Unerwarteter TV-Moment: Plötzlich entschuldigt sich Tuchel bei den Bayern-Stars

Der FC Bayern gewinnt souverän beim 1. FC Köln. Thomas Tuchel erklärt, warum er keine Wechsel vollzog und überrascht mit einer Aussage. Die Stimmen.

Köln - Nach dem Österreich-Debakel waren die deutschen Nationalspieler aus München an diesem Freitagabend mit den Kollegen des FC Bayern beim 1. FC Köln gefordert. Am Ende stand ein 1:0-Sieg durch ein Tor von England-Superstar Harry Kane (20. Minute).

Wir fassen für Sie die Stimmen von DAZN und aus der Mixed Zone des Rheinenergiestadions zusammen.

Thomas Tuchel (Trainer FC Bayern) nach dem Spiel über ...

… die Partie: „Sehr gut war‘s, wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und haben uns eine Vielzahl von hochkarätigen Chancen herausgespielt. Normal unsere große Stärke, die auch zu nutzen. Aber es war nur 1:0. So mussten wir konzentriert bleiben, Spielkontrolle nicht mit Langsamkeit verwechseln und uns selbst einschläfern. In der zweiten Hälfte ist uns das sehr gut gelungen, deswegen haben wir verdient gewonnen.“

… die Gründe für den Sieg: „Wir waren heute sehr flüssig im Spielaufbau, sehr variabel und trotzdem immer diszipliniert auf unseren Positionen. Es war kein Harakiri dabei. Wir mussten uns ständig anpassen, die Jungs haben das aber sehr, sehr gut gemacht.

... seine Zufriedenheit: „Das Dortmund-Spiel war ein Schlüsselspiel, dass wir da so dominante auftreten konnten. Der Glaube wächst, ein dickes Kompliment an die Mannschaft. Die Bereitschaft, die Bereitschaft, der Geist war heute sehr, sehr gut.“

... die Gründe, keinen einzigen Wechsel vorzunehmen: „Ein bisschen unglücklich. Ich hab‘s nicht gefühlt heute, aber nicht, weil ich meinen Spieler auf der Bank nicht vertraue, sondern weil wir so gut im Spiel waren. Wir haben‘s so gut kontrolliert. Choupo mit Harry hat gepasst, Choupo wollten für die Kopfbälle noch haben. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich Thomas noch ins Spiel bringe. Auch Mathys oder Rapha noch ein paar Minuten gebe, trotzdem war‘s immer so knapp. Ich wollte dann den Rhythmus nicht stören. Aber ich habe gehadert mit mir heute. Normalerweise kommt das nicht vor, daher habe ich mich bei den Jungs entschuldigt. Sie alle sollen den Spirit beibehalten und mir das nicht übel nehmen.“

Harry Kane (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... den Sieg gegen den 1. FC Köln: „Es war ein richtig gutes Spiel von uns heute. Manche Leute schauen auf das Ergebnis und hätten vielleicht ein bisschen mehr erwartet. Aber: Es war ein fantastisches Spiel von jedem. In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel kontrolliert, hätten sicher zwei oder drei mehr Tore schießen können. In der zweiten Halbzeit kam kein Druck auf, wir haben das Spiel mit Ballbesitz kontrolliert. Wir haben nur wenig Chancen zugelassen, was auswärts nie einfach ist. Es war ein sehr wichtiger Sieg im Freitagabendspiel nach einer Länderspielpause. Es sind sehr gute drei Punkte.“

... die Rückwärtsbewegung der Angreifer: „Das ist wichtig für ein gutes Team, das jeder hart arbeitet. Das beginnt bei uns vorne: Bei mir, bei Leroy (Sané), bei King (Kingsley Coman, d. Red.), dass wir und die Mittelfeldspieler helfen, zu verteidigen. Du musst dem Team da raushelfen. Das Ergebnis war das Wichtigste. (...) Sie haben in der zweiten Halbzeit ein paar lange Bälle gespielt, aber auch die haben wir verteidigt. Es sah nie gefährlich aus, was ein gutes Zeichen ist.“

... sein Tor: 17. Saisontor: „Ich nehme es, ich nehme es. Es war ein schönes Tor, das mir zugefallen ist. Das war eines der leichteren, die ich in meiner Karriere erzielt habe. Wir haben ein paar klare Chancen ausgelassen, hätten mehr Tore schießen können. Aber die drei Punkte sind das Wichtigste.“

Leon Goretzka (FC Bayeddrn) nach dem Spiel über ...

... die Partie: „Die Bedingungen waren extrem schwierig, wir sind extrem platt angekommen. Aber das wurde jetzt auch viel diskutiert, aber wir haben das sehr gut gemacht. Wir hatten sehr viel Kontrolle über das Spiel, hätte uns vielleicht im zweiten Durchgang mehr Chancen erspielen können, aber wenn du aber die Länderspiele in den Knochen hast, dann versucht du das Spiel zu kontrollieren und wachsam zu bleiben, das hat uns sehr gut geklappt.“

... die starke Defensive: „Nicht nur die Defensive hat gepasst, auch im Zentrum war das gut. Wir haben gar nicht gewechselt, das zeigt, dass es gestimmt hat. Wir haben‘s bis zum End durchgzogen. Ganz wichtiger Sieg heute.“

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) nach dem Spiel über ...

... die Niederlage gegen die Bayern: „Die ersten 30 Minuten nehme ich mal komplett auf meine Kappe. Da habe ich die Jungs einfach zu hoch gejagt. Und das gegen eine Mannschaft, gegen die du kein Stich gehabt hast. Da musst du dann froh sein, dass die Bayern dich am Leben gelassen haben. Es hat vieles nicht funktioniert. Da bin aber ich dann derjenige, der die Jungs nach vorne getrieben hat. Und dann habe ich gemerkt, dass das, was ich mir vorgenommen hatte, gegen so eine Spitzenmannschaft nicht umsetzbar war. Deswegen war die zweite Halbzeit besser. Aber wenn du die 90 Minuten betrachtest, geht Bayern hier ganz klar verdient als Sieger vom Platz. Sie hätten uns in der einen oder anderen Situation früher killen können. Wir waren leider chancenlos.“

Christoph Freund (Sportdirektor FC Bayern) vor dem Spiel über ...

... die vermeintlich fixe Vertragsverlängerung von Sven Ulreich: „Wir sind in guten Gesprächen, ich habe ein gutes Gefühl, dass wir es bald verkünden können. Vielleicht in den nächsten Wochen, vor Weihnachten noch.“

... die Zukunft von Thomas Müller: „Es wird auch Gespräche geben in den nächsten Wochen. Thomas Müller ist eine spielende Legende, er gehört zum FC Bayern. Es muss für alle Seiten passen, die Situation für Thomas ist in dieser Saison eine andere. Aber er nimmt das super an. Wir kommunizieren ganz offen mit ihm, weil er ist nicht irgendein Spieler. Er ist Thomas Müller. Und der FC Bayern und er, das ist eine ganz besondere Geschichte.“

... die Transfer-Pläne im Januar: „Die Winter-Transferperiode ist nicht so einfach. Wir sind hinten nominell nicht so groß aufgestellt. Es gibt noch den Africa Cup und die Asienmeisterschaft, daher gibt‘s einiges zu tun die nächsten Wochen.“

Thomas Tuchel (Trainer des FC Bayern) vor dem Spiel

... über das gute Zusammenspiel von Harry Kane und Leroy Sané: „Das ist Intuition der Beiden. Intuition kommt aber von Wiederholen, von Spielerfahrung, von gemeinsamen Trainings. Die können gut miteinander, sie suchen sich und finden sich auf dem Spielfeld. Sie ergänzen sich sehr gut, spielen gerne zusammen. Sie sind aktuell in den Räumen, in denen sie sich am wohlsten fühlen. Deswegen sieht das gut aus.“

... über die Nationalspieler der Bayern: „Der Fokus liegt auf dem Spiel Österreich gegen Deutschland, weil wir hier in Deutschland sind. Ich hab Erfolg und Misserfolg aus den Spielen der Nationalmannschaften noch nie zu viel Bedeutung zugeschrieben. Sie kommen zu uns in denn Klub, und da sind neue Aufgaben und ein neues Umfeld. Wir versuchen, sie zu beschützen, und sie da abzuholen, wo wir sie abgegeben haben. Da haben die Ergebnisse und die Leistungen in den Länderspielen tatsächlich nicht so viel Einfluss. Ich glaube, es haben alle genossen, jetzt wieder zurück zu sein. Für Alphonso Davies kommt es zu früh, weil er Muskelprobleme hat und wir das Risiko nicht eingehen können bei seiner Spielweise. Er ist sehr explosiv, sehr schnellkräftig. Alle anderen haben wir auf das Feld gestellt.“

... über den 1. FC Köln: „Köln ist sehr stark bei Standardsituationen. Choupo ist sehr gut im Verteidigen von Standardsituationen. Und er ist offensiv ein wirklich großer Spieler mit Kopfballstärke. Wir erwarten ein sehr hohes Pressing. Deshalb können wir Choupo für lange Bälle gebrauchen, um gegen das Pressing vielleicht mal einen langen Ball zu spielen, die er sehr gut festmachen kann. Und ein ganz wichtiger Grund: Er war die ganze Woche im Training.“

... über die Taktik gegen Köln: „Es sieht nach einer Fünferkette aus. Normalerweise spielt Köln sehr schnell nach vorne. Ich finde, dass sie für die Leistungen, die sie gebracht haben, ein bisschen wenig Punkte haben. Es ist seine sehr schnelle Aufstellung heute. Sie spielen insgesamt sehr schnell und sehr direkt. Sie laufen sehr viel und intensiv. Es ist eine klare Handschrift und darauf müssen wir uns einstellen. Dass wir so hoch angelaufen werden. Und dass Köln natürlich versuchen wird, ein sehr intensives, körperliches, aggressives und emotionales Spiel daraus zu machen. Das wollen wir annehmen.“

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) vor dem Spiel

... über das Spiel gegen die Bayern: „Wir müssen bei uns bleiben. Und gegen die Bayern musst du einen überragenden Tag haben und den dann auch nutzen. Wir gucken, dass wir den heute haben. Wir schauen mal. Die Jungs werden alles raushauen, was sie haben. Dann gucken wir mal nach dem Spiel, wie es ausgegangen ist.“

... über die Taktik gegen das favorisierte München: „Die Jungs, die auf dem Platz sind, sind alles Jungs, die viel Tempo gehen können. Die Kilometer machen können. Und ich glaube, das ist wichtig, gerade gegen die Bayern. Wir wollen viel stressen. Am Ende geht es darum: Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir schauen, dass wir die Bayern zu Fehler zwingen. Das wird schwer genug. Das probieren wir. Die Jungs, die auf dem Platz sind, können zumindest gut laufen.“

... über die Standards, die nicht mehr die Stärke sind: „Die Genauigkeit, die Präzision, und leider der letzte Ball. Das fehlt uns im Moment. Die Gründe versuchen wir tagtäglich im Training zu bearbeiten. Wir lassen es ja nicht laufen. Aber es gibt dafür kein Patentrezept. Wir spielen den Fußball weiter, den wir angefangen haben. Aber wir kommen nicht so zum Zug. Uns fehlen mindestens fünf Tore aus Flanken. Und uns fehlen mindestens vier Tore aus Standardsituationen.“

(pm)

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