Achtelfinale per Losentscheid? Für das DFB-Team ergeben sich zahlreiche Szenarien

Bei der Bestimmung der besten Gruppendritten würde dem DFB-Team eine Sonderrolle zuteil. Der Weg ins Achtelfinale im Überblick.

Frankfurt – Mit dem Turnier 2016 wurde es eingeführt, das Achtelfinale bei der Europameisterschaft. Seitdem die Teilnehmerzahl von 16 auf 24 Verbände erhöht wurde, können auch Gruppendritte weiter um den Titel mitmischen. Wie die vier Gruppendritten ausgewählt werden, unterliegt verschiedenen Kriterien, die für die Gastgebermannschaft gar zu einem Losentscheid führen könnte.

Welche Gruppendritten kommen weiter? Eine separate Tabelle gibt Aufschluss

Es ist ein Szenario, das Julian Nagelsmann und sein Team tunlichst vermeiden möchten. In Gruppe A mit Schottland, Ungarn und der Schweiz, kann der Anspruch des DFB-Teams nur lauten, als eine der ersten beiden Mannschaften über die Ziellinie zu gehen. Und dennoch ergäbe sich bei einem dritten Platz ein vielfältiger Vergleich mit den anderen Gruppendritten, um festzulegen, wer im Turnier verbleiben darf und in die Runde der letzten 16 einziehen dürfte.

Klar ist: die sechs Gruppenersten und sechs Gruppenzweiten qualifizieren automatisch für das Achtelfinale. Um das Teilnehmerfeld zu komplettieren, kommen außerdem die vier besten Gruppendritten hinzu. Für den Vergleich dieser Mannschaften wird eine Tabelle gebildet, in der die Mannschaften logischerweise nach der höchsten Punktzahl sortiert werden. Doch was ist, wenn diese Mannschaften punktgleich sind?

Punkte, Tordifferenz und erzielte Treffer – sportliche Kriterien haben Vorrang

Hier sorgt der Artikel 21 der UEFA-Turnierordnung für Abhilfe. Bei Punktgleichheit der Gruppendritten werden folgende Kriterien herangezogen, um in diesem Falle die Platzierung festzulegen. Am stärksten wiegt die bessere Tordifferenz. Sollte auch hier Gleichheit herrschen, wird danach auf die höhere Anzahl der erzielten Tore geblickt. Ergibt sich auch hier kein Unterschied, wird als Nächstes die Anzahl von Siegen herangezogen.

Sind alle sportlichen Kriterien ausgeschöpft und kann noch immer keine Rangfolge gebildet werden, zählt anschließend als nächstes Kriterium die Disziplinarpunktzahl. Dies ist ein Wert, der auf gelben und roten Karten basiert, die Spieler und Mannschaftsoffizielle in allen Gruppenspielen erhalten haben. Dabei zählt eine rote oder gelb-rote Karte 3 Punkte, eine gelbe Karte 1 Punkt. Dabei hat die Mannschaft mit der höheren Gesamtpunktzahl das Nachsehen.

Weiterkommen per los? Italien wurde einst Finalist per Münzwurf

Auch die Disziplinarpunktzahl zeigt ein Remis an? Als Ultima Ratio wird in diesem Fall die Gesamtwertung der EM-Qualifikationsrunde herangezogen, in der alle 23 Teams eine Tabelle bilden. Hier ergibt sich sogleich der Clou: Da das DFB-Team keine Qualifikation bestritten hat und dennoch in diesem Szenario landen könnte, muss anders verfahren werden. Für diesen Fall schreibt die UEFA folgendes Entscheidungsverfahren vor: das Los.

Bevor es jedoch so weit kommt, hat die deutsche Mannschaft zahlreiche Möglichkeiten diesem Schicksal aus dem Wege zu gehen. Den prominentesten Fall bei einer EM bildet wohl bisher eine Entscheidung per Münzwurf. Im Halbfinale der ersten EM-Endrunde 1968 zog sich die Partie zwischen Italien und der Sowjetunion über 120 Minuten ohne Tore. Statt ein Elfmeterschießen war es der deutsche Schiedsrichter Kurt Tschenscher, der per Wurf mit einer Zehn-Franc-Münze den Italienern die Finalteilnahme bescherte. (nki)

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