Nagelsmann beantwortet die große Hemd-Frage: Outfit wird für guten Zweck versteigert

Julian Nagelsmann will nach dem Sieg gegen die USA nachlegen. Auf der Pressekonferenz vor dem Mexiko-Spiel verkündete er seine Pläne – die wichtigsten Aussagen zum Nachlesen.

Update vom 16. Oktober, 21.36 Uhr: Das war‘s! Die Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann und Thomas Müller ist beendet. Wir haben die wichtigsten Aussagen hier zusammengefasst:

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über ...

... den Unterschied von Vereins- und Verbandstrainern: „Ich bin als Nationaltrainer nicht so erfahren, es ist meine erste Woche mit den Spielern. Letztlich passt es perfekt zu mir. Im Klub war es so, dass außenrum gesagt wurde, dass ich nicht genug mit den Spielern gesprochen habe und ich zu viele Ideen hatte. Jetzt habe ich als Nationaltrainer weniger Zeit und muss mich auf das Wichtigste beschränken. Ich habe diese Woche mit fast jedem Spieler eine Stunde oder 45 Minuten gesprochen, es gibt Viel Zeit dafür. Das ist ein großes Thema, wo ich mich weiter verbessern kann. Momentan fühle ich mich sehr wohl, ich war beeindruckt, wie schnell die Spieler die Dinge angenommen haben. Wenn man gewinnt, fühlt es sich immer gut an – damit wollen wir natürlich weitermachen.“

... die Tatsache, dass er trotz seines jungen Alters Bundestrainer ist: „Diese Frage begleitet mich schon meine komplette Karriere. Am Ende geht es nicht um das Alter, sondern darum, seine Idee zu vermitteln und Spieler zu motivieren, ihr Bestes zu geben. So wird es meinem mexikanischen Kollegen auch gehen. Letztlich wollen wir alle erfolgreich sein.“

... Niklas Süle: „Im Elf gegen Elf war er überragend, Thomas kann das bestätigen. Er hat fast wie ein Zehner gespielt. Ich hoffe, dass er wieder mehr Spielzeit bekommt. Er bringt generell alles mit, hat ein sehr gutes Tempo, ein gutes Verhalten. Er muss seine maximale Leistungsfähigkeit haben und auch den Anspruch haben, absoluter Stammspieler zu sein – ob rechts oder innen.“

... die unmittelbare EM-Vorbereitung: „Ich werde mich einklinken, wenn Entscheidungen zu treffen sind. Gespräche mit Hotels oder Platzverwaltern – da noch nicht. Im Trainingslager wollen wir die absolute Ruhe und professionelle Bedingungen haben. Da habe ich keine Zweifel, dass der DFB gute Ideen hat und sie mir dann auch vorlegen wird. Dann werde ich meinen Daumen heben oder senken, nachdem es mir auf dem Silbertablett serviert wurde. Ich bin guter Dinge, dass es sehr, sehr gut wird.“

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über ...

... Leroy Sané: „In meiner Anfangszeit bei Bayern hatte er eine ähnlich gute Phase. Ich bin froh, dass er jetzt bei Bayern liefert und es bei uns ähnlich gut macht. Er hat herausragende Qualitäten und gute Ideen. Generell ist er sehr gut drauf. Ich bin auch menschlich sehr überzeugt von ihm, wir hatten ein langes Gespräch. Ich hoffe, dass er für sich den Schlüssel hat und diese Leistung konstant bringen kann.“

... Philadelphia und Rocky Balboa: „Generell kann das schon ein Vorbild sein. Der Aufstieg und die Art und Weise, wie er es geschafft hat, kann immer ein Vorbild sein. Ich bin noch nicht zu den Treppen spaziert, ich habe tatsächlich viel zu tun, führe viele Gespräche mit den Spielern. Wenn ich es noch schaffe, werde ich mir das anschauen.“

... das WM-Aus gegen Mexiko 2018: „Ich werde da – wie Thomas – auch nicht viel sagen. Wir wollen über das Spiel morgen sprechen. Hoffentlich wird Thomas in einem Jahr gefragt, wie er das Spiel 2023 gegen Mexiko fand. Und dann wird er hoffentlich positiver denken als über die Partie 2018.“

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über ...

... die Pläne, seine Hemd-Jacke für einen guten Zweck zu versteigern: „Darf ich das sagen? Beim RTL-Spendenmarathon. Ich hoffe, dass viel Geld zusammen kommt.“ Müller: „Jetzt hast du‘s schon gesagt. Jetzt geht es an die Rechtsabteilung.“ Nagelsmann: „Oh nein. Ich bin schon mit einem Bein im Knast (lacht).“

... sein Outfit: „Wie gesagt, es war von unserem Ausstatter, es hat mir gut gefallen. Mir wird zu viel Tamtam darum gemacht. Es gab die Anfrage, ob ich es für einen guten Zweck versteigern möchte. Das mache ich natürlich, deshalb ziehe ich es nicht mehr an. Wenn da ein paar Euro zusammen kommen, gefällt mir das besser. Vielleicht habe ich morgen etwas total langweiliges an, dann könnt ihr mehr über das Spiel berichten.“

... den Vergleich zur USA: „Wir wollen ähnlich auftreten, wollen noch besser in die Umsetzung kommen. Sehr viele Dinge wurden im Training sehr viel schneller umgesetzt, als ich das erwartet habe. Wir wollen jetzt ein zweites gutes Spiel machen und weitere Schritte gehen.“

... die Frage, ob Müller spielt: „Das weiß er noch nicht, aber die anderen wissen es auch nicht.“

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über ...

... die Außenverteidiger-Positionen: „Wir haben viel diskutiert, auch über die mögliche Startelf für Mexiko. Wir haben uns noch nicht entschieden. Ich habe mich entschieden, nicht so viel zu rotieren – um Rhythmus zu bekommen. Wir haben noch Abschlusstraining, das möchte ich abwarten, auch, um ein mögliches Momentum bei dem einen oder anderen Spieler zu sehen. Dann könnt ihr euch überraschen lassen, ob es neue Gesichter gibt.“

... den Konkurrenzkampf: „Nationalmannschaft und Verein sind unterschiedlich, man hat nicht 20 Spieler auf einem Niveau. Hier hat man Spieler, die in ihren Klubs spielen und da auch eine tragende Rolle spielen. Generell ist das eine große Konkurrenz-Situation. Der ist nicht von mir gesteuert, der kommt automatisch. Als Trainer hat man Überlegungen, was am besten von Anfang an passt und welche Optionen man von der Bank braucht. Bei viel Konkurrenz kann es viele Wechsel geben und dementsprechend wenig Rhythmus. Andersrum ist das auch möglich. Man muss einen guten Mittelweg finden. Es ist gut, dass wir allen Spielern blind vertrauen können und keinen Leistungsabfall haben.“

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) über ...

... eine mögliche Rotation: „Sie fällt nicht groß aus, das werden eher Nuancen. Am Ende können wir reagieren auf das Spiel und etwas Rücksicht nehmen. Es geht um die Gesundheit der Spieler, sie müssen auch Leistung im Klub bringen. Sie in den Flow zu bekommen, ist meine Verantwortung. Es gibt Spieler, die können das ganz gut ab. Wir wollen gewisse Pärchen sehen, wollen Dinge sehen, die sich verfestigen, wir müssen Rhythmus kriegen. Es wird Veränderungen geben, aber wir werden sicher nicht fünf Wechsel haben. Es ist in der Nationalmannschaft nicht so wie im Klub. Hier hast du durchgehend ein ähnlich hohes Niveau.“

... die Kapitänsfrage: „Ilkay wird Kapitän bleiben. Es ist wichtig, dass wir nicht ständig hin und her switchen. Wir wollen Kontinuität, da bin ich sehr zufrieden.“

... Kimmich: „Auch für Josh gilt das Leistungsprinzip. Wenn er besser ist als die anderen, ist er gesetzt. Wenn Pascal Groß besser ist, ist er gesetzt. Ich will die Leute auf dem Feld haben, die besser passen und die Chance auf Siege erhöhen. Natürlich will man auch Leute auf der Bank haben, um reagieren zu können. Josh ist ein Spieler, den ich lange kenne. Es ist sehr ärgerlich, dass er die Spiele verpasst, das ärgert ihn auch am meisten. Wichtig ist, dass er wieder gesund wird und uns hoffentlich im November wieder zur Verfügung steht.“

... den Gegner: „Sie spielen etwas geradliniger im Vergleich zur USA. Sie wollen hinter die Kette kommen, wollen viele zweite Bälle. Morgen sind es viele mexikanische Zuschauer, es bekommt eine andere Charakteristik. Es sind unterschiedliche Partien, die wir haben. Aber das ist gut so. Am Ende hoffen wir, dass das Resultat ein ähnliches ist.“

Thomas Müller (DFB-Nationalspieler) über ...

... Philadelphia und Rocky Balboa: „Ein paar Spieler waren bei den Treppen, aber ich nicht. Ich habe den Nachmittag genutzt, um mich auf meinem Zimmer zu erholen, weil ich im Spielersatztraining zuvor so viele Körner gelassen habe (lacht).“

... seinen „Fast-Rücktritt“ nach der WM 2022: „Der Moment des Ausscheidens war sehr hart. Ich wusste um die Situation, die Mechanismen nach schlechten Turnieren. Die Spieler, die schon länger dabei sind, sind im Fokus. Die Kapitäne müssen Verantwortung tragen. Ich wusste nicht, wie es weitergeht. Ich wollte im letzten Satz meines Interviews die Möglichkeit nutzen – ich wusste ja nicht, ob es das letzte war – und mich verabschieden. Das war vielleicht ein bisschen egoistisch. Ich habe das da so gesagt. Aber für mich eigentlich immer entschieden: Solange ich Fußballprofi bin und bei meinem Verein täglich auf dem Platz stehe, dann stehe ich auch der Nationalmannschaft zur Verfügung. Das ist meine Meinung. Wenn der Trainer auf mich zurückgreifen will, will ich nicht kneifen.“

Thomas Müller (DFB-Nationalspieler) über ...

... seine Konkurrenz in der Offensive: „Wir haben in den Zwischen- und Halbräumen sehr viele talentierte Spieler. Jetzt geht es darum, dass sie Performer sind. Das heißt, dass man jede Woche Leistung bringt, dass die Schwankungen weniger werden. Alle Spieler, die wir da haben, die müssen da hinkommen. Sie müssen Wege finden, Performer zu werden. Jeder hat ein anderes Profil. Chris Führich habe ich hervorgehoben, weil ich gefragt wurde, wer mich am meisten überrascht hat. Die anderen kennt man ja, da haben wir sehr viele gute Spieler. Die Besetzung der Sturmspitze ist eher immer ein Thema gewesen.“

... die bösen Erinnerungen an Mexiko bei der WM 2018: „Wir haben das alle zusammen erlebt, das war der Auftakt der Periode, die wir jetzt haben und wo wir sehr negativ drauf schauen. Trotzdem ist das jetzt für mich nicht präsent. Das gehört zur Historie unserer Mannschaft dazu, Niederlagen gibt es. Ich freue mich jetzt aber über die aktuelle Entwicklung, den Sieg gegen die USA. Wir möchten das fortsetzen, was wir am Samstag gestartet haben.“

... sein mögliches 125. Länderspiel: „Die Zahl steigt zwangsläufig, wenn man lange dabei ist. Rekorde oder Jubiläen sind für mich aber beiläufig.“

Update vom 16. Oktober, 20.57 Uhr: Überpünktlich geht es hier los, Nagelsmann und Müller sind da.

Update vom 16. Oktober, 20.40 Uhr: In 20 Minuten geht es los mit der DFB-PK. Wir sind schon gespannt, was Bundestrainer Julian Nagelsmann und Offensiv-Star Thomas Müller zu sagen haben.

Erstmeldung vom 16. Oktober, 19.59 Uhr: Philadelphia – Julian Nagelsmanns erster Auftritt als Bundestrainer ist geglückt: Deutschland besiegte die USA mit 3:1, zeigte dabei erfrischenden Offensivfußball und präsentierte sich auch vor dem Tor wieder treffsicherer als zuletzt. Der Trip in die Vereinigten Staaten endet mit dem Spiel gegen Mexiko – die DFB-Auswahl trifft in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (2 Uhr MESZ) auf die Mittelamerikaner.

Julian Nagelsmann
Geboren:23. Juli 1987 (Alter 36 Jahre), Landsberg am Lech
bisherige Vereine:TSG Hoffenheim, RB Leipzig, FC Bayern München
Debüt als Nationaltrainer:14. Oktober 2023 (3:1-Sieg über die USA)

DFB-PK heute im Live-Ticker: Nagelsmann doktert noch am Dortmund-Code

Nur kurze Zeit später ist dann schon wieder Zeit für die Bundesliga. Der anstehende 8. Spieltag dürfte in Nagelsmanns Planungen durchaus eine Rolle spielen. Schließlich sollen ein paar seiner Nationalspieler schon am Freitagabend wieder auf deutschem Rasen kicken – und das geht nur mit einem frischen Kopf und ausgeruhten Beinen. Gemeint sind die BVB-Stars Mats Hummels, Niclas Füllkrug, Julian Brandt und Niklas Süle, die am Freitag mit ihrem Klub auf Werder Bremen treffen.

Nagelsmann doktert deshalb derzeit im Teamhotel gleich neben der University of Pennsylvania an seinem Dortmund-Code. Der Bundestrainer steht vor dem ersten diplomatischen Balanceakt seiner noch frischen Amtszeit: Wie viele BVB-Spieler werden im Lincoln Financial Field in Philadelphia zu nachtschlafender deutscher Zeit dabei sein und wer wäre vor dem nahenden Bundesliga-Wochenende vielleicht auch von anderen Klubs doch besser? Und zwar unabhängig von dem Privatflieger, den die Borussia zur schnelleren Heimkehr ihrer vier Profis plus US-Boy Giovanni Reyna für eine angeblich sechsstellige Summe extra nach Amerika schickt. 

Deutschland trifft auf Mexiko – wen lässt Bundestrainer Julian Nagelsmann spielen?

Natürlich will der neue Bundestrainer gegen Mexiko gleich noch einmal gewinnen und die Amerika-Tour der Nationalmannschaft nach dem 3:1 zum Gute-Laune-Start gegen die USA mit einer perfekten Bilanz zu Ende bringen. Das wäre für den 36-Jährigen auch ein schneller persönlicher Triumph im neuen Amt und der ersehnte Mutmacher für die wieder hoffende Fußball-Nation acht Monate vor der Heim-EM 2024.

Wer darf also ran? Hummels versicherte bereits im Vorfeld, dass er große Lust auf die Partie gegen Mexiko habe. Füllkrug aus der Startelf zu nehmen, wäre aus Nagelsmanns Sicht eigentlich auch nicht notwendig. Der Neu-Dortmunder liefert verlässlich Tore. Thomas Müller wäre in seinem dann 125. Länderspiel die Alternative. Brandt und Süle kamen gegen die USA nur als Joker zum Zug, die Kraft sollte also reichen für ein Länderspiel und das Bundesliga-Duell gegen Werder Bremen am Freitag.

Bundesliga-Spieltag wird von Dortmund und Bremen eröffnet – nur wenige Stunden nach dem DFB-Test

„Ich werde ein bisschen was verändern, weil ich alle auch mal im Spiel sehen will“, sagte der Bundestrainer nach dem USA-Spiel mit Blick auf die Mexiko-Partie. Nach radikaler Rotation klang das nicht. Noch ohne Spielminute in den USA sind von den Feldspielern nur Jonas Hofmann, Malick Thiaw, David Raum und die beiden Neulinge Robert Andrich und Kevin Behrens.

„Wir haben ja auch das Thema, dass am Freitag schon ein Bundesliga-Spiel ist, auf das wir Rücksicht nehmen wollen, wenn es denn geht. Ich setze mich mit meinem Trainerteam zusammen und dann besprechen wir den Fahrplan“, erläuterte Nagelsmann sein Vorgehen. Ähnlich pragmatisch versuchte Rudi Völler, die Debatte zu beruhigen. „Wir werden das machen, was Sinn macht“, sagte der DFB-Sportdirektor in Philadelphia.

Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann am Montag im Live-Ticker

Möglicherweise wird Nagelsmann schon am Montagabend auf der Pressekonferenz die Ergebnisse präsentieren. Zusammen mit Thomas Müller beantwortet er ab 21 Uhr die Fragen aus der Medienrunde – wir sind im Live-Ticker dabei. (akl/dpa)

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