Der Formel-1-Rennstall Force India ist zahlungsunfähig und befindet sich seit Freitag in kontrollierter Insolvenz.
Budapest/London - Wie der stellvertretende Teamchef Robert Fernley am Rande des Großen Preises von Ungarn (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL) erklärte, hat ein Gericht in London einen Verwalter bestimmt. Die Firma FRP Advisory LLP hat nun die Aufgabe, während der Sommerpause der Königsklasse einen Käufer zu finden. Der Betrieb läuft solange normal weiter.
Ausgerechnet eine Gehaltsnachforderung des Stammpiloten Sergio Perez (Mexiko) in Höhe von rund vier Millionen Dollar hat die Insolvenz letztlich ausgelöst. Allerdings handelte Perez nach eigener Aussage keineswegs böswillig. "Ich wurde von einigen Teammitgliedern darum gebeten, um das Team und damit 400 Arbeitsplätze zu sichern", sagte der 28-Jährige am Samstag. Zu den weiteren Gläubigern zählt unter anderem Motorenpartner Mercedes.
Force India belegte 2016 und 2017 in der Teamwertung jeweils den beachtlichen vierten Platz und ließ dabei wirtschaftlich deutlich besser aufgestellte Rennställe wie Renault oder McLaren weit hinter sich.
Für die Übernahme des Teams vom Inder Vijay Mallya gibt es zahlreiche Interessenten. Hierzu zählen unter anderem Hauptsponsor BWT und der kanadische Milliardär Lawrence Stroll, Vater von Williams-Pilot Lance Stroll. Auch der russische Geschäftsmann Dimitri Mazepin soll Interesse haben. Dessen Sohn Nikita fährt derzeit in der GP3-Serie und ist bereits Ersatzfahrer bei Force India.
sid