Neue Interessenten könnten für Durchbruch bei Borré-Deal sorgen

Das Interesse aus Südamerika an Eintracht Frankfurts Rafael Borré steigt. Zwei Teams steigen im Buhlen um den Stürmer ein und verkomplizieren den Poker.

Frankfurt – Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche sondiert weiter den Transfermarkt. Nach den hochkarätigen Leihgeschäften der Premier-League-Spieler Sasa Kalajdzic und Donny van de Beek, sorgt das Interesse aus Brasilien an Stürmer Rafael Santos Borré für zusätzliche Arbeit.

Internacional hat noch keine Einigung mit Eintracht Frankfurt und Werder Bremen erzielt

Denn neben der SGE ist auch Werder Bremen, an die der Kolumbianer aktuell ausgeliehen ist, bei einem möglichen Verkauf involviert. Während die Verhandlungen mit Internacional aus Porto Alegre aktuell leicht stocken, könnte das Interesse der Corinthians aus São Paulo, von dem Goal berichtet und das durch weitere Quellen aus Brasilien bestätigt wurde, eine neue Dynamik in das Tauziehen um den begehrten Angreifer bringen.

Im Grunde hakt der Transfer an Werder Bremen. Eintracht Frankfurt würde einem Verkauf von Borré an Inter grundsätzlich zustimmen. Die SGE möchte 5,5 Millionen Euro. Eine Einigung scheint wahrscheinlich, auch wenn die Brasilianer aktuell noch etwas weniger bieten. Die Norddeutschen wollen wiederum zwei Millionen Euro als Entschädigung, um gleichzeitig einen geeigneten Nachfolger verpflichten zu können. Der Klub aus Porto Alegre bietet bislang nur etwa 300.000 Euro an und zögert aktuell mit einer Aufstockung des Angebots, obwohl der Verein die Forderung der Bremer zumindest theoretisch stemmen könnte. Durch verschiedene Projekte wie etwa einem Deal, bei dem man die Übertagungsrechte der brasilianischen Série A für mehrere 100 Millionen Euro verkaufte sowie der Öffnung für Investoren boomt der Vereinsfußball des fünfmaligen Weltmeisters auch finanziell.

Corinthians Einstieg im Poker um Borré setzt Inter unter Druck

Doch bei den Corinthians aus São Paulo sitzt der Geldbeutel noch etwas lockerer. Zuletzt schloss der Klub den größten Werbedeal in der Geschichte des brasilianischen Fußballs mit einem Wettanbieter ab, der dem Klub umgerechnet etwa 70 Millionen Euro für einen Dreijahresvertrag zusichert. „Timão“ könnte die geforderten Summen der beiden Bundesligisten noch leichter stemmen als Konkurrent Inter.

Rafa Borré soll das neue Transferziel der Corinthians sein. Zuletzt liebäugelte der Verein sogar mit einer Verpflichtung des 18-fachen brasilianischen Nationalspielers Gabriel Barbosa von Flamengo aus Rio de Janeiro. Der Angreifer ist der teuerste Spieler des südamerikanischen Vereinsfußballs. Auch wenn der Transfer nicht zustande kam, zeigt das Interesse die finanziellen Möglichkeiten des Klubs aus der brasilianischen Metropole. Für einen Wechsel des Kolumbianers Borré müsste der Klub bei weitem nicht so tief in die Tasche greifen. Noch ist allerdings kein Angebot in Deutschland eingegangen, noch hat Inter die besten Karten im Werben um den Stürmer. Das könnte sich ändern, sobald die Corinthians die finanziellen Muskeln spielen lassen. Die Verantwortlichen aus Porto Alegre müssen reagieren.

River Plate macht Ernst und bereitet Angebot für Eintracht Frankfurt vor

Doch nicht nur die Brasilianer haben sich im Rennen um den Europa-League-Helden von Eintracht Frankfurt dazugeschaltet. Auch Borrés Ex-Verein River Plate hat sich wie schon im Januar des vergangenen Jahres über die Konditionen für einen Wechsel informiert, wie die argentinische Sportzeitung Olé schreibt. Finanziell würde Borré allerdings das Gehaltsgefüge der „Millonarios“ sprengen, sodass der Offensivakteur finanzielle Einbußen hinnehmen müsste. Auch die geforderten Ablösesummen sind für River nicht ganz einfach zu stemmen. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist der Deal unwahrscheinlich.

Doch die emotionale Verbundenheit von River Plate und Rafa Borré ist bemerkenswert. Der Traditionsverein aus Buenos Aires steht seit Ende 2022 regelmäßig in Kontakt mit dem Nationalstürmer Kolumbiens. Noch immer ziert ein Bild des 28-Jährigen im River-Trikot und einer umgehängten Kolumbien-Flagge mit der Copa Libertadores in der Hand das Profilbild auf Borrés Social-Media-Kanälen. Dazu betonte „El Comandante“ immer wieder eines Tages zu River zurückkehren zu wollen. Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen? Wenn es nach Rivers Sportdirektor Enzo Francescoli geht, dann ja. Bei ESPN sagte der frühere Mittelstürmer: „Wir haben mit ihm gesprochen und er möchte zurückkehren.“ Dem Angreifer wurde mitgeteilt, dass River Eintracht Frankfurt ein formelles Angebot unterbreiten wird. „Wir haben den Wunsch und er auch.“ Ob dieser Wunsch tatsächlich in Erfüllung geht, hängt nicht zuletzt von Eintracht Frankfurt, Werder Bremen und den beiden brasilianischen Vertretern ab. Die Lage wird komplexer. Der Poker zieht sich. (jsk)

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