Qualifying: Hamilton schlägt Vettel erneut

Lewis Hamilton (M.) holte sich die Pole-Position.
 ©dpa

Lewis Hamilton hat Sebastian Vettel im Qualifying keine Chance gelassen. Der Mercedes-Pilot holte die Pole-Position und verwies seinen Ferrari-Rivalen auf Platz drei. Vettel darf aber von Platz zwei starten.

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton hat seinem Rivalen Sebastian Vettel und Ferrari im Qualifying zum Großen Preis von Japan keine Chance gelassen - und kann dem Deutschen im Rennen am Sonntag nun einen Schlag versetzen, von dem sich Vettel im WM-Endspurt wohl nicht mehr erholen würde. Hamilton sicherte sich mit dem Streckenrekord von 1:27,319 Minuten die Pole Position in Suzuka.

Vettel wird nur deswegen vom zweiten Rang ins Rennen gehen, weil Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil durch eine Strafe nach hinten rückt. "Das Qualifying war eigentlich okay, wir wären gerne schneller gewesen, aber mehr war nicht drin", sagte Vettel: "Die erste Startreihe ist sehr gut."

Wie Sebastian Vettel noch Weltmeister werden kann, haben wir hier für Sie analysiert.

Zehnte Pole für Hamilton

Mit seiner schnellsten Runde lag der Heppenheimer rund vier Zehntel hinter Hamilton. Für den Briten war es bereits die zehnte Pole der laufenden Saison, zudem darf er nun auch hinter Suzuka einen Haken machen: Es ist die letzte Strecke im aktuellen Kalender, auf der Hamilton noch nie von Rang eins gestartet war.

"Ich hatte hier nie gute Qualifyings, nie hat die Balance gestimmt", sagte Hamilton: "Aber dieses Mal hat das Team mein Auto sehr gut eingestellt."

Der Spitzenreiter geht mit 34 Punkten Vorsprung auf Vettel in das Rennen am Sonntag (07.00 Uhr MESZ/RTL und Sky). Zieht er weiter davon, ist eine erfolgreiche Aufholjagd für Vettel in den verbleibenden vier Rennen nicht mehr realistisch.

Bottas und Raikkönen werden strafversetzt

In Japan werden beide Titelkandidaten an der Spitze des Feldes zunächst auf die Hilfe ihrer Teamkollegen verzichten müssen: Valtteri Bottas war Zweiter im Qualifying, muss wegen eines unerlaubten Getriebewechsels aber um fünf Plätze zurück. Die gleiche Strafe wegen des gleichen Vergehens ereilte Kimi Räikkönen (beide Finnland) im Ferrari, der sich eigentlich für den sechsten Platz qualifizierte.

Auf dem dritten Rang steht damit Daniel Ricciardo im Red Bull. Der zuletzt so starken dritten Kraft waren auf dem kurvigen Kurs in Japan durchaus Chancen eingeräumt worden. "Das ist kein Duell mehr zwischen Ferrari und Mercedes, drei Teams kämpfen hier um den Sieg", hatte Vettel gesagt.

Allerdings schnitten die Bullen bislang etwas schwächer ab als erwartet. Im Qualifying sind sie mit dem Renault-Motor zwar ohnehin grundsätzlich schwächer als Ferrari und Mercedes, aber auch die Longruns ließen im Training nicht unbedingt auf eine starke Renngeschwindigkeit schließen.

Ferrari hofft auf heiße Temperaturen

Die Überlegenheit von Mercedes überraschte nach den jüngsten Geschwindigkeitsproblemen der Silberpfeile ein wenig, allerdings bleibt abzuwarten, was das für den Sonntag bedeutet. Denn nachdem die ersten Tage in Japan kühl und bewölkt waren, werden beim Rennen viel Sonne und hohe Temperaturen erwartet. Auch die Strecke wird sich dann aufheizen, und mit solchen Bedingungen tat sich Mercedes zuletzt schwer. Dies dürfte die größte Hoffnung für Ferrari sein.

Zudem sind während des Rennens einige Zwischenfälle zu erwarten, die den Verlauf beeinflussen können: Auf der schwierigen Strecke dürfte das Safety Car das ein oder andere Mal ausrücken. Zahlreiche Piloten bezeichnen den Traditions-Kurs als ihre Lieblingsstrecke, auch Vettel gehört dazu. Suzuka sei "vom alten Kaliber", sagt der Heppenheimer, "nicht so breit wie die ganzen neuen" und dadurch viel aufregender.

Hülkenberg und Wehrlein profitieren von Strafen

Genau damit hatten aber viele Piloten ihre Probleme, zahlreiche Abflüge sorgten für Unterbrechungen. Auch Räikkönens Getriebeschaden resultierte aus einem heftigen Einschlag in den Reifenstapel. Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich), Zwölfter im Qualifying, profitiert von Strafen für die Konkurrenz und rückt zwei Plätze vor. Das gleich gilt für Pascal Wehrlein (Worndorf) im Sauber. Er belegte den letzten Platz, startet aber von Platz 17.

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