Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sprach gegenüber einer italienischen Zeitung über den Unterschied zwischen Michael Schumacher und Sebastian Vettel und lässt dabei mit seinen Aussagen aufhorchen.
München - Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sieht erhebliche Unterschiede zwischen Sebastian Vettel und Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, der mit Ferrari fünf seiner insgesamt sieben WM-Titel gewann. "Michael hat Ferrari auf seine Schultern genommen und das Team aus der Krise geführt. Er war ein Leader. Vettel ist nicht so", sagte der 88-Jährige der Gazzetta dello Sport.
Ecclestone glaubt, dass Vettel sich bei Ferrari nicht wohlfühlt, dies sei ein Grund für die vielen Probleme in der Saison 2018 gewesen. "Bei Red Bull war Sebastian es gewohnt, geliebt zu werden", sagte Ecclestone: "Ich glaube, dass es bei Ferrari bislang nicht so war." Bei Red Bull habe Vettel "mit jedem gesprochen, jeder sprach mit ihm". Weil das bei Ferrari nicht der Fall sei, habe Vettel "seine Konzentration verloren".
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Ecclestone über Vettel: „Er ist nicht am Ende“
Vettel habe sich zudem als sehr sensibel erwiesen, "was für einen Deutschen sonderbar ist. Er muss innerlich stärker sein und die Dinge mit mehr Ruhe betrachten. Er ist nicht am Ende, er hat alle Möglichkeiten, um sich aufzuraffen und sich wiederzufinden", sagte Ecclestone.
Der Brite ist der Ansicht, dass Ferrari mit seinem im Juli verstorbenen früheren Präsidenten Sergio Marchionne an der Spitze die WM gewonnen hätte. "Marchionne war ein Mensch, der Respekt einflößte. Seine Präsenz hätte dem Team mehr Zuversicht gegeben", sagte Ecclestone.
Er selbst sei lange Zeit absolut überzeugt davon gewesen, dass Ferrari den Titel in diesem Jahr gewinnt, "und ich begreife nicht, warum sich das Team ab einem gewissen Punkt verloren hat. Sebastian Vettel hat Fehler gemacht, das Team hat Fehler gemacht." Dabei habe Ferrari das beste Auto gehabt.
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SID