Mick Schumacher bekam für die Saison 2023 kein festes Cockpit in der Formel 1. Bei einem anderen Fahrer wird es jetzt doch eng - ist das die Chance für Mick?
Miami - Mick Schumacher konnte sich nach der Saison 2022 kein festes Cockpit in der Formel 1 mehr sichern. Nachdem Günther Steiner ihn öffentlich immer wieder kritisiert hatte, entschied sich der Rennstall Haas für einen anderen deutschen Rennfahrer: Nico Hülkenberg. Für Mick Schumacher ging es aber immerhin als 2023 Ersatzfahrer zu Mercedes, seitdem ist es etwas stiller um den Deutschen geworden. Er zeigt sich noch bei den Rennen in der Garage von Mercedes, hofft aber natürlich auf eine erneute Chance fest im Formel-1-Auto zu sitzen und vielleicht gibt es sogar Hoffnungen, dass das noch diese Saison passiert!
Mick Schumacher | |
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Geboren: | 22. März 1999 in Genolier (Schweiz) |
Nationalität: | Deutsch |
Team: | Mercedes AMG Petronas F1 (Test- und Ersatzfahrer) |
Größter Erfolg: | Formel-2-Weltmeister (2020) |
Könnte Alpha Tauri bald auf Schumacher zugehen?
Bereits letztes Jahr hat Alpha-Tauri-Chef Franz Tost durchsickern lassen, dass er Interesse an Mick Schumacher hatte. Aufgrund „politischer Gründe“ ist daraus jedoch keine Realität geworden: Ferrari ließ den Rennfahrer zu spät gehen, Alpha Tauri hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Nyck de Vries für die Saison 2023 verpflichtet. Der Niederländer musste letztes Jahr Alex Albon vertreten und fuhr den Williams direkt in die Punkte!
Die Teams rissen sich daraufhin um ihn, Tost konnte ihn allerdings für sich gewinnen. Doch das einstige Wunder von Monza ist keins mehr. De Vries hat in den letzten Formel-1-Rennen sein Auto nicht durchs Ziel fahren können. In Aserbaidschan crashte der 28-Jährige zweimal am Rennwochenende, während des Qualifyings und auch im Rennen. Für einige andere Rennfahrer ist klar, viel mehr davon darf sich der Niederländer nicht mehr erlauben.
Ehemaliger Formel-1-Fahrer Lammers: „Er hatte die Chance, eine gute Leistung zu zeigen...“
Jan Lammers, der selbst einige Jahre in der Formel 1 fahren durfte, hat klare Worte dafür: „Es ist eine gnadenlose Welt und die Wahrheit ist, dass das Auto gut genug für einen Punkt war. Wenn es also gut genug ist und man nicht punktet, wann wird man dann punkten? Er hatte die Chance, eine gute Leistung zu zeigen, und er hat es nicht getan.“
Wird Alpha Tauri Nyck de Vries also einfach so ersetzen? Wir wissen immerhin, dass der Mutter-Rennstall Red Bull die Fahrer in der Vergangenheit gerne mal in der laufenden Saison ausgetauscht hat – so erging es Pierre Gasly 2019. Franz Tost zeigte sich bisher jedoch noch sehr entspannt über die Unfälle von de Vries und verglich ihn sogar mit dem jungen Sebastian Vettel!
Teamchef Franz Tost zieht Vergleich mit Sebastian Vettel
„Es gibt, wie ich immer sage, einen Lernprozess und eine Crash-Phase, denn wenn die Fahrer nicht crashen, kennen sie das Limit nicht. Das ist ein Umstand, den man ihnen zugestehen muss, sonst funktioniert es nicht“, erzählte der erfahrene Teamchef. „Und es gab keinen Fahrer, der nicht gecrasht ist. Ich erinnere mich, dass Sebastian in den ersten Rennen die erste Runde meistens ohne Nase zurückkam. Das gehört dazu.“ Klingt eher nicht so, als würde Tost schon darüber nachdenken, den Niederländer gegen einen anderen Fahrer einzutauschen – Mick Schumacher muss sich also vermutlich doch noch etwas gedulden. (lhe)