In der Nähe der Formel-1-Strecke in Saudi-Arabien, wo am Sonntag das Rennen stattfinden soll, gab es vermutlich einen Anschalg der Huthi-Rebellen. Eine riesige Rauchwolke schwebte neben der Rennstrecke.
Update vom 26. März, 11.29 Uhr: Sky-Experte Ralf Schumacher ist nach dem Einschlag einer Rakete in der Nähe der Formel-1-Rennstrecke von Dschidda auf dem Weg zurück nach München, um von dort den Großen Preis von Saudi-Arabien zu kommentieren. „Wenn wir pünktlich sind sollte es noch klappen mit FP3“, schrieb der frühere Formel-1-Pilot am Samstag bei Instagram mit Blick auf das dritte Freie Training um 15.00 Uhr deutscher Zeit.
Wie der Pay-TV-Sender bestätigte, haben Schumacher und Kommentator Sascha Roos nach Absprache mit der Redaktion entschieden, nach München zurückzukehren. Auch seinen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellte Sky frei, in Saudi-Arabien zu bleiben oder zurückzureisen.
Schumacher hatte sich bereits am Freitag sehr kritisch geäußert und nach der Attacke auf eine Öl-Anlage des Formel-1-Hauptsponsors Aramco für eine Absage des Rennens plädiert.
Formel-1-Piloten bekräftigen Teilnahme am GP in Saudi-Arabien
Update vom 26. März, 10:30 Uhr: Die Formel-1-Piloten haben trotz der Sorgen wegen eines Raketen-Einschlags nahe der Strecke ihren Willen zur Teilnahme am Grand Prix in Saudi-Arabien bekräftigt. Dies sei das Ergebnis langer Diskussionen unter den Piloten, mit den Teamchefs und den Spitzen der Rennserie gewesen, teilte die Fahrergewerkschaft GPDA am Samstag mit. „Gestern war ein schwieriger Tag für die Formel 1 und ein aufreibener Tag für uns Formel-1-Fahrer“, hieß es in dem Statement.
Während des Auftakttrainings in Dschidda hatten die jemenitischen Huthi-Rebellen eine Öl-Anlage des Formel-1-Hauptsponsors Aramco wenige Kilometer von der Strecke entfernt angegriffen. „Es war schwierig, ein voll konzentrierter Rennfahrer zu bleiben und alle natürlichen menschlichen Bedenken auszuschalten, wenn man den Rauch von dem Vorfall gesehen hat“, schrieb die GPDA.
Mehr als vier Stunden berieten die Piloten in der Nacht zum Samstag über die Konsequenzen. Erst um 2.30 Uhr Ortszeit endete das Treffen. Eine „große Breite von Meinungen“ sei diskutiert worden, hieß es. Da die saudischen Regierungsvertreter die maximale Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen versprochen hätten, wollen die Fahrer zum Rennen am Sonntag (hier im Live-Ticker) antreten.
Formel 1 trotz Explosion aktiv - Leclerc Schnellster im Training
Update vom 25. März, 19.46 Uhr: Jemenitische Huthi-Rebellen griffen mit Drohnen und Raketen an, eine riesige Rauchwolke stand am Himmel und die Sorgen um die Sicherheit beim Großen Preis von Saudi-Arabien waren enorm - doch die Formel 1 drehte auch nach der Explosion ihre Runden in Dschidda. Schnellster im Training am Freitag auf dem Stadtkurs am Roten Meer war dann Charles Leclerc im Ferrari vor Weltmeister Max Verstappen (Red Bull), Mercedes-Star Lewis Hamilton konnte das Tempo nicht mitgehen.
Unter Flutlicht drehte Leclerc, Sieger des Saisonauftaktes, auf dem Jeddah Corniche Circuit mit 1:30,074 Minuten klar die schnellste Runde. Verstappen lag schon über eine Zehntelsekunde zurück, Hamilton als Fünfter sogar knapp eine halbe Sekunde. Mick Schumacher landete in seinem Haas auf Rang 13 (+1,095), Nico Hülkenberg, der im Aston Martin erneut Sebastian Vettel wegen dessen Coronavirus-Infektion vertrat, auf Platz 16 (+1,541).
Doch das Ergebnis interessierte am Freitagabend kaum noch jemanden, zu bedrückend war die Lage nach den Geschehnissen während des ersten Trainings. Denn da hatten Huthi-Rebellen ganz in der Nähe der Strecke in Dschidda eine Ölraffinerie angegriffen. Verstappen sagte am Funk, er könne den Brand riechen, während er fuhr.
„Wir haben mehrere Angriffe mit Drohnen und ballistischen Raketen durchgeführt“, teilten die Rebellen in einer Erklärung mit, darunter sei die Anlage in Dschidda gewesen und „wichtige Einrichtungen“ in der Hauptstadt Riad. Die Raffinerie liegt weniger als 20 Kilometer entfernt von dem Stadtkurs.
Die Teamchefs und Fahrer trafen sich zu einer Krisensitzung, der Start des zweiten freien Trainings wurde um 15 Minuten nach hinten verschoben. Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali informierte alle Beteiligten bei dem Treffen darüber, dass „das Rennwochenende wie geplant fortgesetzt wird“, wie ein Sprecher sagte. Domenicali werde sich „wahrscheinlich am Abend mit den Teamchefs treffen, um alle neuen Informationen zu teilen.“
Verstappen reagierte auf die Situation „etwas lockerer, Perez (Sergio, d. Red.) ist etwas verängstigter“, sagte Red-Bulls-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: „Der Krieg, die Pandemie, jetzt das - normal und angenehm ist das nicht mehr.“ Eine Absage des Rennen forderte der Österreicher aber nicht: „Wenn die Sicherheit gewährleistet ist, sollten wir fahren.“
Große Rauchwolke nahe Formel-1-Strecke: Anschlag in Saudi-Arabien? Rennabsage möglich
Erstmeldung vom 25. März 2022:
Dschidda - Eine große Rauchwolke schwebt nach einer Explosion über der saudi-arabischen Stadt Dschidda. Auch von der Formel-1*-Strecke ist sie zu sehen, berichtet die Bild. Medienberichten zufolge sollen Anhänger der Huthi-Rebellen aus dem Jemen Gebäude des Öl-Giganten „Aramco“ zerstört haben. Offenbar wird der Flugverkehr um die Stadt umgeleitet. Die Explosion soll laut der englischen The Sun etwa 19 Kilometer von der Strecke entfernt gewesen sein.
Formel 1: Explosion nahe Rennstrecke - Betrieb geht vorerst weiter - Renn-Absage möglich
An der Rennstrecke ging aber wohl alles seinen gewohnten Ablauf. Nach dem Training der Formel-1-Piloten waren die Formel-2-Autos auf der Strecke. Auch im Fahrerlager gingen die Mitarbeiter laut Bild ihren gewohnten Aufgaben nach. Nur der Geruch von verbanntem Benzin hinge in der Luft.
| An Aramco facility near the Jeddah Corniche Circuit has been struck by a missile attack. The smoke from the attack is visible around the track. #f1zone pic.twitter.com/0GvcdJQzJb
— F1 Zone (@FormulaOneZone) March 25, 2022
Ob der Betrieb doch noch eingestellt werden muss, ist noch offen. Die Verantwortlichen würden die Situation beobachten. Laut The Sun könnte das Rennen am Sonntag aber aus Angst vor weiteren Anschlägen abgesagt werden.