Beim Großen Preis von China enttäuscht ein Formel-1-Star erneut. Jetzt könnte er vom Team schon in Japan degradiert werden.
Shanghai – Was für eine Machtdemonstration! Das hörte man in der Vergangenheit vor allem, wenn man über Max Verstappen gesprochen hat. Doch zurzeit sind die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris vor allem im Rennen nicht zu stoppen.
Red-Bull-Pilot Liam Lawson kämpft um sein Cockpit
Bei Red Bull häufen sich derweil die Probleme. Dominator Max Verstappen kann zwar in Teilen mit der Spitze mithalten, kämpft aber am Saisonstart mit stumpfen Waffen. Bei seinem Teamkollegen sieht es noch schlimmer aus.
Denn Liam Lawson kommt mit seinem neuen Auto überhaupt nicht zurecht. Der Neuseeländer, der die miserablen Auftritte von Vorgänger Sergio Perez vergessen machen sollte, startete in China im Sprint und im Rennen vom letzten Platz. In Sprint und Rennen verpasste er die Punkte klar und hatte sogar gegen die Racing Bulls vom Tochterteam extreme Probleme.
Red-Bull-Berater Helmut Marko äußert sich zurückhhaltend über Lawson
Nach dem Rennen erklärte Lawson seine Probleme: „Ein Großteil der Runde ist tatsächlich sehr ähnlich, aber es gibt eben diese wenigen kritischen Punkte. Insgesamt hat das Auto ein sehr schmales Arbeitsfenster“, so Lawson: „Max schafft es, genau in diesem Fenster zu fahren, das Limit überall zu spüren und sich damit wohlzufühlen. Das ist etwas, woran ich noch arbeite.“
Für ihn sei die Situation „sehr hart“ und er gab klar zu verstehen: „Das macht mir keinen Spaß, aber ich arbeite wirklich so intensiv wie möglich daran, die Situation in den Griff zu bekommen“.
Red-Bull-Berater Helmut Marko schätzte die Situation im Gespräch mit Motorsport-Total.com ein. „Seine Rundenzeiten waren näher an Max dran. Das ist zumindest ein Schritt nach vorn. Mit diesem Set-up hat er seine bisher beste Leistung gezeigt.“ , lautete das verhaltene Lob vom Österreicher.
Christian Horner dementiert Red-Bull-Gerüchte nicht
Doch es wird schon über einen Wechsel spekuliert. Und die Verantwortlichen von Red Bull dementieren die Gerüchte nicht wirklich. „Nun, die Formel 1 ist ein hartes Geschäft, das von Druck bestimmt wird. Zeit ist immer ein entscheidender Faktor, und Liam weiß das. Hoffentlich wird er entsprechend reagieren – und dann werden wir sehen, wie es weitergeht.“
Schon in Japan wird es für Lawson eng. Vor allem, weil Lokalmatador Yuki Tsunoda von den Racing Bulls in Top-Form ist. „Yuki ist ein anderer Yuki als in den vergangenen Jahren. Er ist in der Form seines Lebens“, sagte Marko und Tsunoda scheint auch offen für einen Wechsel zu sein: „Ja, zu 100 Prozent. Ich glaube, das Auto (von Red Bull, Anm. d. Red.) ist schneller.“
Lawson reagierte auf die Aussagen des Japaners dünnhäutig. „Ich bin jahrelang gegen ihn gefahren, habe ihn in den Nachwuchskategorien geschlagen – und auch in der Formel 1. Er kann also reden, wie er will“, so der Neuseeländer, fügte aber an: „Ich bin auch nicht naiv. Ich weiß, dass ich hier bin, um Leistung zu bringen. Und wenn ich das nicht tue, werde ich nicht lange hier sein.“
Klar ist: Lawson hat Druck. Und wenn er nicht schnell besser mit dem Red Bull zurechtkommt und seine Leistungen verbessert, wird die Tür schneller zu sein, als er reagieren kann. (DaHee)