Vier Neuzugänge hat die sportliche Leitung von Borussia Dortmund um Lars Ricken bereits verpflichtet. Der neue Chef ist hochzufrieden mit der Zwischenbilanz.
Dortmund – Borussia Dortmund hat am Freitag (09. August) ein Trainingslager in Bad Ragaz beendet. Vor der Schweizerischen Bergkulisse sowie beim Härtetest gegen den FC Villarreal im österreichischen Altach standen naturgemäß vor allem die Neuzugänge des BVB im Fokus. Viermal hat die neu aufgestellte Führungsebene um Sportgeschäftsführer Lars Ricken drei Wochen vor Schließung der Transferfenster zugeschlagen.
Waldemar Anton? „Da bekommen wir einen absoluten Führungsspieler“
Waldemar Anton soll in der Innenverteidigung die Lücke schließen, die der Abschied von Mats Hummels am Ende der vergangenen Saison gerissen hat. „Da bekommen wir einen absoluten Führungsspieler, einen Spieler, der nicht nur im Spiel, sondern auch tatsächlich im Training immer Vollgas gibt“, erklärt Ricken gegenüber Vereinsmedien zum Neuzugang vom VfB Stuttgart.
Mit seiner Einschätzung zur Abwehrzentrale geht Ricken in die Vollen: „Wenn ich so unsere Innenverteidigung sehe, mit Niklas Süle, mit Nico Schlotterbeck, jetzt mit Waldemar, da musst du in Deutschland erstmal eine bessere Innenverteidigung finden.“ Allerdings fehlt es dem BVB an der Breite, hinter dem Trio steht keine gestandene, gelernte Kraft zur Verfügung.
Yan Couto soll „die notwendige Zeit“ erhalten
Auch auf den Außenbahnen ist der Kader eher dünn als über-proportioniert. Die Verpflichtung von Yan Couto von Manchester City löste insofern die womöglich dringendste Baustelle beim BVB auf. „Wir sind uns alle bewusst, dass wir da wirklich in Qualität investiert haben. Wir brauchen seine Schnelligkeit, seine Flexibilität“, sagt Ricken. Jedoch muss Couto in einer neuen Liga erst einmal zurechtkommen.
„Wir wollen natürlich, dass er so schnell wie möglich hier ankommt. Wir werden ihm aber auch die notwendige Zeit geben, dass er dann auch wirklich im Laufe der Saison sein absolutes Potenzial voll ausschöpfen kann“, betont Ricken. Als absolute Sofortverstärkung soll hingegen Pascal Groß fungieren. Immerhin ist der deutsche EM-Teilnehmer bereits 33 Jahre alt und kommt mit der Empfehlung jahrelanger Topleistungen in der Premier League.
Lars Ricken will bei Pascal Groß „nicht zu sehr ins Schwärmen zu kommen“
„Bei Pascal muss man aufpassen, nicht zu sehr ins Schwärmen zu kommen. Natürlich aufgrund seiner Persönlichkeit, aber auch als Spieler“, stimmt Ricken ein Loblied an. Der Sportchef erklärt, dass Groß „den Rhythmus unseres Spiels bestimmen“ soll und ein Mittelfeldmann sei, der seine Teamkollegen „um sich herum einfach besser macht“. Auf die Anspiele des Routiniers soll sich voraussichtlich ab Mitte September auch Serhou Guirassy freuen.
Die Verpflichtung des Torjägers vom VfB Stuttgart schien zu wackeln, nachdem beim Guineer der obligatorische Medizincheck eine Knieverletzung zum Vorschein gebracht hatte. „Es war trotzdem keine Frage, ihn nicht zu verpflichten, denn am Ende ist es ein langjähriges Projekt mit ihm“, hält Ricken dagegen und betont, dass sich Guirassy im (öffentlich nicht genauer definierten) Zeitplan befinde.
Serhou Guirassy imponierte in den Spielen gegen Dortmund
„Er ist natürlich ein Spieler, den wir mit seiner Kopfballstärke, mit seiner Beidfüßigkeit brauchen, aber auch im Gegenpressing. Ich kann mich nur erinnern, wie wir uns alle geärgert haben, nachdem die Stuttgarter dreimal gegen uns gewonnen haben, wie der auch immer unsere Abwehrspieler angelaufen ist“, so Ricken über Guirassy.
Borussia Dortmund arbeitet indes intensiv an einem fünften Neuzugang: Als Ersatz für den zu West Ham United abgewanderten Niclas Füllkrug soll DFB-Jungstar Maximilian Beier kommen. Mit Beier soll sich der BVB bereits einig sein, der Ablösepoker mit der TSG Hoffenheim ist im Gange.