Drei Gründe, warum der FC Bayern mit Dier einen Transfer-Coup landet

Der Wechsel von Eric Dier zum FC Bayern weckt zunächst nicht die ganz großen Emotionen. Mit dem Transfer könnte den Bayern allerdings ein cleverer Schachzug gelungen sein.

München – Auf den ersten Blick wirkt der Wechsel von Eric Dier zum FC Bayern unspektakulär. Mit knapp 30 Jahren und einem in der heutigen Zeit überschaubaren Marktwert von gerade mal zwölf Millionen Euro (transfermarkt.de) wirkt es so, als habe der Engländer die beste Zeit seiner Karriere bereits hinter sich. Einen Stammplatz hatte Dier bei seinem Ex-Verein Tottenham Hotspur auch nicht mehr inne. Mancherorts hieß es sogar, die Bayern hätten Dier nur geholt, um Superstar Harry Kane einen Kumpel an die Seite zu stellen, damit er sich in München noch wohler fühlt.

Beim näheren Hinsehen wird jedoch schnell klar, warum eine Verpflichtung Diers aus Sicht der FC Bayern absolut Sinn macht. Drei Gründe, warum der FC Bayern mit Dier am Ende einen kleinen Transfercoup gelandet haben könnte.

Der FC Bayern geht mit der Verpflichtung Diers kein finanzielles Risiko ein

Zunächst wurde spekuliert, dass der Engländer für rund vier Millionen Euro fest an die Isar wechselt. Laut eines Sky-Berichts müssen die Bayern jedoch gar keine Ablösesumme an die Spurs zahlen. Es sollen lediglich Zahlungen für gewisse Erfolge und eine bestimmte Anzahl an Einsätzen fällig werden. Laut Sky soll das Gesamtpaket zwischen zwei und zweieinhalb Millionen Euro kosten.

Diers Vertrag beim FC Bayern hat zunächst eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024. Im Arbeitspapier verankert: eine Option für ein weiteres Jahr. Dies bestätigte der deutsche Rekordmeister in einer offiziellen Pressemitteilung. Die Münchner gehen mit der Verpflichtung des mehrfachen englischen Nationalspielers also kein finanzielles Risiko ein. Sollten sich die Bayern-Bosse im Sommer dazu entscheiden, Diers Option aufgrund von guten Leistungen für eine weitere Saison wahrzunehmen, dürfte sich der Wechsel schon gelohnt haben.

Dier ist die Flexibilität in Person

Dier, der mit einem südafrikanischen Model verheiratet ist, besticht durch seine Flexibilität und kann drei Positionen spielen: Am besten ist er wohl in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld aufgehoben, er kann allerdings auch auf der rechten Seite verteidigen. Bei Tottenham kam es teils sogar vor, dass der Engländer im Verlauf eines Spiels mehrfach die Positionen wechselte. Änderte der Trainer beispielsweise die Formation von Dreier- auf Viererkette, dann rutschte Dier von der Position des Innenverteidigers auf die des defensiven Mittelfeldspielers.

Dier gehört mit einer Körpergröße von 1,88 Metern mit Sicherheit nicht zu den schnelleren Spielern, doch durch seine Zuverlässigkeit und Flexibilität ist er der Traum eines jeden Trainers. Nicht umsonst heißt es, Bayern-Coach Thomas Tuchel sei ein großer Fan des Engländers und habe sich für den Transfer starkgemacht.

Dier ist ein absoluter Führungsspieler

Ob Mauricio Pochettino, José Mourinho oder Antonio Conte – alle namhaften Übungsleiter, die in den letzten Jahren bei Tottenham auf der Trainerbank saßen, haben Dier aufgrund seiner Mentalität und Führungsqualitäten schätzen gelernt. Das geht aus einem Artikel von The Athletic hervor, der vor kurzem veröffentlicht wurde und die Zeit von Dier bei den Spurs beleuchtet.

Darin wird beschrieben, wie wichtig Diers Rolle in der Kabine von Tottenham und was für eine bedeutsame Bezugsperson er gerade für Spieler, die neu zum Verein kamen, gewesen ist. Dier gilt, ähnlich wie Kane, als Person, die auf dem Boden geblieben ist und keine Allüren hat. Zudem spricht er fließend Spanisch und Portugiesisch – im Alter von sieben Jahren zog er mit seiner Familie nach Lissabon und lebte dort, bis er mit 20 Jahren bei Tottenham unterschrieb. Mit seinen Sprachkenntnissen könnte er also auch dem Spanier Bryan Zaragoza, der ab kommender Saison bei den Bayern spielen wird, beim Einleben in München helfen. Mit Raphaël Guerreiro, um den sich aktuell Transfergerüchte ranken, gibt es einen weiteren Spieler im Kader der Münchner, der sich freuen wird, einen Teamkollegen zu haben, mit dem er ab und an einen kleinen Plausch auf Portugiesisch halten kann. (kus)

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