Ärger um rutschigen Rasen in Frankfurt: DFB-Stars sind gewarnt

Obacht, DFB-Stars: Der Rasen in Frankfurt, wo es am Sonntagabend gegen die Schweiz geht, gleicht einer Schlittschuhbahn. Die Spieler rutschen, die Kritik ist groß.

Frankfurt – Die Begegnung zwischen Deutschland und den Niederlanden am 26. März dieses Jahres dürfte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann noch gut im Gedächtnis sein. Zwar konnte Deutschland das Spiel mit 2:1 für sich entscheiden, doch der Zustand des Rasens im Frankfurter Deutsche Bank Park war ein großes Ärgernis. „Leider ist der Platz eine Katastrophe, wirklich eine Katastrophe“, sagte Nagelsmann seinerzeit nach dem Abpfiff. „Da gab es viele Situationen im letzten Drittel, als wir weggerutscht sind.“

DFB-Stars kennen das Problem

Insbesondere Jamal Musiala hatte „mit seinen Haken“ erhebliche Schwierigkeiten, sich auf dem Platz zu behaupten. Der 21-Jährige äußerte sich kritisch: „Ich bin bei gefühlt jeder Aktion ausgerutscht. Das Feld ist jedes Mal weggegangen, bei jeder Drehung. Zum Glück habe ich überlebt.“

Das aktuelle Problem ist im deutschen Teamquartier natürlich bekannt. „Der Rasen ist extrem seifig. Er geht extrem schnell kaputt. Der Rasen ist nicht so fest, was Probleme bereitet“, sagte der Stuttgarter Chris Führich auf der Pressekonferenz vor dem Schweiz-Spiel am Freitag. Sein VfB-Kollege Deniz Undav demonstrierte Selbstverständnis nach den beiden bisherigen EM-Siegen: „Ob wir auf Rasen spielen oder auf Stein, egal, wir müssen gewinnen.“

Auch in der Bundesliga war der Rasen ein Thema

Bereits im Februar fand Niko Kovač, der damalige Trainer des VfL Wolfsburg, nach einem Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt ähnlich kritische Worte: „Ich weiß nicht, ob der Platz jemals so schlecht war.“

Während der laufenden Europameisterschaft hat sich an der Situation nichts verbessert - im Gegenteil.

Dänen-Stars warnen vor Rasen in Frankfurt

Auch beim ersten Gruppenspiel der EM zwischen Belgien und der Slowakei (0:1) hatten viele Spieler mit dem rutschigen Untergrund zu kämpfen. Der Rasen war extrem seifig, bereits nach wenigen Minuten flogen einzelne Rasenfetzen durch die Luft. Auch beim zweiten Spiel zwischen England und Dänemark (1:1) änderte sich nichts an diesem Zustand. Die deutschen Spieler sind daher vor ihrer Partie gegen die Schweiz am Sonntagabend (21 Uhr) gewarnt.

Dänen-Stürmer Yussuf Poulsen von RB Leipzig kennt den Platz in Frankfurt gut, da er seit 2016 regelmäßig dort zu Gast ist. Der 30-Jährige warnte seine Mitspieler: „Der Rasen hier ist halt immer so. Das ist nichts Neues. Und ich habe den Jungs auch schon gesagt, dass sie die Stollenschuhe auspacken sollen, denn nach 20 Minuten wird es rutschig.“ Joakim Maehle vom VfL Wolfsburg bestätigte diesen Eindruck: „Es war nicht der beste Rasen. Wir hatten Schwierigkeiten, darauf zu rennen.“

Obwohl der Zustand des Platzes für beide Teams eine Herausforderung darstellte, wurde er nicht als Ausrede genutzt. Es gab jedoch einige bemerkenswerte Beobachtungen: Bukayo Saka wechselte bereits während des Aufwärmens die Schuhe, Kyle Walker tat dies nach wenigen Spielminuten. In der Halbzeitpause bemühten sich jeweils vier Greenkeeper, die größten Löcher im Rasen zu stopfen. Kurzfristig müssen alle Teams mit dem „Rutsch-Rasen“ zurechtkommen.

Eintracht Frankfurt braucht eine Lösung

Eintracht Frankfurt sollte schnellstmöglich eine Lösung für dieses Problem finden, insbesondere mit Blick auf die kommende Saison. Laut einem Bericht der Bild vom März werden die beiden NFL-Spiele im November als Ursache des Problems angesehen. Der dadurch beschädigte Hybrid-Rasen, der eigentlich auch die Europameisterschaft überstehen sollte, musste anschließend ausgetauscht werden. Der Stadionbetreiber entschied sich für einen normalen Rasen - eine kostengünstigere Option, doch der aktuelle Zustand ist ein Debakel. Dino Toppmöller, Trainer von Eintracht Frankfurt, sagte nach dem Länderspiel: „Das ist schon sehr lange ein Thema. Wir haben es erleben müssen, wie es ist. Die Spieler sind viel weggerutscht.“

Noch stehen drei Spiele in Frankfurt an: Deutschland gegen die Schweiz, die Slowakei gegen Rumänien (26. Juni/18 Uhr) und ein Achtelfinale am 1. Juli (21 Uhr). Danach besteht die Möglichkeit, den Rasen, der einer Eisbahn gleicht, auszutauschen. Musiala und seine Kollegen wissen, was sie erwartet. Sie sollten auf die warnenden Worte der dänischen Profis hören und das passende Schuhwerk einpacken.

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