Thomas Tuchel wird ab Sommer kein Trainer beim FC Bayern mehr sein, das steht fest. Wer wird sein Nachfolger? Was wir wissen – und was nicht.
München – Seit dem 21. Februar steht inzwischen fest, dass Thomas Tuchel ab dem 30. Juni 2024 kein Trainer mehr beim FC Bayern sein wird. Einen Nachfolger aber hat der Rekordmeister bislang noch immer nicht präsentieren können.
Gefühlt kommen täglich neue Kandidaten hinzu, während fast stündlich potenzielle Trainer dem Rekordmeister absagen. Wie soll man da noch den Überblick behalten. Wer wird denn nun neuer Trainer des FC Bayern? Was wir wissen – und was nicht.
Diese Trainer werden den FC Bayern im Sommer definitiv nicht übernehmen
- Xabi Alonso
Der Spanier war der Erste, der den Bayern einen Korb gab und stattdessen mitteilte, dass er auch in der kommenden Saison Coach von Bayer Leverkusen sein wird. Nicht wirklich schwer nachzuvollziehen, betrachtet man die Entwicklung der beiden Klubs im vergangenen Jahr.
Mit der Werkself holte Alonso erstmals in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft, steht zudem im DFB-Pokalfinale und mit einem Bein im Europa-League-Finale. Warum sich also den Stress an der Säbener Straße geben?
- Julian Nagelsmann
Auch der Bundestrainer wurde mit dem Posten in München mehr als nur in Verbindung gebracht. Ob tatsächlich cleveres Berater-Kalkül und eine gewisse Retourkutsche für die Entlassung im März 2023 an gleicher Stelle hinter der ganzen Sache lagen? Möglich, denn so heiß, wie Nagelsmann beim FC Bayern zwischenzeitlich gehandelt wurde, war es offenbar nicht.
In jedem Fall entschied sich der 36-Jährige für die Wohlfühloase DFB und verlängerte seinen Vertrag als Bundestrainer bis 2026. Vermutlich, weil er zu schätzen weiß, was es bedeutet, einen Sportdirektor gänzlich hinter sich zu wissen. Nagelsmann und Rudi Völler? Das passt.
- Ralf Rangnick
Irgendwie wollte man sich den Ex-Macher der TSG Hoffenheim und von RB Leipzig nicht so richtig als Bayern-Coach vorstellen. Am Ende musste man sich auch nicht mit der Tatsache anfreunden, weil Rangnick zur Überraschung der Bosse dann doch noch absagte.
Was genau die Aktion(en) von Uli Hoeneß vier Tage vor dem CL-Kracher gegen Real Madrid damit zu tun hatte, ist nicht genau überliefert. Ganz auszuschließen ist es aber nicht, dass die mit ein Grund für die Absage war. Zumindest ein klitzekleines Bisschen tangiert haben, dürfte ihn die Sache schon.
FC Bayern sucht neuen Trainer: Pep Guardiola sagt ab – Jürgen Klopp legte bereits früh vor
- Pep Guardiola
Viel Fußball-Romantik ließ Max Eberl am Samstag mit seinen Aussagen zu, in dem er die Rangnick-Absage mit den Worten kommentierte: „Auf einmal Türen gehen auf, wo du gedacht hast vor drei Wochen, die sind unmöglich“. Klar, denkt jede bayrische Fan-Seele da an Pep Guardiola.
Die Trainersuche ist bei den Bayern inzwischen schon so verzweifelt, dass sich das Pep-Management am Montag tatsächlich dazu äußern musste und klarstellte: „Pep trägt den FC Bayern in seinem Herzen, aber er will Manchester City in diesem Sommer nicht verlassen. Er ist sehr glücklich und hat einen Vertrag bis 2025. Eine Rückkehr zum FC Bayern ist keine Option.“
- Jürgen Klopp
Kloppo und die Bayern? Cool wäre das in jedem Fall. Blöd nur, dass der Liverpool-Coach schon vor einiger Zeit angekündigt hat, ein Sabbatical zu machen und im Sommer, wenn er den FC Liverpool dann verlässt, zunächst keinen anderen Verein zu übernehmen.
Wenn man jemanden so etwas glaubt, dann tatsächlich Jürgen Klopp. Dabei half auch das Statement seines Beraters: „Jürgen Klopp wird nach der jetzigen Saison für ein Jahr weder einen Klub noch eine Nationalmannschaft trainieren. Dabei bleibt es“, sagte Mark Kosicke Ende Februar.
- Sebastian Hoeneß
Der Name Hoeneß hat beim FC Bayern natürlich einen exorbitanten Stellenwert. Das bedeutet aber nicht umgehend, dass Ulis Neffe sofort springt, wenn der Onkel pfeift. Im Gegenteil. So verlängerte Sebastian Hoeneß kurzerhand seinen Vertrag beim VfB Stuttgart, führte die Schwaben in die Champions League und stieg am Samstag sogar auf den Zaun.
Sowas sah man in München zuletzt bei Sadio Mané. Und dessen Geschichte an der Säbener Straße ist bekanntlich relativ schnell erzählt.
- Unai Emery
Auch der Spanier wurde zwischenzeitlich mal ganz heiß beim FC Bayern gehandelt und soll einer der Favoriten von Max Eberl gewesen sein, als Nagelsmann lieber beim DFB blieb. Aston Villa aber war ebenso schnell wie der Deutsche Fußball-Bund und verlängerte den Vertrag mit Emery vorzeitig.
Diese Trainer werden den FC Bayern im Sommer höchstwahrscheinlich nicht übernehmen
- Zinedine Zidane
Grande Zizou an der Säbener Straße? Nicht wenige Fans und auch Journalisten hätten den Franzosen gerne auf der Münchner Trainerbank gesehen. Ob‘s tatsächlich an den fehlenden Sprachkenntnissen lag oder ob Eberl tatsächlich nicht den Kontakt mit dem Ex-Real-Coach aufgenommen hat, ist nicht überliefert.
Fakt ist: Zidane hat zwar einen großen Namen, aber ob er der richtige Trainer für den FC Bayern in der aktuellen Situation ist, darf bezweifelt werden. Insofern kam die Ankündigung von Zidane am Sonntagabend beim F1-GP von Miami doch zur richtigen Zeit. Ob er Bayern-Trainer werde, wurde er vom Sky-Moderator gefragt: „Nein, ich werde das Spiel am Mittwoch schauen.“
- Roger Schmidt
Sollte er jemals ein Kandidat beim FC Bayern gewesen sein, wurde sein Name am Freitag relativ zügig von der Liste genommen. Hat bei Benfica noch Vertrag bis 2026 - und ist auch keiner, der einfach alles stehen und liegen lässt, nur weil in München mal wieder jemand nach einem schreit.