Dem BVB bleibt auch in dieser Bundesliga-Saison nur Platz zwei hinter den Bayern. Darf Trainer Favre bleiben oder soll ein Kollege Dortmund den Titel bringen?
- Der Meisterschaftskampf in der Bundesliga* lässt zuletzt Spannung vermissen.
- Borussia Dortmund will die lange Titelserie* des FC Bayern endlich durchbrechen.
- Ob BVB-Trainer Lucien Favre die Mannschaft dabei betreut, erscheint noch offen.
Dortmund - Borussia Dortmund hatte auch 2020 in der Bundesliga das Nachsehen. Wie in den sieben Jahren zuvor schnappte sich Erzrivale FC Bayern erneut den Titel.
In der ewigen Tabelle* aller Vereine* der Bundesliga-Geschichte enteilen die Münchner damit immer mehr. Trotzdem ist der Kampfgeist der Dortmunder geweckt.
Nach dem 2:0-Sieg gegen Verfolger Leipzig und der damit verbundenen Vizemeisterschaft machte BVB-Abwehrchef Mats Hummels eine Kampfansage in Richtung München. „Wir wollen nächste Saison einen Platz nach oben rutschen“, gab Hummels an.
Mit dem Auswärtssieg in Leipzig ist dem #BVB Platz zwei nicht mehr zu nehmen. #LeipzigBVB
— Borussia Dortmund (@BVB) June 20, 2020
Der Spielbericht https://t.co/PzZmDlSQim
BVB: Zukunft von Trainer Lucien Favre noch nicht endgültig geklärt
Ob allerdings BVB-Trainer Lucien Favre bei der Titeljagd in der kommenden Saison im Signal-Iduna-Park* an der Seitenlinie stehen wird, scheint noch nicht gänzlich geklärt. Im Kampf um die Meisterschaft zog Dortmund am 28. Spieltag im vorentscheidenden Spitzenspiel gegen die Bayern mit 0:1 den Kürzeren.
Das hatte Favres Position nicht unbedingt gestärkt. Zumal die fehlende Konstanz der hochtalentierten Borussen-Truppe die Zweifel am Schweizer Coach im Dortmunder Umfeld nicht kleiner werden ließ. Laut einem Bericht der Sport Bild gibt es bezüglich Favres Zukunft bei den Schwarz-Gelben drei Optionen. Das Blatt will zudem wissen, welche Konstellation der Verein favorisiert.
BVB: Trainer Favre hat noch Vertrag bis Sommer 2021
Szenario eins: Favre bleibt und erfüllt seinen noch bis 2021 laufenden Vertrag beim BVB. Nach Angaben der Bild ist das bereits fix.
Mit 2,16 Zählern pro Spiel weist der Schweizer den besten Punkteschnitt aller BVB-Trainer der Geschichte auf - auch Thomas Tuchel (2,09) und Meistercoach Jürgen Klopp (1,91) können da nicht mithalten.
Unter den Spielern genießt Favre großes Vertrauen, gerade wegen seiner taktischen Fähigkeiten. Ebenso kommt Favres respektvoller Umgang mit seinen Schützlingen und die Förderung junger Toptalente wie Jadon Sancho (20), Achraf Hakimi (21), Erling Haaland (19) oder Giovanni Reyna (17) gut an. Das Verhältnis von Trainer und Mannschaft ist intakt.
BVB: Favres Team patzte in wichtigen Spielen gegen FC Bayern und PSG
Szenario zwei: Favre muss seine Koffer packen.
BVB-Boss Hans Joachim Watzke formulierte es so: „Die Vizemeisterschaft muss unser Anspruch mit dieser Mannschaft sein, mindestens.“ Während Favre Meisteransagen stets vermied, hatte Watzke andere Vorstellungen.
Die Patzer in wichtigen Spielen wie gegen die Bayern oder beim Champions-League-Aus gegen Paris Saint-Germain wurden von den Beteiligten kritisch zur Kenntnis genommen. Trotzdem durfte Favre weitermachen, das Team fing sich wieder - eine Trennung per Rausschmiss erscheint aktuell unwahrscheinlich.
BVB: Trainer-Wunschkandidat Nagelsmann nicht zu haben
Allerdings hält sich in Dortmund hartnäckig der Name Julian Nagelsmann. Der jüngste Bundesliga-Trainer der Geschichte etablierte nach seinem Wechsel zu Saisonbeginn von der TSG Hoffenheim zu RB Leipzig die roten Bullen in der Liga als Spitzenmannschaft und erreichte in der Champions League mit den Sachsen die K.o.-Phase.
Nagelsmann gilt als Wunschtrainer der BVB-Bosse. Die Klub-Verantwortlichen sehen aber nach Sport-Bild-Infos keine Möglichkeit, Nagelsmann nach nur einem Jahr aus Leipzig loszueisen.
Auch wenn die Verbindung Favre/BVB immer wieder ins Wanken zu geraten droht - aus Mangel an Alternativlösungen auf dem Markt bauen die Dortmunder wohl weiter auf den Schweizer
BVB-Coach Favre schmiss bei anderen Klubs selbst hin
Szenario drei: Favre schmeißt selbst hin.
Die dritte Variante ist die große Unbekannte. Schon bei seinen Stationen in Berlin bei Hertha BSC und bei Borussia Mönchengladbach war es der Schweizer, der selbst die Reißleine zog und ging. Auch in Dortmund sorgte Favre mit seinen Aussagen mitunter für Irritationen.
Für diesen Fall hat tz.de eine lange Liste mit möglichen Nachfolge-Kandidaten erstellt. Es sind einige illustre Namen dabei.
Video: BVB-Trainer Favre äußert sich zu Rücktrittsgerüchten
Trotz fehlender öffentlicher Treuebekenntnisse der BVB-Bosse gibt es derzeit aber wenig Hinweise, dass Favre von alleine geht.
Von alleine gehen wollte angeblich Sportdirektor Michael Zorc. Sein Vertrag wäre 2021 ausgelaufen. Nun aber der überraschende Sinneswandel und die Verlängerung bei Borussia Dortmund. Keine überraschende Verlängerung wird das Verhältnis zwischen Dortmund und Achraf Hakimi bekommen. Eigentlich würde man die Real-Leihgabe wohl gerne fest verpflichten, aber das hat der BVB schlicht nicht im Geldbeutel.