Bundesliga live - das gibt‘s fast nur im Pay TV. Lediglich wenige ausgewählte Partien werden von frei empfangbaren Sendern ausgestrahlt. Das soll sich bald ändern.
- Die Bundesliga ist live fast ausschließlich bei Sky und DAZN zu sehen.
- Laut DFL-Boss Seifert soll bei der neuen Ausschreibung auch das Free TV einen größeren Teil vom Kuchen abbekommen.
- Die TV-Einnahmen werden aber wohl nicht in neue Sphären vorstoßen.
München - Mit der Live-Ausstrahlung des Auftritts von Borussia Dortmund bei 1899 Hoffenheim am letzten Hinrunden-Spieltag im Free TV hat die Bundesliga den Millionen deutschen Fans ein vorweihnachtliches Geschenk gemacht. das 2:1 der Kraichgauer war erst die dritte Partie dieser Saison, die in voller Länge frei zu empfangen war. Zuvor hatte das ZDF auch das 2:2 des FC Bayern gegen Hertha BSC zum Auftakt sowie die 1:5-Klatsche des Rekordmeisters bei Eintracht Frankfurt Anfang November übertragen.
Künftig soll es aber nicht bei dieser überschaubaren Menge an Spielen bleiben, die ohne zusätzliche Gebühren zu verfolgen sind. Das versprach Christian Seifert. „Die Anzahl der Spiele im Free-TV wird bei der nächsten Ausschreibung größer sein“, sagte der DFL-Chef der Bild am Sonntag. Die Deutsche Fußball Liga wollte die Fernsehrechte für die Bundesliga ab der Saison 2021/22 zu Beginn dieses Jahres ausschreiben.
Bundesliga live: Sky und DAZN teilen sich die Übertragungen
Der Bezahlsender Sky überträgt live alle Bundesliga-Spiele am Samstag und in der Konferenz sowie 60 Partien am Sonntag. Die 2. Liga läuft live nur bei Sky. Zudem hat sich der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN Live-Rechte an der Bundesliga gesichert.
Als mögliche Interessenten für die Bundesliga-Rechte werden auch die Streaming-Anbieter Amazon Prime oder Netflix gehandelt. Seifert sieht darin kein Problem für die Fans und verwies auf eine außergewöhnliche „Qualitätsverbesserung im Bereich Serien und Filme“ durch die Streamingdienste.
Bundesliga-Übertragungen: DFL-Chef sieht kein Problem wegen Breitband-Problemen
Auch den teils schwachen Breitband-Ausbau in Deutschland sieht Seifert nicht als Argument gegen diese Anbieter. „Das wird noch zwei, drei Jahre ein Thema sein, dann wird die technische Infrastruktur in Deutschland in der Lage sein, das aufzufangen“, sagte der Geschäftsführer der DFL.
Seifert warnte jedoch davor, trotz der hohen Zahl der Interessenten einen erneuten Sprung bei den TV-Einnahmen für die Bundesliga zu erwarten. „Ob uns die nächsten paar Millionen Euro mehr wirklich besser machen auf dem Platz, diese Frage muss irgendwann erlaubt sein“, sagte der 50-Jährige. Die Bundesligisten kassieren durch den laufenden Vertrag von 2017/18 bis 2020/21 insgesamt 4,64 Milliarden Euro allein aus der nationalen Vermarktung.
Eine Neuerung erwartet die Fans in Sachen Champions-League-Übertragungen: Hier hat Amazon Prime den seit vielen Jahren übertragenden Sender Sky bei der Rechtevergabe ausgestochen. Auch zwei Free-TV-Sender hatten Interesse an dem Paket bekundet.
Rund um die Partie 1899 Hoffenheim gegen Borussia Dortmund erregte ZDF-Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein Aufsehen mit ihrem Outfit, für das sie Hohn und Spott einstecken musste. In den Niederlanden sorgte ein ehemaliger Weltklassekicker und heutiger Experte für einen Nazi-Eklat.
Die Bundesliga trauert derweil um einen „Sunnyboy“, der mit nur 59 Jahren starb.
Es könnte zur größten Liga-Revolution des 21. Jahrhunderts kommen - was zumindest die niederländischen und belgischen Vereine angeht. Vereine wie Ajax könnte bald in der Beneliga spielen.
dpa, mg