Dem ARD-Kommentator Steffen Simon ist bei der WM-Partie Polen gegen Kolumbien ein Fauxpas unterlaufen. Er meinte auf der Tribüne eine polnische Fußball-Legende zu erkennen, die jedoch schon verstorben ist.
Kasan - Ein unterhaltsames Spiel zwischen Polen und Kolumbien mit drei Toren sahen die Fernsehzuschauer am Sonntagabend. Sie sahen wie Radamel „El Tigre“ Falcao das erste WM-Tor seiner Karriere erzielte, wie Bayerns James Rodriguez gleich zwei Treffer auflegte und sie sahen wie die Polen um Kapitän Robert Lewandowski als erstes europäisches Team vorzeitig aus dem Turnier ausschieden. Noch etwas anderes sah ARD-Kommentator Steffen Simon. Etwas, was er aus einem traurigen Grund eigentlich gar nicht mehr sehen konnte.
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Kazimierz Deyna: Eine polnische Fußball-Legende
Der 53-Jährige, der das Spiel live aus Kasan am Mikrofon begleitete, meinte vor dem Spiel die polnische Fußball-Legende Kazimierz Deyna auf der Tribüne entdeckt zu haben. Der Mittelfeldspieler nahm mit der polnischen Nationalmannschaft an zwei WM-Endrunden teil und stand auch bei der WM 1974 in Deutschland, im Entscheidungsspiel um den Einzug ins Finale, gegen die DFB-Elf auf dem Platz. Das Spiel, welches Deutschland mit 1:0 für sich entscheiden konnte, ging später als „Die Wasserschlacht von Frankfurt“ in die Geschichtsbücher ein.
An der Beobachtung von Simon gibt es jedoch einen gravierenden Haken. Deyna kam bereits 1989 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von San Diego ums Leben. Der ARD-Kommentator hat einen anderen Zuschauer also fälschlicher Weise für die polnische Legende gehalten.
Ein Fauxpas, der in den sozialen Netzwerken schnell als ein solcher erkannt wurde. Viele Twitter-Nutzer machten die ARD auf Simons Fehler aufmerksam. In der 23. Minute erreichte die Information über den Fehler auch den Kommentator selbst, der sich sofort respektvoll entschuldigte.
Ehrliche Entschuldigung von Simon: „Ich wusste nicht, dass er verstorben ist“
„Ich meinte vor der Partie den 74er-Helden Deyna auf der Tribüne ausgemacht zu haben. Ein Held auch meiner Kindheit. Ich wusste nicht, dass er 1989 verstorben ist. Ich habe einen Fehler gemacht und entschuldige mich in aller Form dafür“, sagte Simon.
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Dieses offene und ehrliche Eingeständnis seine Fehlers brachte dem Kommentator dann sogar noch Lob auf den sozialen Netzwerken ein. So schrieb beispielsweise der Twitter-Nutzer Frank Lussem: „Entschuldigung von Simon wegen Deyna. Korrekt! Gibt sogar zu, nicht gewusst zu haben, dass er verstorben ist. Das hat Größe!“
Entschuldigung von #Simon wegen #Deyna. Korrekt! Gibt sogar zu, nicht gewusst zu haben, dass er verstorben ist. Das hat Größe!
— Frank Lussem (@frankie1960) 24. Juni 2018
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