Hannover 96 steckt weiter in der Krise. Im Heimspiel gegen Darmstadt verschwören sich auch noch höhere Mächte gegen den Ex-Bundesligisten. Aufgrund des VAR steht man wieder mit leeren Händen da.
- Im Montagsspiel der 2. Bundesliga verliert Hannover 96 gegen den SV Darmstadt mit 1:2.
- Kurz vor Schluss gelingt den Hausherren durch ein Traumtor der Ausgleich zum 2:2.
- Das Tor wird jedoch aufgrund des TV-Videobeweises nicht anerkannt.
Hannover - Die Pleitenserie von Zweitligist Hannover 96 geht auch mit neuem Trainer weiter: Beim Debüt von Kenan Kocak mussten sich die Niedersachsen gegen den SV Darmstadt mit 1:2 geschlagen geben. Damit muss der frühere Bundesligist weiter auf den ersten Heimsieg der laufenden Saison warten und befindet sich in Abstiegsgefahr und dem Relegationsplatz 16. Doch das war es noch nicht: In der Schlussphase der Partie gab es mächtig Aufregung um ein nicht gegebenes Tor zum vermeintlichen Ausgleich:
Hannover gegen Darmstadt: Videobeweis macht Traumtor zunichte - Schiedsrichter im Weg
Hannovers Marc Stendera erhielt in der 87. Minute mittig vor dem Strafraum stehend den Ball, fasste sich ein Herz und versenkte die Kugel mit einem feinen Schlenzer ins Kreuzeck. Die 96er drehten bereits ab und jubelten, ehe es die jähe Enttäuschung gab: Der Treffer fand keine Anerkennung, weil der Ball zuvor an den Rücken von Schiedsrichter Martin Thomsen geprallt war und von da aus erst den Weg zu Stendera fand. Der zurückgepfiffene Ausgleichsschütze erhielt kurz vor dem Abpfiff gar noch die Gelb-Rote Karte wegen unsportlichen Verhaltens - offenbar war sein Frustlevel nach dem verwehrten Tor noch hoch.
In den sozialen Netzwerken wird eifrig über das zurückgepfiffene Tor diskutiert, letztlich ändert dies jedoch nichts an der Tatsache, dass der Referee gemäß dem Regelkatalog pfiff.
VAR disallowed this goal last night because it hit the referee. ♂️ Stendera eventually got sent off for dissent. It should’ve been his first goal for Hannover. Ridiculous is an understatement!! #VAR #Hannover96 #Stendera #Bundesliga2 pic.twitter.com/jx0CXWnjBB
— Kurt McBain (@KurtMcBain) November 26, 2019
"Wir machen es am Anfang gut, aber wir kriegen zu einfache Gegentore. Letztlich verlierst du wieder zuhause, und das darf nicht sein", sagte Torjäger Hendrik Weydandt von Hannover gegenüber Sky: "Es herrscht tiefe Enttäuschung, mal schauen, wie es weitergeht."
Schiedsrichter-Kontakt verhindert Ausgleich für Hannover 96
Zuvor waren die Gäste aus Hessen durch ein Eigentor von 96-Profi Waldemar Anton in der vierten Spielminute in Führung gegangen, ehe die Norddeutschen in der 14. Minute durch den Japaner Genki Haraguchi ausgleichen konnten. Doch Darmstadt-Akteur Tobias Kempe traf bereits in der 29. Minute zur erneuten Führung für die Gäste.
Schon zur Halbzeit hatten die über 20.000 Zuschauer die Geduld mit der Heimmannschaft verloren, die 96-Profis wurden von Pfiffen in die Kabine geleitet. Der neue Coach Kocak ist nach Andre Breitenreiter, Thomas Doll und Mirko Slomka bereits der vierte Trainer bei Hannover 96 in diesem Kalenderjahr.
In Deutschland hat man sich mit dem Videobeweis weitestgehend arrangiert. In der Premier League ist das anders: Dort ist eine heftige Debatte entbrannt.
Der Video-Assistent sorgt nicht nur in Europa regelmäßíg für Aufregung, sondern auch in Südamerika: Und dort gibt es ihn nicht einmal. Geschah hier die kurioseste Elfmeter-Entscheidung der Fußballgeschichte?
PF mit SID