Neuer-Debatte: DFB-Boss lässt mit Aussage zu ter Stegen aufhorchen

Trotz der Kritik bleibt Manuel Neuer die Nummer 1 im Tor der Nationalmannschaft. DFB-Boss Andreas Rettig verteidigt die Entscheidung von Julian Nagelsmann.

München – Manuel Neuer unterlief am Freitag im Testspiel gegen Griechenland ein folgenreicher Patzer: Der 38-Jährige ließ einen Schuss unsauber abprallen, woraufhin die deutsche Nationalmannschaft 0:1 in Rückstand geriet. Trotz des Fehlers bekräftigte Julian Nagelsmann nach dem 2:1-Endstand, dass Neuer weiterhin im Tor des DFB-Teams gesetzt bleibe.

Der Bundestrainer betonte, dass er keine Diskussion über die Torhüterposition zulasse. Er erklärte, dass Neuer sein Vertrauen habe und fügte hinzu: „Er hat drei Weltklasse-Paraden gehabt, die zweifelsfrei nicht jeder hält. Es ist jetzt auch keine Anhäufung von Fehlern.“ Damit machte Nagelsmann deutlich, dass Neuer die erste Wahl für das Tor der Nationalmannschaft bleibe und vor dem Beginn der EM keine Änderungen auf dieser Position vorgenommen werde.

Neuer? Rettig: „Er ist zu Recht die Nummer 1“

Am Sonntag äußerte sich Andreas Rettig zur anhaltenden Kritik an Neuer im Sport1-Doppelpass und befand: „Mir ist da insgesamt zu viel negative Stimmung. Er hat nicht nur den Rückhalt von der Mannschaft, sondern von allen.“ Rettig wies darauf hin, dass Neuer beim FC Bayern „in der Rückrunde konstant gute Leistung gebracht“ habe und „nach seiner langen Verletzungspause in einem top Fitness-Zustand“ sei: „Er ist für uns in einer Verfassung, in der er zu Recht die Nummer 1 ist“.

Rettig hob hervor, dass Neuers Bedeutung über das Sportliche hinausgehe: „Jeder schaut zu ihm hoch, nicht nur wegen der Körpergröße. Daher hat er einen Anteil daran, der nicht hoch genug einzuschätzen ist.“ Bezüglich Marc-André ter Stegen, Neuers Konkurrenten, ließ der DFB-Chef derweil aufhorchen, indem er sagte: „Ich weiß nicht, ob er die Fehler nicht gemacht hätte.“ Vor dem Lapsus gegen Griechenland hatte Neuer am Montag im Testspiel gegen die Ukraine (0:0) den Ball zum Gegenspieler gechippt, das vermeintliche Gegentor war aber aufgrund einer Abseitsstellung nicht gewertet worden.

Ter Stegen muss sich hinter Neuer einreihen

Schon im März hatte Nagelsmann mitgeteilt, dass Neuer bei der EM im Tor stehen werde. Rettig zeigte sich am Sonntag als Befürworter dieser Entscheidung. Man hätte bei einem Verzicht darauf ansonsten auch nicht mehr Leistung auf diesem Niveau bei zwei absoluten Weltklasse-Torhütern herauskitzeln können, so der 61-Jährige: „Die haben so eine intrinsische Motivation, da musst du nicht mehr kitzeln.“

Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler steht hinter Nagelsmanns Entscheidung. „Wir brauchen keine Torwart-Diskussion“, betonte der Weltmeister von 1990 gegenüber der Bild. Neuer habe „unser absolutes Vertrauen!“, unterstrich Völler und fügte hinzu: „Es gibt andere Themen, die uns mehr beschäftigen sollten.“ Am kommenden Freitag (21 Uhr) findet in München das Eröffnungsspiel der EM gegen Schottland statt. Neuer wird dabei das Tor hüten.

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