Schumacher-Schock in der Formel 1: Mick von Alpine abserviert. Ein Freund der Familie spielte eine entscheidende Rolle. Onkel Ralf ist tief enttäuscht.
Zandvoort – Die Formel-1-Welt wurde vor dem Rennen in Zandvoort durch eine Nachricht überrascht: Mick Schumacher wird in der Saison 2025 nicht für das Team Alpine fahren.
Das Pikante daran: Der 25-jährige Rennfahrer erfuhr diese bittere Nachricht nicht durch einen persönlichen Kontakt, sondern über eine Instagram-Veröffentlichung. Statt einer direkten Mitteilung durch das Team oder den langjährigen Familienfreund Flavio Briatore musste Mick die Entscheidung online entdecken.
Schumacher-Beben: Mick auf Instagram abserviert, Onkel Ralf attackiert langjährigen Freund der Familie
Diese Art der Kommunikation stieß auf scharfe Kritik, insbesondere von Micks Onkel, Ralf Schumacher. In einem Interview mit der Bild zeigte sich der ehemalige Formel-1-Fahrer und jetzige Sky-Experte empört über die Vorgehensweise und attackierte Briatore direkt. „Die Entscheidung für Jack Doohan und gegen Mick ist zu respektieren, aber ich finde es enttäuschend, dass Mick das über Social Media erfahren muss. Das ist kein guter Stil von Flavio“, erklärte Ralf Schumacher.
Die Verbindung zwischen der Schumacher-Familie und Flavio Briatore, dem Berater von Alpine und ehemaligen Teamchef von Benetton – mit dem Rennstall gewann Michael Schumacher seine ersten beiden Weltmeisterschaften – macht die Situation besonders brisant. „Nicht nur, weil sich das generell nicht gehört, sondern vor allem aufgrund der Vergangenheit. Flavio hat mit Michael große Erfolge gefeiert und war eng mit der Familie Schumacher verbunden. Da sollte ein persönlicher Anruf möglich sein“, fügte Ralf hinzu.
Michael Schumacher gewann unter Briatore seine ersten beiden WM-Titel in der Formel 1
Die Beziehung zwischen Briatore und der Familie Schumacher reicht über drei Jahrzehnte zurück. Briatore gab Michael Schumacher 1991 als Teamchef von Benetton ein Cockpit in der Formel 1, gemeinsam wurden sie 1994 und 1995 Weltmeister.
Dass Mick nun auf so unpersönliche Weise von seiner Nichtberücksichtigung erfuhr, enttäuschte Ralf zutiefst. „Offensichtlich hat er einen Teil dessen verloren, was er früher mal war. Finde ich sehr schade, weil wir kennen uns lange genug, seit über 30 Jahren“, sagte Ralf bei Sky.
Wut im Schumacher-Lager: Langjähriger Wegbegleiter bringt Familie gegen sich auf
Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff war überrascht vom Vorgehen von Alpine. „Ich denke, jedes Team hat eine Art und Weise zu kommunizieren, mal offen, mal weniger offen, mal transparent, mal weniger transparent und vielleicht hätten wir das anders gemacht“, sagte er bei Sky.
Auf die Frage, wie er von der Personalentscheidung erfahren habe, antwortete Mick Schumacher knapp: „Instagram.“ Und auf Nachfrage bestätigte er: „Ja, tatsächlich.“ Trotzdem reagiert Mick Schumacher gefasst auf die Entscheidung: „Es ist irgendwie verständlich, dass Alpine diese Route gewählt hat, Jack ist ja in dem Juniorprogramm gewesen. Darum war wahrscheinlich der Link da“.
Mick Schumacher hofft nach Instagram-Abfuhr auf letzte Ausfahrt Audi
Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack, da Mick weiterhin in der Langstrecken-Serie WEC für Alpine fährt und eine persönlichere Mitteilung erwartet hätte. Alpine entschied sich letztlich für den 21-jährigen Australier Jack Doohan, der aktuell als Ersatz- und Reservefahrer für das Team tätig ist.
Doohan, der in der Vergangenheit von Briatore als Manager betreut wurde, überzeugte beim Test in Le Castellet und setzte sich gegen Mick Schumacher durch. Mick hatte sich Hoffnungen auf das Alpine-Cockpit gemacht, insbesondere nachdem er bei Haas bereits zwei Saisons in der Formel 1 absolviert hatte.
Trotz der Enttäuschung blickt Mick Schumacher nach vorne und bleibt optimistisch bezüglich seiner Zukunft in der Formel 1. Besonders Sauber/Audi scheint eine mögliche Anlaufstelle zu sein, da das Team 2026 zum neuen Audi-Werksteam wird. „Natürlich laufen Gespräche. Jeder lässt sich ein bisschen Zeit jetzt“, bestätigte Mick Schumacher Gespräche mit Audi. (ck)