Wanner und Co. gefördert: Wie arbeitet die ungekannte Talent-Schmiede?

Die SV Elversberg hat sich von der Regionalliga bis zur 2. Bundesliga durchgekämpft. Hier hat das Megatalent Paul Wanner seine Karriere beschleunigt.

Elversberg - Als Nick Woltemade, ein Nachwuchsspieler von SV Werder Bremen, an die SV Elversberg ausgeliehen wurde, erregte dies kaum Aufmerksamkeit in den Medien. Der aufstrebende Verein aus der Regionalliga war zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Fokus der Fußballöffentlichkeit. Doch die Spielzeit 2022/23 brachte eine rasante Wende: In der ersten Runde des DFB-Pokals triumphierte Elversberg mit einem beeindruckenden 4:3-Sieg über Bayer Leverkusen.

Die bemerkenswerte Entwicklung von Wanner ist auch für den FC Bayern von Bedeutung

Anschließend stürmte das Team durch die 3. Liga und stieg in die 2. Bundesliga auf. Woltemade spielte eine entscheidende Rolle in diesem Erfolg, indem er an 19 Toren beteiligt war. Er sammelte wertvolle Erfahrungen im Saarland. „Ich habe mich als Spieler und als Mensch weiterentwickelt - und das will ich jetzt weiter fortführen“, äußerte er bei seiner Rückkehr nach Bremen. Sein Wechsel nach Elversberg war ein wichtiger Schritt in seiner Karriere, mittlerweile spielt er beim VfB Stuttgart.

Paul Wanner ging einen ähnlichen Weg und avancierte in der Rückrunde der vergangenen Saison zum Schlüsselspieler. Der FC Bayern München nahm seine neun Scorerpunkte mit Begeisterung zur Kenntnis und entschied, dass es an der Zeit war, ihn in der Bundesliga bei Heidenheim reifen zu lassen. Auch hier spielte die SV Elversberg eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Spielers. Es ist gut möglich, dass der FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft in der Zukunft davon profitieren werden.

Nils-Ole Book ist Strippenzieher bei der SV Elversberg

Neben Trainer Horst Steffen ist Nils-Ole Book der Taktgeber bei den Saarländern. Er begann seine Karriere im September 2017 als Nachwuchs-Scout und wurde am 29. Oktober 2018 zum Sportdirektor befördert. Aber wer ist der 38-Jährige, der seine Profikarriere vor sieben Jahren beendete? Trotz seines Talents schaffte es Book nie ganz nach oben. Er pendelte zwischen Rot-Weiß Ahlen und dem MSV Duisburg, und trotz attraktiver Angebote kam es nie zu Einsätzen in der Bundesliga.

Book ist sich bewusst, dass seine Profikarriere nicht fehlerfrei verlief. Doch genau das ist laut Informationen von fussball.news der Antrieb für seine nachfolgende Karriere. Er gilt, wie fussball.news aus dem Umfeld des Elversberg-Masterminds erfahren hat, als echter Macher! Book arbeitet hart und hat diese Einstellung von seinem Vater übernommen, der sich aus einfachsten Verhältnissen zum Arzt hochgearbeitet hat.

Book hat seine Karriere als Funktionär vorangetrieben

Book war realistisch in Bezug auf seine Spielerkarriere. Anstatt mit 30 Jahren in den Kreis- und Gruppenligen des Landes zu spielen, konzentrierte er sich auf seine Karriere als Funktionär. Er erwarb seine Trainerlizenzen, schloss seine Bachelorarbeit ab und begann als Scout. Bei Elversberg beobachtete er jedoch nicht die Gegner, sondern sichtete Spieler. Dies gab ihm die Möglichkeit, den Markt besser kennenzulernen und sein Netzwerk auszubauen.

Ein Schlüsselelement seiner Arbeit ist das Vertrauen, das als Erfolgsrezept des Vereins angesehen werden kann. Zusammen mit Steffen, der ebenfalls am 29. Oktober 2018 anfing, hat sich der Verein enorm entwickelt. Die Gemeinde mit 13.000 Einwohnern hat durch den Verein an Bekanntheit gewonnen. Bei „Wer wird Millionär“ könnten wahrscheinlich nur echte Fußballfans erraten, in welcher Liga der Verein spielt.

Steffen und Book fördern die nächsten Talente

Unter der Leitung von Book hat sich eine Talentschmiede entwickelt. Er ist ein Kämpfer und Besessener, ein fleißiger Arbeiter. Und dennoch mischt er sich nicht in den Kompetenzbereich seines Trainers ein - obwohl er dies aufgrund seiner Trainerlizenzen durchaus könnte. Abseits der großen Vereine belegt Elversberg derzeit den achten Platz in der zweiten Liga. U21-Nationalspieler Elias Baum, eine Leihgabe von Eintracht Frankfurt, bereitete das Siegtor gegen den 1. FC Kaiserslautern vor. Und im Angriff sticht Fisnik Asllani von der TSG Hoffenheim hervor. Sie werden gestärkt zu ihren Stammvereinen zurückkehren. Dank Book und Steffen.

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