Knapp 13 Jahre sind seit seinem Skiunfall vergangen – und weiterhin weiß die Öffentlichkeit nicht, wie es Michael Schumacher geht. Sein Anwalt erklärt, warum das auch so bleiben wird.
München – Umjubelt, verehrt, vergöttert – und dann verunglückt. Michael Schumacher ist eine der größten deutschen Sport-Persönlichkeiten der Geschichte. Nach einem folgenschweren Unfall in den französischen Alpen bekamen die Fans ihre Formel-1-Ikone allerdings nie wieder zu Gesicht.
Michael Schumacher | |
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Geboren: | 3. Januar 1969 (Alter 54 Jahre), Hürth |
Teams in der Formel 1: | Jordan, Benetton, Ferrari, Mercedes |
WM-Titel: | 7 |
Siege in der Formel 1: | 91 |
Anwalt spricht über Michael Schumacher „Es ging immer darum, Privates zu schützen“
Nur der engste Kreis weiß um Schumachers Gesundheitszustand – wie zum Beispiel Schumachers enger Freund Jean Todt. Familie und Freunde haben sich zum Schweigen verpflichtet, und dafür gibt es gute Gründe. Felix Damm, seit 15 Jahren Presseanwalt der Familie Schumacher, nennt sie.
In einem Interview mit dem Juristen-Magazin LTO (Legal Tribute Online) erklärt der Medienrechtler, warum es keine finale Meldung über Michael Schumachers Gesundheitszustand geben wird. „Es ging immer darum, Privates zu schützen. Darüber, wie das möglich ist, haben wir natürlich viel diskutiert“, sagt der Jurist.
Anwalt von Michael Schumacher: „Haben überlegt, ob eine finale Meldung der richtige Weg sein könnte“
„So haben wir auch mal überlegt, ob eine finale Meldung über den Gesundheitszustand von Michael hierfür der richtige Weg sein könnte“, berichtet Damm weiter. Er war es nicht – die Familie und ihre rechtliche Vertretung entschieden sich dagegen. Damm begründet: „Danach wäre ja nicht Schluss gewesen und es hätten permanent aktualisierte ‚Wasserstandsmeldungen‘ erfolgen müssen.“
Als Betroffener habe man es „nicht in der Hand“, den Medien einen Schlussstrich zu verordnen. Der Schumi-Vertreter versteht „natürlich“ das Bedürfnis der vielen Fans nach Aufklärung. „Aber ich glaube auch, dass die allermeisten Fans gut damit umgehen können.“
Michael Schumacher: Gesundheitszustand bleibt dauerhaft geheim
Eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, alle Informationen dauerhaft unter Verschluss zu halten, spielte laut Damm ein rechtliches Stichwort: die Selbstöffnung der Privatsphäre. „Grundsätzlich gilt, dass sich niemand auf die Privatheit von solchen Tatsachen berufen kann, die er selbst freiwillig der Öffentlichkeit preisgegeben hat“, führt Damm aus.
Heißt: Je konkreter die Angaben der Schumi-Seite, desto geringer die Chancen, gegen danach folgende Spekulationen rechtlich vorzugehen.
Vor seinem Skiunfall schützte die Formel-1-Legende seine Familie konsequent vor der Öffentlichkeit. Nach dem tragischen Vorfall tut seine Familie dasselbe für ihn. „Mit Kritik an sich selbst hatte Michael keine Probleme. Worauf es ihm immer ankam, war der Schutz seiner Familie, ihre Privatsphäre“, erinnert sich Damm. Das wird sich auch umgekehrt nicht ändern.
Vor Kurzem löste ein übler Scherz über den Zustand von Michael Schumacher einen Shitstorm aus. (epp)