Experten prophezeien nach DFB-Ausbootungen: Diesen Weltmeister erwischt es als nächsten

Toni Kroos, Manuel Neuer und Thoma Müller (v.l.) im DFB-Trikot.
 ©picture alliance / dpa / Arne Dedert

Bundestrainer Joachim Löw hat Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels aussortiert. Experten zufolge sollten die drei Bayern-Stars nicht die letzten Weltmeister sein, auf die Löw in Zukunft verzichten sollte.

Update vom 31. Dezember 2019: Im März 2019 teilte Bundestrainer Jogi Löw dem Weltmeistertrio Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng das Aus in der deutschen Nationalmannschaft mit. Nun verfolgt der DFB bei den Brasilien-Helden einen ganz bestimmten Plan. 

Update vom 7. März 10.00 Uhr: Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels stellten 2014 eine wichtige Achse für den Titel dar. Dass sie Jogi Löw aus der Nationalmannschaft streicht, sorgt für unterschiedliche Reaktionen. Einige Experten fordern im kicker sogar, dass der personelle Umbruch noch nicht beendet sei und weitere Weltmeister-Köpfe rollen sollten.

So bringen die ehemaligen Nationalspieler Jürgen Kohler und Olaf Thon, die sich seit 1990 selbst Weltmeister nennen dürfen, Toni Kroos als weiteren Streichkandidaten ins Spiel. Kohler „wäre sogar noch einen Schritt weiter gegangen, denn so ist es nur ein halber Umbruch“. Olaf Thon ist sich „sicher, dass weitere verdiente Spieler folgen werden. Toni Kroos wird der nächste sein müssen, und zwar zeitnah.“ Und auch Kohler lässt kein gutes Haar am Mittelfeldspieler. „Kroos wirkt bei Real ausgelaugt.“

DFB-Aus für Bayern-Stars: Kovac: „Ich erwarte, dass...“ - Rummenigge baut Druck auf Löw auf

Update vom 6. März, 21.05 Uhr: Bayern Münchens Trainer Niko Kovac hat sich ebenfalls zur Ausbootung seiner drei 2014er-Weltmeister aus der deutschen Nationalmannschaft geäußert. „Ich weiß, dass meine Spieler von der Entscheidung Jogi Löws überrascht waren“, sagte Kovac dem kicker: „Aber Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels sind Vollprofis. Sie wissen, mit dieser Situation jetzt seriös umzugehen.“ 

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Dass sich die Entscheidung von Bundestrainer Joachim Löw negativ auf die Leistung seiner drei Routiniers beim Rekordmeister auswirkt, glaubt Kovac keineswegs. „Ich erwarte sogar, dass sie uns allen in den kommenden Wochen eine Trotzreaktion zeigen und beweisen, dass sie immer noch zu den Besten gehören“, betonte der 47-Jährige.

Update vom 6. März, 19.26 Uhr: Jetzt hat sich nach Mats Hummels und Jerome Boateng auch Thomas Müller zu Wort gemeldet. Der FCB-Spieler sagte er sei „einfach sauer“ und kritisierte vor allem die Art und Weise, wie das DFB-Aus kommuniziert worden sei. Am Ende seines Video-Statements auf Facebook zeigte er sich kämpferisch.

Rummenigge spricht von „Stilfrage“ und baut Druck auf Löw auf

Update vom 6. März, 17.24 Uhr: FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge wird nicht müde zu der Suspendierung der Bayern-Spieler aus der Nationalmannschaft Stellung zu beziehen. „Unsere drei Spieler sind ja nicht gerade das, was ich als altes Eisen bezeichnen würde“, verteidigte er Hummels, Müller und Boateng gegenüber der AZ. Allerdings müsse man die Entscheidung von Jogi Löw akzeptieren, wiederholte Rummenigge auch hier, fügte aber hinzu: „Auch wenn es einem nicht gefällt“. 

Darüber hinaus baut der FCB-Chef aber auch Druck auf Jogi Löw auf. Mit seiner Entscheidung habe er „eine große persönliche Verantwortung übernommen“. Schließlich werde vom DFB-Team und Löw erwartet, dass die Qualifikation zur EM gelingt und, dass auch weiterhin anschaulicher Fußball wie in der Vergangenheit gespielt werde. 

Rummenigge nach Löw-Entscheidung: „Stilfrage“

Update vom 6. März, 16.10 Uhr: Am Nachmittag hatten die Bayern Bosse Jogi Löws Entscheidung scharf kritisiert. Im ZDF-Interview bekräftigte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge die Kritik am Bundestrainer. Rummenigge missfällt weiterhin vor allem der Moment der Degradierung. „Der Zeitpunkt ist nicht gut für uns. Das bringt ein Stück Unruhe in den ganzen Klub.“

Rummenigge hätte es zudem als besser erachtet, wenn dem ausgebooteten Trio Zeit für einen Rücktritt gegeben worden wäre, nachdem man ihnen mitgeteilt hatte, dass man im Nationalteam nicht mehr auf sie baue. Der Umbruch an sich sei jedoch zu akzeptieren, auch wenn die „Stilfrage“, wie die Entscheidung mitgeteilt wurde, „jeder für sich selbst beantworten“ müsse.

Aussortierte Bayern-Stars: Lothar Matthäus findet „Entscheidung okay“, kritisiert aber ein Detail

Update vom 6. März, 12.10 Uhr: Lothar Matthäus hat auf die Ausbootung der drei Bayern-Stars reagiert und kann die Entscheidung von Bundestrainer Löw zwar verstehen, hätte sich aber einen anderen Zeitpunkt gewünscht und kritisiert Löw für sein Timing. Auch Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic kritisieren Joachim Löw und Oliver Bierhoff für das Timing

„Die Entscheidung finde ich okay, weil wir von einem Umbruch reden, den Zeitpunkt finde ich jedoch sehr unglücklich. Eine Woche vor dem Spiel gegen Liverpool bringt Löw nur Unruhe bei Bayern München rein. Man hätte diese drei Spieler nach so vielen verdienstvollen Jahren auch vor zwei Monaten aus der Nationalmannschaft verbannen können und nicht eine Woche vor dem wichtigen Spiel in der Champions League“, so Matthäus bei Sky. Außerdem verwundere ihn, dass sich die Bayern-Verantwortlichen bislang so zurückgehalten hätten. 

Matthäus führte weiter aus, dass man Löws Entscheidung akzeptieren müsse, weil er auf jüngere Spieler setzen und diesen mehr Spielpraxis im Hinblick auf die kommenden Turniere mit der Nationalmannschaft geben wolle. Außerdem könne er die Entscheidung aus sportlichen Gründen nachvollziehen, weil die drei Spieler ihre Leistungen beim DFB-Team nicht mehr gezeigt hätten. 

Matze Knop über Aussortierung „sehr verwundert‘

Update vom 6. März, 11.46 Uhr: Comedian und Fußball-Kabarettist Matze Knop ist über die Aussortierung der Bayern-Stars „sehr verwundert“. Ihn stört, dass nicht das Leistungsprinzip im Vordergrund steht. 

Netzreaktionen zur Aussortierung der drei Bayern-Stars: „Spinnt der Löw jetzt komplett?“

Erstmeldung vom 5. März, 17.30 Uhr:  Joachim Löw sortiert Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels aus. Dieses Thema schlägt hohe Wellen - auch im Netz äußern sich die Fans zu der umstrittenen Entscheidung. Während bei unserer Umfrage die User vor allem zwischen den Optionen „So ein Quatsch“ und „Richtige Entscheidung“ schwanken, reagiert das Netz durchaus heftig auf die Ausbootung.

Auch hier sind die Meinungen gespalten, allerdings dominieren negative Posts. Ein Fan ist sauer und fordert den Rücktritt des Trainers. „Bin dafür, das der Trainer aussortiert wird. Tschaui!“ heißt es in seinem Tweet. Ein anderer vergleicht die Situation mit der Nominierung des WM-Kaders. „Löw hat auch Sané bei der WM zuhause gelassen. Bei dem wundert mich gar nichts mehr“, so der User. 

„Ist die Aktion mit dem Grundgesetz vereinbar?“

Ein Nutzer schlägt sogar den Bogen zum FC Bayern München und der Wut-Pressekonferenz von Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic (bei tz.de* hier im Video zu sehen). „Ist die Aktion von Löw überhaupt mit dem Grundgesetz vereinbar?“, meint dieser. 

Hummels, Müller und Boateng gehören zu einer Spieler-Generation mit Toni Kroos. Auch der wird nun in einem Kommentar angezählt. „Wann geht eigentlich der Flieger von Löw nach Madrid zum Querpasstoni?“. Erst kürzlich hatte Bernd Schuster Toni Kroos für sein Spiel kritisiert und ihn mit einem „Dieseltraktor“ verglichen.

„Müller aussortiert? Spinnt der Löw jetzt komplett?“, schreibt wiederum ein Nutzer, der speziell auf die künftige Nicht-Berücksichtigung des Offensivmannes eingeht. Einen anderen User interessiert vor allem die Reaktion von Uli Hoeneß. Er fordert, dass der FCB-Präsident in einer TV-Talkshow äußert. „Drei Bayern-Spieler raus? Auf einmal? Bitte sagt mir, dass Hoeneß am Wochenende irgendwo eingeladen ist“. 

DFB-Pokalteilnehmer BSC Hastedt: „Denk lieber noch mal drüber nach“

Aber auch die Vorteile für den FC Bayern werden herausgestellt. 

Ein User respektiert vor allem das Statement von Jerome Boateng zur Aussortierung von Joachim Löw. Der Verteidiger hat sich mit ehrlichen, aber bedachten Worten zum Abschied geäußert. Mittlerweile hat sich auch Mats Hummels auf Twitter zu Wort gemeldet.

Der BSC Hastedt ist ein Verein aus der fünften Liga, der am DFB-Pokal teilgenommen hat. In einem Tweet haben sich die Amateure ironisch zum Aus der drei Weltmeister mitgeteilt: „Wir mussten schon immer ohne Boateng, Müller und Hummels auskommen. Die desaströsen Folgen: der BSC Hastedt hat noch nie eine EM- oder WM-Endrunde erreicht! Jogi, denk lieber noch mal drüber nach.“

ank

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