Audi soll schon jetzt alle Anteile von Sauber gekauft haben. Damit steht dem Formel-1-Einstieg nichts im Wege. Personal wurde bereits installiert.
Hinwil/Ingolstadt – Derzeit mischt mit Mercedes nur ein deutsches Team in der Formel 1 mit. Zur Saison 2026 wird wohl auch Audi die deutsche Fahne in der Königsklasse des Motorsports hochhalten. Die VW-Tochter hat dem Vernehmen nach mittlerweile alle Anteile an Sauber übernommen und wird einen Teil der Produktion nach Deutschland verlagern.
Letzte Zweifel ausgeräumt: Audi holt sich wohl alle Sauber-Anteile
Der Einstieg war eigentlich schon längst beschlossen, doch immer wieder kamen Gerüchte um einen Rückzieher auf. Nun machte Audi aber Nägel mit Köpfen. Wie die Bild berichtet, hat das deutsche Unternehmen die „kompletten Anteile“ am schweizerischen Rennstall Sauber übernommen.
Sollte es wahr sein, dass Audi tatsächlich nun 100 Prozent der Sauber-Anteile hält, wäre dies eine kleine Überraschung. Es hieß zwar immer, dass man die Mehrheit am Rennstall übernehmen wolle, unter der Hand war aber meist nur von 75 Prozent die Rede. Schon seit Anfang 2023 war Audi als strategischer Partner mit immerhin 25 Prozent beteiligt.
Audi installiert Hoffmann im Verwaltungsrat
Ein Hinweis darauf, dass der Mehrheitserwerb in den letzten Wochen mit Nachdruck verfolgt wurde, gibt ein Wechsel im Verwaltungsrat der Sauber Motorsport AG. Wie einem Bericht von Motorsport Total zu entnehmen ist, wurde Audi-Vorstand Oliver Hoffmann in den Verwaltungsrat berufen. Als Beweis liegt ein Auszug aus dem Handelsregisteramt des Kantons Zürich vor.
Hoffmann war es auch, der bei ersten Rückzieher-Gerüchten versicherte, dass Audi weiterhin am Projekt Formel 1 festhalten wird. Nun liegt es wohl am gelernten Diplom-Ingenieur selbst, den erfolgreichen Einstieg des Ingolstädter Unternehmens in die Formel 1 voranzutreiben. Dafür werden dann wohl auch zwei neue Fahrer gesucht, womöglich sogar eine Fahrerin. Die deutsche Carrie Schreiner wechselte kürzlich in das Nachwuchsteam von Sauber.
Motoren aus Bayern, Hauptsitz in der Schweiz
Obwohl die Anteile nun wohl schon alle in der Hand Audis sind, wird die Umbenennung des Rennstalls wie geplant erst zur Saison 2026 erfolgen. Dann wird der deutsche Autobauer auch die Infrastruktur von Sauber übernehmen. Die Fabrik im schweizerischen Hinwil wird dann auch für Audi als Hauptsitz für die Formel-1-Geschäfte genutzt werden.
Während damit auch ein Großteil der Produktion in der Schweiz verbleiben wird, baut man in Sachen Motor auf heimische Ingenieurskunst. Schon jetzt sollen Mitarbeiter im bayerischen Neuburg an der Donau mit Hochdruck an einer für die Formel 1 tauglichen Antriebseinheit arbeiten. (sch)