Niels Wittich, der die Position des kontroversen Michael Masi als Rennleiter der Formel 1 übernahm, hat sich nun entschieden, sich zurückzuziehen.
München – Der Deutsche Niels Wittich ist nicht länger Rennleiter der Formel 1. Wittich wolle sich „neuen Möglichkeiten“ zuwenden, teilte der Motorsport-Weltverband FIA mit. Was der gebürtige Hesse künftig vorhat, wurde jedoch nicht bekannt.
„Niels hat seine zahlreichen Aufgaben als Renndirektor mit Professionalität und Engagement erfüllt. Wir danken ihm für seinen Einsatz und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ Der Portugiese Rui Marques, bislang Rennleiter in der Formel 2 und Formel 3, wird ab dem nächsten Formel-1-Rennen in Las Vegas am 24. November die Rolle von Wittich übernehmen.
Wittichs Vorgänger und das Skandal-Finale
Nach dem umstrittenen Formel-1-Finale von Abu Dhabi im Dezember 2021 wurde der Australier Michael Masi, der erst drei Jahre im Amt war, als Rennleiter abgesetzt. Masi hatte im entscheidenden Rennen um den WM-Titel mit seinen Entscheidungen das finale Überholmanöver von Max Verstappen im Red Bull gegen Lewis Hamilton im Mercedes erst ermöglicht.
Daraufhin wurde ein Rennmanagement-Trio eingesetzt: Wittich und der Portugiese Eduardo Freitas wechselten sich als Renndirektoren ab, während Urgestein Herbie Blash als Berater zur Seite stand. Ab 2023 agierte Wittich dann allein als Rennleiter.
Kontroverse um Schmuck und private Unterwäsche im Cockpit
Zuletzt hatten sich die Formel-1-Piloten immer wieder über ihrer Meinung nach widersprüchliche Regelauslegungen und Strafen beklagt. In der vergangenen Woche schrieb die Fahrergewerkschaft GPDA einen Brief an die FIA und deren Präsidenten Mohammed ben Sulayem. Darin heißt es unter anderem: „Unsere Mitglieder sind erwachsen, sie haben es nicht nötig, über die Medien Anweisungen zu so triviale Themen wie das Tragen von Schmuck und Unterwäsche zu erhalten.“
Die GPDA spielte auf eine Kontroverse rund um den Großen Preis von Miami 2022 an, als Wittich klarstellte, dass das Tragen von Schmuck und privater Unterwäsche im Auto nicht erlaubt sei. Rekordweltmeister Hamilton erschien daraufhin auf der offiziellen Pressekonferenz mit mehreren Ringen an den Händen und einigen Halsketten. (nki/dpa)