Das DFB-Team ist erstmals in seiner Geschichte in der Vorrunde einer WM ausgeschieden. Ex-Nationalkeeper Oliver Kahn geht mit der Löw-Elf hart ins Gericht.
Kasan - Deutschland ist erstmals bei einer WM in der Vorrunde rausgeflogen und hat sich dabei bis auf die Knochen blamiert.
Das DFB-Team folgt damit dem Weltmeister-Fluch. In den letzten drei Turnieren in Serie flog der Titelverteidiger bereist nach der Vorrunde raus.
Klar, dass ein ganzes Land nun geschockt ist. ZDF-Experte Oliver Kahn ging mit dem Elf von Joachim Löw dabei hart ins Gericht.
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Kahn: Spieler blieben unter den Erwartungen
„Ich glaube, die Qualität die wir haben ist extrem groß. Daher müssen wir uns über die Zukunft keine Sorgen machen. Aber das war auch nicht das Problem“, sagte Oliver Kahn im ZDF: „Das Problem war, dass Spieler, von denen man eigentlich viel bessere Leistungen erwartet, eben weit unter eben diesen Erwartungen geblieben sind“.
Namen nannte Kahn dabei auch: „Wenn wir Sami Khedira sehen, da möchte ich jetzt auch keinen speziell herauspicken, aber der blieb heute auch völlig unter seinen Möglichkeiten. Er spielt viele Fehlpässe und wird dann auch zurecht ausgewechselt.“
Kahn über Kroos: „Er ist nicht der Typ dazu“
Auch Toni Kroos bekam dabei sei Fett weg. Vor allem seine Aussage nach dem Brasilien-Test im März, als er die Mannschaft öffentlich kritisierte („Wir sind nicht so gut, wie wir denken“) stößt dem ehemaligen Welttorhüter sauer auf: „Da gibt es eine gewisse Diskrepanz. Mir wäre es lieber gewesen, wenn der Spieler intern diese Kritik geäußert hätte“.
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Generell vermisst der „Titan“ die Einstellung einiger Akteure: „Ich habe das bei ganz, ganz wenigen Spieler erlebt, die nach großen Erfolgen noch nach weiteren Erfolgen streben und die den unbedingten Willen haben. Das sind ja auch die Spieler, nach denen sich die Nicht-Weltmeister orientieren. Man hat das Gefühl, dass das Nationaltrikot bei den Spielern mehrere Tonnen wiegt. Die Spieler haben die Verantwortung immer weiter geschoben.“
Kahn hat bei der WM 2018 „kein Team gesehen“
Auch erkannte Kahn keine klare Hierarchie: „Man hat in keinem Spiel das Gefühl gehabt, dass in der Mannschaft eine Achse vorhanden ist, die das Team durch das Turnier bringt. Im Mittelfeld ist Kroos nicht der Typ, der das macht. Mats Hummels war nicht fehlerfrei und von Timo Werner kann man das noch nicht erwarten."
Und weiter: „Ich habe keine Mannschaft, ich habe keine Team gesehen. Es war stumpf. Mottos können sie viele ausgeben, aber auf dem Platz habe ich das nicht gesehen“, rechnete Kahn hart mit dem DFB-Team, deren Spitzname „Die Mannschaft“ lautet.
Wer der WM trotzdem folgen möchte, kann das über unseren Live-Ticker machen.
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Auch Ex-Teamkollege Dietmar Hamann geht mit den Weltmeistern von 2014 hart ins Gericht. "Wenn man sich die drei Spiele anschaut, hat die Mannschaft es nicht verdient. Es hat einfach die Führung gefehlt. Man hat Spieler auf dem Platz verloren in den letzten vier Jahren mit Klose, Mertesacker, Lahm, Schweinsteiger. Wir hatten zu wenig Spieler, die Verantwortung übernommen haben und geführt haben", so der ehemalige Nationalspieler.
"Man kann immer mit einem schlechten Team früh ausscheiden, aber nicht mit einer solchen Mannschaft", meldete sich Michael Ballack auf Twitter zu Wort und äußerte sein Unverständnis über das DFB-Aus.
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fs