeber wünschte dem Ex-Bundesliga-Profi „nur das Beste“ für seine neue Aufgabe bei den Bayern. Der englische Zweitligist erklärte: „Nachdem wir zunächst zuversichtlich waren, unseren Trainer behalten zu können, hat es die wechselnde Dynamik der Situation unmöglich gemacht.“
Berichten zufolge hat der FC Bayern eine Ablösesumme zwischen zehn und zwölf Millionen Euro für Kompany gezahlt. Dies markiert das Ende einer chaotischen Suche nach einem neuen Cheftrainer. Zuvor hatten die favorisierten Kandidaten Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick abgelehnt. Auch der Versuch, die bereits im Februar vereinbarte Vertragsauflösung mit Thomas Tuchel rückgängig zu machen, scheiterte.
Eberl berichtete von „sehr, sehr vielen, sehr, sehr langen Gesprächen über Kader, über Ideen, über Spielweise“ mit Kompany. Dabei wurde schnell eine gemeinsame Vision gefunden.
Sportdirektor Christoph Freund fügte hinzu: „Die Gespräche waren sehr angenehm.“ Er ist der Meinung, dass Kompanys Fußballphilosophie gut zum FC Bayern passt. In der offiziellen Pressemitteilung konnte man zwischen den Zeilen auch Seitenhiebe gegen Ex-Trainer Tuchel erkennen.
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Und Vincent Kompany selbst? „Ich sehe den FC Bayern als eine Institution. Aber worauf ich mich am meisten freue, sind die einfachen Dinge. Die Arbeit mit den Spielern, die Arbeit mit den Menschen in diesem Gebäude. Etwas schaffen, das als Team beschrieben wird. Die ganz einfachen Dinge. Ich glaube nicht, dass man es noch komplizierter machen muss. Der Rest kommt von selbst.“ Mehr wird der ehemalige Weltklasse-Innenverteidiger dann am Donnerstag ab 11 Uhr erklären können. Wir fassen die wichtigsten Aussagen der PK zusammen. (akl)