Nach dem Winter-Wechsel zu den Bayern ist von Spanien-Star Bryan Zaragoza auf dem Platz wenig zu sehen. Das könnte vorerst nicht viel besser werden.
München - Anfang Januar zog der FC Bayern München die Verpflichtung des spanischen Youngsters Bryan Zaragoza kurzfristig vor. Eigentlich war der Transfer des 22-jährigen Offensiv-Allrounders vom FC Granada erst für den kommenden Sommer anvisiert. Der deutsche Rekordmeister reagierte mit diesem Wechsel aber bekanntlich auf die Verletzung von Flügelstürmer Kingsley Coman – wirklich angekommen bei den Bayern scheint der spanische Nationalspieler indes noch nicht zu sein.
Bryan Zaragoza | |
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Geburtsdatum: | 9. September 2001 |
Verein: | FC Bayern München |
Position: | Linksaußen |
Marktwert: | 12 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de / Stand: 22.12.2023) |
Nur 20 Minuten auf dem Platz: Bayern-Neuzugang außen vor
Der in Sachen Körpergröße (1,64 Meter) kleinste Spieler in der Geschichte es FC Bayern, der als äußerst wendiger und dribbelstarker Fußballer gilt, spielte bis dato noch nahezu gar keine Rolle bei den Münchenern. Einzig am 18. Februar – bei der bitteren 2:3-Pleite des Tuchel-Teams gegen den VfL Bochum – stand der Spanier mal für 20 Minuten auf dem Platz. Zuletzt gegen den SC Freiburg (2:2) blieb Zaragoza dann wieder komplett ohne Minuten.
Klar ist: Bryan Zaragoza dürfte sich vor seinem kurzfristigen Wechsel an die Isar einen deutlichen besseren Start erhofft haben, unter anderem war es sicherlich sein Ansinnen, sich für den spanischen Nationalkader für die EM 2024 zu präsentieren. Dass die Anfangsphase bei den Bayern, die turbulente Wochen bis hin zur angekündigten Trennung von Trainer Thomas Tuchel hinter sich haben, sich so schwierig gestaltet hat, ist jedoch nicht ganz unerklärlich, wie nun auch FCB-Sportdirektor Christoph Freund erläutert.
Bryan Zaragoza: Bayern-Sportdirektor Freund nennt Gründe für Stotter-Start
Auf sky.de blickt Freund auf den komplizierten Einstand des neuen Bayern-Schützlings: „Er hatte einen bitteren Start, war direkt zu Beginn über eine Woche mit einer Grippe krank, das hat ihn zurückgeworfen. Er hat jetzt knapp eineinhalb Wochen mit der Mannschaft trainiert, kommt immer besser rein. Aber er braucht noch ein bisschen.“
Die Zeit der Eingewöhnung des jungen Talents, der neben seinen eigenen gesundheitlichen Problemen auch noch zu einem Klub gekommen ist, der sich momentan an einigen Baustellen abarbeitet, wird die Bayern also mutmaßlich noch eine gewisse Weile beschäftigen. Doch so oder so wird es für den Spanier, der die Bayern 13 Millionen Euro gekostet haben soll, in nächster Zeit nicht unbedingt einfacher.
Bayern-Lazarett lichtet sich: Druck auf Zaragoza nimmt zu
An der Säbener Straße scheint sich die personelle Lage nämlich allmählich wieder zu verbessern. Kingsley Coman nahm Ende Februar bereits sein Lauftraining auf und könnte dem FC Bayern nach seinem Innenbandriss bereits in gut drei bis vier Wochen wieder zur Verfügung stehen, mutmaßt sky.de. Auch Offensivkraft Serge Gnabry ist nach seiner Muskelsehnenverletzung wieder am Start und durfte letzten Sonntag erstmals wieder mit der Mannschaft auf den Trainingsrasen. Bei ihm steht ebenfalls ein baldiges Comeback im Raum.
Eine weitere Facette, die eher gegen eine baldige Besserung der Situation für Bryan Zaragoza spricht: Die Abschiedstour von Thomas Tuchel, der sich nach dem öffentlichen Bekanntwerden seines Ausscheidens nicht mehr allzu sehr um die Langzeitwirkung seiner Bayern-Entscheidungen kümmern muss. „Die Entscheidungen – auch für den Trainer – sind natürlich jetzt von einer größeren Freiheit geprägt“, erklärte er auf einer Pressekonferenz Ende Februar. Diese Ankündigung könnte auch heißen: Mühsame Spielerintegrationen liegen nicht mehr zwangsläufig im Fokus Tuchels. Es zählt nur noch der Moment – und der größtmögliche Erfolg in einer denkwürdigen Bayern-Saison. (chnnn)