Was für ein verrücktes Rennen in Silverstone. Lewis Hamilton schleppte sich auf drei Rädern ins Ziel, Vettel wurde nur Zehnter. Die Stimmen zum Rennen.
- Beim Großen Preis von Silverstone* triumphierte einmal mehr Mercedes*.
- Lokalmatador Lewis Hamilton sicherte sich seinen bereits siebten Heimsieg, Red-Bull-Pilot Max Verstappen wurde Zweiter - in einem dramatischen Finish.
- Die Bilanz von Vettel und Ferrari* fällt hingegen eher ernüchterd aus.
Silverstone - Wer soll Mercedes noch aufhalten? Nachdem die Führenden der Konstrukteurswertung ihre Dominanz im Qualifying eindrucksvoll unterstrichen hatten (Hamilton fuhr Streckenrekord), zementierten sie diese am Renntag ebenso deutlich. Der strahlende Sieger kommt einmal mehr aus dem Lager um Teamchef Toto Wolff und hört - wie auch sonst - auf den Namen Lewis Hamilton. Dabei hätten sich die Silberpfeile fast noch selbst ein Bein gestellt. Massive Reifenprobleme sorgten erst dafür, dass Valtteri Bottas seinen zweiten Platz an Max Verstappen verlor und hätte dann fast auch noch Hamilton den Sieg gekostet. Der Brite rettete sich bei seinem Heimrennen auf drei Reifen ins Ziel. Bei Ferrari geht es nach einem ernüchternden Saisonstart etwas nach oben. Charles Leclerc belegte im Endtableau einen starken dritten Platz, Sebastian Vettel* wurde Zehnter.
Sebastian Vettel (Ferrari) über ...
... seine Rennlesitung: „Ich habe mich das ganze Rennen sehr schwergetan. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl. Da war mit Sicherheit das ganze Wochenende der Wurm drin.“
... die schleppende Saison: „Es ist nicht die schönste Zeit, es war nun wieder eher ein Retten als ein Attackieren.“
... die Gründe für die Krise: „Es ist grundlegend was faul, entweder bei mir oder im Auto.“
Lewis Hamilton (Mercedes) über ...
... die Reifenprobleme: „Da ist mir das Herz in die Hose gesackt. Ich hab es im Augenwinkel gesehen, dass sich immer mehr vom Reifen löst. In Kurve 15 habe ich gemerkt, jetzt rutscht der Reifen von der Felge, jetzt wird es echt hart. Da habe ich einfach Vollgas gegeben. Ich dachte mir nur noch: Hauptsache, ich rette mich ins Ziel! Zum Glück ist mir das gelungen, aber da habe ich schon noch einmal gezittert.“
Niko Hülkenberg (Racing Point) über ...
... sein geplatztes Comeback: „Es war eine emotionale Achterbahnfahrt seit Donnerstag. Das ging alles sehr schnell. Das alles ist ein großer Tiefschlag für das Team und mich persönlich. Das schlimmstmögliche Szenario.“
... die Gründe für Probleme: „Ganz genau kann ich nicht sagen, was los war. Der Motor war nicht zu starten. Das ist bitter. Ein krasser Krimi, in dem ich mich befinde. Es ging nix, da war nix zu reparieren.“
Kevin Magnussen (Haas) über ...
... seinen frühen Crash: „Mir geht es gut, aber ich bin sehr frustriert. Ich hatte eigentlich ein super Gefühl vor dem Start, deswegen ist es natürlich schade, so früh auszuscheiden. Ich denke, wir (das Team Haas, Anm. d. Red.) hätten heute etwas erreichen können.“
Daniil Kvyat (Alpha Tauri) über ...
... die Ursache seines seltsam aussehenden Unfalls: „Ich verstehe immer noch nicht ganz, was da genau passiert ist. Ich habe etwas verstellt am Lenkrand und war etwas abgelenkt. Ich habe viele Parameter ändern müssen und irgendwie kam es dann zu Unfall, als ich nicht auf die Strecke geblickt habe. Das war wohl mein Fehler.“
Max Verstappen (Red Bull) über ...
... seinen Stopp in Runde 51: Ich betrachte das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich bin eigentlich in die Box gekommen, um die schnellste Runde zu behaupten. Das war ein Fehler. Wäre ich auf der Strecke geblieben, hätte ich den ersten Platz geholt.
Alles in allem war es ein packender Fight auf der traditionsreichen Strecke in Silverstone. Nachdem es nach einem gemütlichen Mercedes-Erfolg ausgesehen hatte, nahm der GP zu Schluss noch einmal ordentlich an Fahrt auf. Drama pur! Schon am 9. August geht es indes weiter - das Jubiläumsrennen von Silverstone steht an.
Auch die internationale Presse feierte Dreirad-Sieger Lewis Hamilton*. (as) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks