Der Nürburgring, ein Symbol des Motorsports, war der Ort eines familiären und sportlichen Sieges: Ralf und David Schumacher beherrschten das Rennwochenende.
Nürburgring – Vater und Sohn auf der Rennstrecke vereint: Nach zwölf Jahren feierte Ralf Schumacher, Bruder von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher, sein Motorsport-Comeback. An seiner Seite Sohn David Schumacher. Das Vater-Sohn-Gespann war zu Gast bei der Rahmenrennserie Prototype Cup Germany – ausgerechnet am Mythos Nürburgring, dem Sehnsuchtsort deutscher Formel-1-Fans.
Schumacher-Märchen perfekt: Vater und Sohn jubeln an Sehnsuchtsort deutscher Formel-1-Fans
Es war ein Wochenende, wie es im Buche steht für die Familie Schumacher. Beim Prototype Cup Germany zeigten Ralf und sein Sohn David Schumacher eine beeindruckende Leistung. Mit ihrem LMP3-Prototypen Ligier JS P320 #27 des Teams US Racing dominierten sie beide Rennen auf der legendären Rennstrecke. Der Ligier JS P320, bekannt für seine Aerodynamik und Leistungsfähigkeit, erwies sich als perfektes Fahrzeug für die anspruchsvollen Bedingungen des Nürburgrings.
Das besondere Highlight: Ralf und David Schumacher, Vater und Sohn, traten gemeinsam an und sorgten für Gänsehautmomente bei den 62.500 Zuschauern. Es war das erste Mal, dass beide im Rahmen der Prototype Cup Germany zusammen in einem Rennen an den Start gingen.
David Schumacher brilliert mit entscheidendem Überholmanöver
Im zweiten Rennen des Wochenendes sorgte vor allem David Schumacher, der vor kurzem eine Sternstunde feierte und sich daraufhin Papa Ralf direkt einschaltete, für Aufsehen. Nach einem etwas holprigen Start, bei dem er zunächst hinter den Frikadelli-Ligier #30 zurückfiel, zeigte er schon bald, was in ihm steckt. Bereits in der fünften Runde setzte er zu einem spektakulären Überholmanöver an und ließ seinen Konkurrenten Felipe Fernandez Laser hinter sich. Der 22-Jährige fuhr pro Runde eine Sekunde schneller als das gesamte Feld und baute seinen Vorsprung bis zum Boxenstopp auf 20 Sekunden aus.
„Die Startprozedur ist hier etwas anders als im ADAC GT Masters, das ich normalerweise fahre. Aber ich konnte mir den ersten Platz nach ein paar Runden wieder zurückholen und habe mich dann darauf konzentriert, meinem Vater einen möglichst großen Vorsprung mitzugeben“, erklärte David Schumacher, der im Anschluss das Steuer mit einem komfortablen Vorsprung an seinen Vater übergab.
Ralf Schumacher übernimmt und dominiert am Nürburgring
Ralf Schumacher, der den Ligier JS P320 nach dem Boxenstopp übernahm, musste zunächst einen kleinen Rückschlag hinnehmen, da das Team US Racing sieben Sekunden länger als die Mindestboxenzeit stehen blieb. „Deshalb musste ich auf der Strecke noch mal überholen. Ich bin das Rennen dann kontrolliert zu Ende gefahren. Wir hatten die Rennpace etwas langsamer kalkuliert, daher musste ich am Ende etwas vorsichtiger fahren, damit alles passt“, sagte der frühere Formel-1- und DTM-Pilot, der zuletzt 2012 ein offizielles Rennen gefahren war, im Interview mit dem Motorsport Magazin.
Doch Ralf Schumacher ließ sich nicht beirren, eroberte die Führung zurück und setzte sich deutlich vom Rest des Feldes ab. Im Ziel lag das Duo schließlich 18,229 Sekunden vor dem nächsten Verfolger. „Dass es dann so gut klappte, verdanken wir dem Team. Das Auto war zu jeder Zeit an diesem Wochenende bei allen Bedingungen einfach perfekt. Wirklich unglaublich!“, freute sich Ralf Schumacher nach dem Rennen.
Emotionale Szenen und großer Jubel am Nürburgring mit David und Ralf Schumacher
Die Atmosphäre am Nürburgring war elektrisierend, als Ralf und David Schumacher über die Ziellinie fuhren. Die 62.500 Zuschauer jubelten dem Vater-Sohn-Duo zu, das sichtlich bewegt von den Emotionen war. Nach dem Rennen versammelte sich eine große Menschenmenge vor dem Zelt von US Racing, um einen Blick auf die Protagonisten dieses märchenhaften Wochenendes zu werfen.
„Die Stimmung war mega! Jetzt habe ich eine Ahnung davon bekommen, wie Papa sich früher zu seiner Formel-1-Zeit gefühlt haben muss“, sagte David Schumacher im Interview mit dem Motorsport Magazin. Sein Vater Ralf Schumacher, der zuletzt über die gemeinsame Zeit mit Bruder Michael sprach, bestritt zwischen 1997 und 2007 insgesamt 180 Rennen in der Königsklasse des Motorsports und holte sechs Grand-Prix-Siege.
Vater und Sohn: Weitere Rennen mit Ralf und David Schumacher geplant?
Ob weitere Einsätze als Team Vater und Sohn folgen, steht noch nicht fest. „Jetzt genießen wir erst einmal das Wochenende. Alles Weitere werden wir dann sehen. Im Moment war nur dieses eine Rennen geplant“, sagte Ralf Schumacher. Sein Neffe Mick strebt derweil ein Cockpit in der Beletage an. Da ein Kontrahent verzichtet, erhöhen sich Schumachers Möglichkeiten für eine Formel-1-Rückkehr wohl. (ck)