Formel 1: Darum hört Niki Lauda bei RTL als TV-Experte auf

Niki Lauda gehörte seit 1995 als Formel-1-Experte zum RTL-Team.
 ©dpa

Niki Lauda hört überraschend nach 22 Jahren als Formel-1-Experte beim Kölner TV-Sender RTL auf. Das sind die Gründe für seinen Rücktritt.

Abu Dhabi - Niki Lauda wird künftig nicht mehr als RTL-Experte auf den Bildschirm zurückkehren. Nach 22 Jahren gab der dreimalige Formel-1-Weltmeister am Sonntag nach dem Großen Preis von Abu Dhabi seinen Rücktritt offiziell bekannt. „Ich werde nächstes Jahr nicht mehr RTL-Experte sein“, sagte der 68-Jährige live im TV. RTL-Moderator Florian König, mit dem der Österreicher zwei Jahrzehnte lang beim Kölner Privatsender zusammengearbeitet hatte, wirkte von Laudas Entscheidung völlig überrumpelt und war den Tränen nahe.

Lauda bedankte sich ausdrücklich bei seinem langjährigen Kollegen - und auch bei den Fans. „Ich möchte allen Zuschauern danken. Wir haben hoffentlich immer alles kritisch beobachtet“, sagte Lauda. Er habe bei der Aufgabe „viele lustige Seiten erlebt“.

Formel 1: Darum hört Niki Lauda als RTL-Experte auf

Nun ist jedoch Schluss! Grund für Niki Laudas plötzlichen Rücktritt als TV-Experte soll die unklare Formel-1-Zukunft bei RTL gewesen sein. Das berichtet die Bild. Denn auch nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi ist unklar, wo und in welchem Umfang die Königsklasse des Motorsports im deutschen Fernsehen ab 2018 zu sehen ist. Die Rechteverträge der übertragenden Sender RTL und Sky mit dem kommerziellen Rechteinhaber enden mit dieser Saison, eine Einigung konnten beide Unternehmen bislang nicht verkünden.

Zudem soll das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Rennfahrer und den RTL-Bossen nicht mehr allzu gut gewesen sein. Bereits bei der letzten Vertragsverlängerung im Jahr 2015 soll es Meinungsverschiedenheiten gegeben haben, weshalb Lauda in der Folge nicht mehr bei jedem Grand Prix an der Seite von Moderator Florian König zu sehen war. Stattdessen wurden seine TV-Auftritte auf 13 Rennwochenenden beschränkt. Als Ersatz sprang DTM-Pilot Timo Glock (von 2008 bis 2012 in der Formel 1) ein.

Somit entschied sich Niki Lauda laut Bild gegen ein mögliches Vertrags-Gerangel um Geld und Laufzeit mit RTL und gab kurz und knapp live im TV seinen Rücktritt als Experte bekannt.

Niki Lauda: Umstrittene Doppelfunktion

Seit 2012 ist Niki Lauda Aufsichtsratsvorsitzender bei Mercedes. Seitdem wurde dem 68-Jährigen immer häufiger vorgeworfen, das Renngeschehen nicht neutral zu analysieren. Viel zu oft ließ Lauda in der Vergangenheit seine Sympathien für seinen Arbeitgeber und speziell für Mercedes-Pilot Lewis Hamilton durchblitzen, was einigen Zuschauern nicht gefiel.

Niki Lauda verkündet Abschied im TV: Das sagen RTL und Sebastian Vettel

Noch am Sonntagabend nahm RTL-Sportchef Manfred Loppe in einer Pressemitteilung Bezug auf die überraschende Entscheidung Laudas: „Niki ist sich mit diesem Ausstieg wieder einmal treu geblieben. Er hat für sich eine Entscheidung getroffen und diese kurz und knapp verkündet. Das müssen wir respektieren. Heute ziehen wir das Kapperl vor ihm und bedanken uns für mehr als zwei Jahrzehnte großartiger Zusammenarbeit.“

Auch der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nahm dazu Stellung. Der Ferrari-Pilot würdigte Lauda für seine „immer sehr direkten Worte“ und führte aus: „Wir wurden alle von ihm gelobt und abgewatscht. Er wird sicher auch in der Zukunft einige Antworten geben, da bin ich sicher.“

Niki Lauda tritt als RTL-Experte zurück: Wer wird sein Nachfolger?

Nach dem Rücktritt von Niki Lauda als RTL-Experte wird bereits über mögliche Nachfolger diskutiert. Der Kölner Privatsender äußerte sich bislang noch nicht dazu. Hoch gehandelt werden allerdings unter anderem die ehemaligen Formel-1-Fahrer Timo Glock, der in der Vergangenheit bereits einige Male für Lauda eingesprungen war, und Nico Rosberg. Die Bild bringt zudem Ex-Mercedes-Chef Norbert Haug ins Gespräch.

Timo Glock: Erfahrung in der Formel 1 hat Timo Glock von 2008 bis 2012 gesammelt. In seinen fünf Saisons in der Königsklasse des Motorsports fuhr der heute 35-Jährige für Toyota, Virgin und Marussia. Sein Debüt gab er jedoch bereits im Jahr 2004 für den Rennstall Jordan. Inzwischen fährt Glock für BMW in der DTM. Wie bereits erwähnt trat Glock in den letzten Jahren auch mehrfach als Lauda-Ersatz bei RTL auf und überzeugte mit seiner Expertise.

Nico Rosberg: Nach dem Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 gab Nico Rosberg überraschend seinen Rücktritt bekannt. Anschließend zog sich der 32-Jährige ein wenig aus der Öffentlichkeit zurück, bis Mitte September bekannt wurde, dass der gebürtige Wiesbadener künftig den polnischen Racer Robert Kubica beraten wird. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi trat Rosberg erstmals auch als TV-Experte bei RTL an der Seite von Florian König und Niki Lauda in Erscheinung. Ob sich der zweifache Familienvater jedoch auch ein langfristiges Engagement vorstellen kann, ist fraglich.

Norbert Haug: Laut Bild könnte auch der 65-Jährige eine Option für die Nachfolge von Niki Lauda als TV-Experte sein. Als Motorsport-Chef bei Mercedes-Benz war Haug viele Jahre in der Formel 1 tätig. Allerdings ist er seit 2012 nicht mehr dabei und arbeitet derzeit als DTM-Experte für die ARD.

sk/SID

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