Champions League: Österreich zeigt Spiele im Free-TV - Steckt ein Red-Bull-Plan dahinter?

Die Champions League gibt es in Deutschland nur gegen ein Aufgeld zu sehen.
 ©AFP / JAVIER SORIANO

Champions League im Free-TV: Was in Deutschland unmöglich klingt, wird in Österreich bald wahr. Wieso lohnt sich der Deal von Servus-TV?

  • Der österreichische Privatsender ServusTV sackte einen langjährigen Mega-Deal ein.
  • So holte sich der Red-Bull-Sender die Rechte für alle europäischen Klubwettbewerbe ab 2021.
  • Doch steckt dahinter nur PR für die gesponsorten Teams?

Salzburg - Was in Deutschland aufgrund der Entwicklungen der vergangenen Jahre wohl nicht möglich sein wird, ist in Österreich ab der Saison 2021/22 Realität. Der österreichische Privatsender ServusTV sicherte sich die Rechte für die Übertragung sämtlicher europäischer Klubwettbewerbe. Dazu zählen die Champions League*, die Europa League sowie die neu eingeführten Europa Conference League. Der Sender schloss einen Fernseh-Deal über drei Jahre ab. 

Champions League: ServusTV mit „europaweit einzigartigem“ TV-Rechte-Erwerb

In Österreich sollen nun pro Saison 33 Spiele live gezeigt werden. Das Paket, das ServusTV bereitstellt, beinhaltet Gruppen- und K.o.-Spiele sowie die Endspiele der Wettbewerbe. Wie das News-Portal heute.at berichtet, hat ServusTV bei Mittwochspielen der Champions League* das Erstauswahlrecht. In den anderen beiden Pokalwettbewerben gilt das grundsätzliche Auswahlrecht in jeder Runde. Die Spiele sollen zudem auch auf der Website des Senders live und nach der Ausstrahlung in der Mediathek verfügbar sein.

CL im Free-TV: Betreibt RedBull-Sender ServusTV nur Werbung für gesponsorte Teams?

Sender-Chef Ferdinand Wegscheider zeigte sich angesichts des Erwerbs der Übertragungsrechte stolz. „Das ist europaweit einzigartig und freut uns dementsprechend!“, meinte Wegscheider. Die Führungsriege bei ServusTV scheint einen klaren Plan hinter dem Kauf der beliebten aber teuren Rechte zu verfolgen. Großen Einfluss darauf hat wohl der Besitzer des Senders, die Red Bull Media House GmbH. Da Red Bull mit RB Leipzig und Red Bull Salzburg zwei Teams stellt, deren Mindestanspruch die Europa League ist, könnte man die Investition über drei Saisons als taktisch klug bezeichnen. 

Spitzenfußball im Free-TV: ServusTV verzichtet auf Eishockey

Die gratis Live-Übertragungen in ganz Österreich könnten die Beliebtheit des österreichischen Serienmeisters und seines oft kritisierten deutschen Gegenentwurfs steigern und dem Konzern Red Bull somit mehr Profit einbringen. Dazu passen auch die neuen Einsparungen von ServusTV, wo für gewöhnlich die Spiele der obersten Eishockey-Liga Österreichs liefen. Man trennte sich jüngst von den letzteren Übertragungsrechten und tauscht zünftig Puck gegen Lederball ein.

In Deutschland sicherten sich ab 2021 Amazon, DAZN und das ZDF die Rechte. Ein bekannter Sender war der große Verlierer des Rechte-Pokers.

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