Weltmeister Bastian Schweinsteiger geht hart mit Jogi Löw ins Gericht - „Wenn ich Bundestrainer wäre, ...“

Bastian Schweinsteiger fand in einem Interview harte Worte für die aktuelle Misere des DFB-Teams. Er sprach auch über den Umgang mit seinen aussortierten Ex-Kollegen.

  • Bastian Schweinsteiger prägte nicht nur beim FC Bayern*, sondern auch im DFB-Team eine bedeutende Ära.
  • Der 36-Jährige sprach kürzlich über die derzeitige Lage beim DFB*-Team - und kritisierte Joachim Löw.
  • Dabei ging es vor allem um die aussortierten Ex-Mannschaftskollegen von Schweinsteiger.

München - Die erfolgreichste Zeit der Nationalmannschaft in diesem Jahrhundert wurde auch von Bastian Schweinsteiger geprägt, der von 2004 bis 2016 in 121 Partien mit dem Adler auf der Brust auflief. Der langjährige Bayern-Akteur hat für viele Fans auch aufgrund seiner Leistung bei der Weltmeisterschaft 2014 Legendenstatus. Nun sprach er über die aktuellen Probleme der Nationalelf. Bezüglich seiner ausgebooteten WM-Mitstreiter teilt Schweinsteiger seine überraschend klare Haltung.

Bastian Schweinsteiger: DFB-Elf braucht ein „Gerüst“ - „Irgendwann muss Schluss mit dem Testen sein“

„Die Mannschaft befindet sich im Umbruch“, meint der 36-Jährige über die gegenwärtige Lage der Löw-Elf im Kicker-Interview. „Serge Gnabry spielte eine überragende Saison, mit Leroy Sané und Timo Werner ist weitere Qualität vorhanden. Jetzt müssen noch Automatismen greifen“, so der ehemalige DFB-Kapitän*. „Langsam muss mit Blick auf die EM 2021 ein Gerüst gefunden werden und ein System, in dem sich die Elf wohlfühlt.“

Doch von einem intakten Gerüst ist man im Augenblick noch weit entfernt. „Löw hat jetzt viel getestet, das ist okay; aber irgendwann muss Schluss mit dem Testen sein“, meint Schweinsteiger. „Sicherlich kann man darüber streiten, ob Spieler, die im Verein auf der Bank sitzen oder dort gar nicht im Kader sind, zur Nationalmannschaft eingeladen werden sollen; so weit würde ich aber nicht gehen, für mich zählt einzig die Qualität eines Spielers“, kritisiert er das fehlende Leistungsprinzip beim DFB-Team leise.

Schweinsteiger/DFB: Ex-Kapitän kritisiert Rauswurf von drei Weltmeistern unter Jogi Löw - „Wenn ich Bundestrainer wäre,

Die Krise der Nationalelf hat laut „Schweini“ auch mit dem Aus in der Gruppenphase 2018 zu tun, nach der verkorksten WM in Russland wurden seine Ex-Kollegen Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels abgesetzt, was bis heute auf Unverständnis in Fußball-Deutschland stoßt. „Es ist das gute Recht des Bundestrainers, dass er sich so entschieden hat“, meint der heutige TV-Experte* zunächst zurückhaltend.

„Ob man Müller und Boateng, die am Triplegewinn 2020 maßgeblich beteiligt waren, komplett weglässt? Wenn ich Bundestrainer wäre, wären Boateng und Müller in der Nationalmannschaft. Aber ich bin nicht der Bundestrainer“, so das Urteil des ehemaligen Löw-Leistungsträgers.

DFB: Aussortierter Müller in „guter Verfassung“ - Bastian Schweinsteiger findet auch lobende Worte für Jogi Löw

Thomas Müller selbst äußerte sich nach seinem Doppelpack beim 4:1-Sieg der Bayern in Bielefeld über seine Chancen für die Teilnahme bei der kommenden Europameisterschaft 2021. „Diese Veranstaltung ist hoffentlich im nächsten Jahr. Dass ich mich in einer guten Verfassung befinde, sieht jeder. Da brauchen wir nicht mehr Worte drüber verlieren. Das lassen wir alles schön ruhig angehen und dann schauen wir, was passiert“, so der aussortierte Müller im ZDF*.

Bei aller Kritik steht die FC-Bayern-Legende Schweinsteiger dem Bundestrainer* jedoch grundsätzlich bei. „Von Jogi Löw kann man viel lernen. Von allen meinen Trainern zählt er zu den besten. Ich habe viel mitgenommen von ihm“, gesteht er ein. „Aber letztlich beurteilen die Fans die Mannschaft nach ihren Leistungen, Ergebnissen, also Erfolgen“ - in den letzten vier Jahren ließ die Löw-Truppe alle drei Faktoren vermissen. (ajr) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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