Senkrechtstarter Reitz beim DFB: Gekommen, um zu bleiben?!

Die schwache Saison von Borussia Mönchengladbach produzierte mit Rocco Reitz einen großen Gewinner. Darf er noch auf die Europameisterschaft hoffen?

Blankenhain – Am Sonntagabend fuhr einer der vielen schwarzen Vans von DFB-Sponsor VW auf dem Gelände des Spa und Golf Ressorts in Blankenhain im Weimarer Land vor. Um 17.56 Uhr stieg Rocco Reitz aus. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach stieg etwas hölzern aus dem Bus mit den dunkel getönten Scheiben. Der Neuankömmling richtete sich kurz die Haare, schwang sich einen Pullover locker über die Schultern und schlenderte in die Lobby.

Nur 15 Profis sind aktuell trainingsfit beim DFB-Team

Reitz weiß, dass er aktuell von der personellen Lage beim DFB profitiert. Nur 15 Profis konnten sich beim öffentlichen Training am Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena vor den rund 15.000 euphorischen Fans präsentieren. Leroy Sané, Aleksandar Pavlovic, Jamal Musiala (FC Bayern München) und David Raum (RB Leipzig) übten nur individuell. Neben dem an einem Magen-Darm-Virus erkrankten Torhüter Manuel Neuer (FC Bayern) fehlen bis Donnerstag noch İlkay Gündoğan (FC Barcelona), Robert Andrich, Jonathan Tah und Florian Wirtz (Bayer Leverkusen). Marc-André ter Stegen (Barça) stößt erst am Montag hinzu. Die Profis von Real Madrid und Borussia Dortmund stehen sich noch im Champions-League-Finale (Toni Kroos, Antonio Rüdiger, Niclas Füllkrug, Nico Schlotterbeck) gegenüber.

Die Chance auf die Teilnahme an der Europameisterschaft im eigenen Land ist natürlich nur minimal. Reitz wäre nur Nachrücker, wenn ein Konkurrent ausfällt. Gekommen, um zu bleiben?! Kurzfristig steht da noch ein Fragezeichen, langfristig könnte ein Ausrufezeichen folgen. Reitz schreibt da an seinem ganz eigenen Märchen weiter. Bundestrainer Julian Nagelsmann fand lobende Worte für den Senkrechtstarter der Borussia: „Rocco hat in einer schwierigen Situation eine gute Saison gespielt. Er ist sehr fleißig und auf der Doppelsechs sehr viel unterwegs.“

Nagelsmann findet „nervösen“ Auftritt von Reitz „sympathisch“

Der Coach plauderte etwas aus dem Nähkästchen: „Rocco war etwas nervös bei der Ankunft. Ich finde es aber sympathisch, weil es zeigt, dass das für ihn nicht alles selbstverständlich ist.“ Der gebürtige Duisburger erlebte in der Tat ein aufregendes Jahr. Der vier-fache U21-Nationalspieler war in 34 Bundesligapartien für Gladbach an neun Treffern beteiligt. Reitz war oftmals der Unterschiedsspieler bei der unter Trainer Gerardo Seoane zumeist mau auftretenden Borussia.

Der Mittelfeldspieler hinterlässt in seinen ersten Tagen beim DFB einen sehr ordentlichen Eindruck. Sein Passspiel ist sauber, er tritt bei den Übungen sehr konzentriert auf. Nagelsmann jedenfalls stellte fest: „Für die jungen Spieler ist es erstmal nur das Training. Aber eine gewisse Chance besteht natürlich. Ich hoffe nicht, dass sich ein Spieler schwer verletzt, aber es kann immer passiert, dass sie nachnominiert werden. Sie legen alles rein und haben es sich durch gute Leistungen verdient.“

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