„Afrika-Cup statt Bundesliga“: ‚Fan‘ liefert Rassismus-Skandal - Bundesligist macht Brief öffentlich

Der FSV Mainz 05 zeigt einem sogenannten Fan die Rote Karte. Dieser hatte sich mit einer unfassbar rassistischen Äußerung an den Verein gewandt.

  • Der FSV Mainz 05 zeigt einem sogenannten Fan die Rote Karte.
  • Dieser hatte zuvor dem Verein eine rassistische Nachricht zukommen lassen.
  • „Ein Vereinsmitglied zu verlieren bekümmert uns eigentlich. Manchmal aber auch nicht“, so der Bundesligist*.

Mainz - In der Fußball-Bundesliga* hat der FSV Mainz 05 das Image des fröhlichen Karnevalsvereins. Bei der Nachricht, die ein sogenannter Fan den Mainzern hat zukommen lassen, dürfte aber allen Verantwortlichen das Lachen im Halse stecken geblieben sein. Denn dieses Statement war durchzogen von rassistischen Äußerungen. Die Reaktion des Klubs war aber ebenso eindeutig: Solch ein Mitglied will der FSV gar nicht!

Auf der vereinseigenen Homepage veröffentlichten die Mainzer die unfassbare Nachricht des anonymisierten Fans: „Ich kann mich mit diesem Verein schon seit Monaten nicht mehr identifizieren! Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga*.“ Rassistisch sei er aber nicht, so das Ex-Mitglied. 

Mainz 05 reagiert auf Rassismus: Fan aus Bundesliga-Klub geworfen

Und weiter schreibt er: „Aber wenn seit Wochen in der Startformation neun (!!!) dunkelhäutige Spieler auflaufen und deutschen Talenten kaum noch eine Chance gegeben wird, dann ist das nicht mehr mein über die Jahre liebgewonnener Verein.“

Die Antwort des Tabellen-15. der Bundesliga* ließ nicht lange auf sich warten: „Rassismus beginnt da, wo rassistische Gedanken geäußert werden. Und ja, Sie haben recht: mit unserem Verein können Sie sich nicht identifizieren. Denn für uns spielen Hautfarben schlicht keine Rolle. Für uns zählt nur, dass jemand Mensch ist und unsere Werte teilt.“

Mainz 05: Fan äußert sich rassistisch - Bundesligist reagiert kompromisslos

Gerade der selbsternannte Karnevalsverein befasst sich seit Jahren intensiv mit sozialen Themen - nicht erst seit den Protesten nach dem Tod des US-Amerikaners George Floyd*. So wurden die Mainzer 2014 vom DFB für ihre Projekte im Bereich der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ausgezeichnet. 

Einen letzten Seitenhieb in Richtung Ex-Mitglied konnte sich der Verein mit Verweis auf das 1:1 bei Union Berlin Ende Mai nicht verkneifen. Denn das einzige Gäste-Tor hatte ein echter „Mainzer Bub“ erzielt: Ridle Baku. Der spielt seit seinem zehnten Lebensjahr beim FSV und hat kongolesische Wurzeln. 

Die Reaktionen der Fans sind deutlich: „Kompliment. So antwortet man auf das Geschwafel“, oder „Ganz ehrlich. Ich bin BVB Fan, aber ich überlege gerade, Mitglied bei euch zu werden! Ganz stark liebe Mainzer! Bleibt stabil!“, heißt es auf Twitter.

Am Dienstag sorgte dann die TSG Hoffenheim für Schlagzeilen. Trotz vier ungeschlagenen Spielen in Folge, entlassen die Kraichgauer völlig überraschend ihren Trainer Alfred Schreuder. In Mainz könnte bald Europa League gespielt werden, jedoch ohne die 05er.

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