Die UEFA hat Wahnsinns-Pläne mit der Champions League. Sie soll auf andere Kontinente wandern und im Sommer als Turnier stattfinden.
- Die Marketing-Agentur „Relevent Sports“ will die Champions League kaufen.
- Sie steht wohl in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der UEFA.
- Die Königsklasse soll künftig im Sommer stattfinden und in den USA und Asien ausgetragen werden.
München/Nyon - Droht der Champions League der Ausverkauf? Der US-Sport-Promoter „Relevent Sports“ will sich offenbar die Rechte für die Königsklasse sichern - und den Wettbewerb völlig umkrempeln.
Champions League: Marketing-Agentur will die Königsklasse völlig umkrempeln
Laut einem Bericht der „Daily Mail“ stehen die Verantwortlichen der UEFA in fortgeschrittenen Verhandlungen mit der Marketing-Agentur, die bislang den International Champions Cup als ihre größte Sportveranstaltung vermarktet. Nun will sie sich offenbar die Champions League einverleiben.
Der International Champions Cup (ICC) dürfte in Deutschland vor allem den Fans des FC Bayern München* ein Begriff sein. Auf Einladung spielen bislang zwölf Teams das Promo-Turnier als Vorbereitung und Marketing-Maßnahme im Sommer. Aus der Bundesliga* gehören nur die Münchner zu den Stammgästen, der BVB war ebenfalls schon mit dabei.
Beim ICC trifft sich traditionell das absolute Who-is-who der europäischen Fußball-Elite. 2019 spielten unter anderem Atlético Madrid, Manchester United, der FC Arsenal, die Tottenham Hotspur, Juventus Turin, Inter Mailand und eben der deutsche Rekordmeister* den Prestige-Titel aus. Sieger wurde übrigens Benfica Lissabon.
ICC-Macher wollen die Champions League: Wird aus ihr eine Marketing-Turnier?
Wie stark sich das Turnier auf den Marketing-Aspekt fokussiert, wird spätestens bei der Stadion-Wahl eindeutig. Im vergangenen Sommer fand es in 16 verschiedenen Arenen statt. Die gerade einmal 18 Begegnungen wurden auf die USA, Europa und Asien aufgeteilt. 2018 waren es sogar 23 Stadien, davon 15 in den Staaten, sieben in Europa und eines in Singapur.
Champions League im Sommer in den USA? UEFA signalisiert Bereitschaft
In etwa dieses Format könnte bald auch die Champions League gepresst werden, wenn es nach dem Willen der „Revelent Sports“-Agentur geht. Von einem Acht-Jahres-Vertrag und dem Wohlwollen der UEFA ist die Rede.
Ab 2021 soll deshalb der ICC Geschichte sein und von der Sommer-Champions-League ersetzt werden. Die Teams werden dann auch nicht mehr eingeladen, sondern müssen sich über ihre Platzierung in der nationalen Liga qualifizieren. Ein vorheriges obligatorisches Versprechen der Vereine, dass sie dann auch keine B-Elf, sondern ihre Superstars schicken, wird vermutet.
Ausverkauf der Champions League? Königsklasse wohl bald mit Teams aus Südamerika - in Asien
Das Turnier werde anfangs in den USA ausgetragen und erst in ein paar Jahren auch auf den asiatischen Kontinent gebracht, heißt es weiter. Außerdem könnte es mit Mannschaften aus Südamerika erweitert werden.
Sommer-Champions-League soll das Original nicht ersetzen - Fans können aufatmen
Für europäische Fußball- und Champions-League-Fans gibt es eine gute Nachricht. Die Sommer-Champions-League wird das Original nicht ablösen, sie wäre schlicht ein zweiter Wettbewerb, der Verband verkauft lediglich sein Logo und die Marke. Dass die UEFA auf ihr Milliarden-Produkt verzichtet, wäre wohl ohnehin unvorstellbar.
Irre Champions-League-Pläne: UEFA riskiert mächtigen Streit mit der FIFA
Dafür droht jetzt ein mächtiger Streit zwischen UEFA und FIFA - und dabei geht es um sehr, sehr viel Geld. Die FIFA plant schon seit geraumer Zeit, ihre Klub-WM auf 24 Teilnehmer zu vergrößern und ebenfalls in der europäischen Sommerpause stattfinden zu lassen. Zank um die besten Teams und die meiste Aufmerksamkeit ist also vorprogrammiert, wenn die „Relevent Sports“ ihren Willen tatsächlich durchsetzt und den Fußball-Kalender völlig auf den Kopf stellt.
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