Eurosport-Experte Matthias Sammer hat im Zusammenhang mit der Entlassung von Trainer Heiko Herrlich kurz vor Weihnachten die Führungsetage und die Profis des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen kritisiert.
Leverkusen - "Wahnsinn, wie man in den letzten drei Monaten eine Trainer-Diskriminierung zulassen konnte - auch öffentlich. Dies finde ich schäbig. Als ich das gehört habe, habe ich entsetzt reagiert", sagte der Europameister von 1996.
Der ehemalige Trainer und Sportdirektor warf den Verantwortlichen um Sportvorstand Rudi Völler fehlendes Fingerspitzengefühl vor. "Wenn Moral und Anstand da wären, müsste man die Mannschaft hinterfragen", sagte Sammer. Der 51-Jährige ist davon überzeugt, dass die Probleme bei der Werkself grundlegender Natur sind und forderte die Bayer-Bosse zum Umdenken auf, sonst gäbe es wie all die Jahre wieder ein wunderbares Alibi: "Solange dies so ist, wird man keinen Titel gewinnen. Und man muss sich fragen, ob möglicherweise Bequemlichkeit und Wohlfühl-Oase leistungshemmend wirken. Ich hatte nie das Gefühl in Leverkusen, dass die Mannschaft gefordert war."
Leverkusen hatte sich vergangenen Sonntag nach zwei Ligasiegen nacheinander von Herrlich getrennt und in dem früheren Dortmunder Peter Bosz gleich einen neuen Chefcoach präsentiert.
SID