Cristiano Ronaldo: Unveränderter Hype um Portugals zeitlose Nummer 7

Cristiano Ronaldo startet mit Portugal in seine sechste Europameisterschaft. Für den 39-Jährigen ist es womöglich der letzte Auftritt auf der ganz großen Bühne. Beweist er es nochmal allen?

Leipzig – Vor 18 Jahren spielte Cristiano Ronaldo schon einmal ein großes Turnier in Deutschland. Damals war er gerade 21 Jahre alt und erreichte mit Portugal bei der Weltmeisterschaft den vierten Platz. Zwei Jahre zuvor war Ronaldo als 19-Jähriger in seinem Heimatland Vize-Europameister geworden, 2016 holte er als 31-Jähriger in Frankreich dann endlich den EM-Titel.

2024 zählt ‚CR7‘ mit mittlerweile 39 Jahren noch immer zum Aufgebot der Portugiesen, deren Rekordspieler und -torschütze er mit 207 Länderspielen und 130 Toren inzwischen ist.

Nun ist Ronaldo zurück in Deutschland und bestreitet dort seine sechste EM – keiner schaffte vor ihm mehr –, es ist wohl zugleich seine letzte. Bereits 2022, als der fünffache Weltfußballer in Katar nach dem Viertelfinal-Aus mit Tränen vom Rasen marschierte, galt es als nicht abwegig, dass dies bereits sein letzter großer Auftritt auf der ganz großen Fußballbühne war. Zuvor hatte Ronaldo seinen Vertrag bei Manchester United aufgelöst, der Abschied nach Saudi-Arabien und damit aus Europa stand unmittelbar bevor.

Cristiano Ronaldo mit starker EM-Qualifikation

Seit Anfang 2023 kickt Ronaldo bei Al-Nassr im Wüstenstaat, dort wird er noch weitaus fürstlicher entlohnt als zuvor bei Manchester United, Juventus Turin und Real Madrid. Seine Bilanz in der abgelaufenen Saison wirkt mit wettbewerbsübergreifend 44 Toren in 45 Pflichtspielen respektabel, ein Vergleich des Leistungsniveaus in Saudi-Arabien mit jenem in den europäischen Elite-Ligen hinkt jedoch.

In der Nationalmannschaft spielt Ronaldo jedenfalls weiterhin eine tragende Rolle, ist Kapitän der Seleção. In der EM-Qualifikation markierte er in neun Einsätzen, die Portugal allesamt gewann, zehn Tore. Dass er es auch auf europäischem Terrain noch draufhat, bewies er jüngst bei der EM-Generalprobe: Beim 3:0 gegen Irland schnürte er einen Doppelpack – Traumtor inklusive.

„Ronaldo steht dafür, dass alles möglich ist“

Ronaldos Aura und sein Anspruch sind nach wie vor unverkennbar. Teamkollege Rúben Dias ist überzeugt, dass Ronaldo Portugal – wie 2016 – den Titel bescheren kann. „Er steht für Inspiration, er steht dafür, dass alles möglich ist, dass Träume wahr werden können und du alles erreichen kannst“, sagte der Verteidiger von Manchester City: „Er ist unser Kapitän und natürlich folgen wir ihm bis zum Ende.“

Es sei „eine Freude“, dass Ronaldo immer noch das Trikot der Nationalmannschaft trage, sagte Días: „Seine bloße Anwesenheit in diesem Moment seiner Karriere zeigt, dass er gewinnen will.“ Mit 25 Einsätzen und 14 Toren gilt Ronaldo bereits als Rekordspieler und Torschützenkönig der EM-Geschichte – beide Bestmarken kann er ausbauen.

Fans zahlen Hunderte Euro, um Ronaldo zu sehen

Portugals Nationaltrainer Roberto Martínez, so wird angenommen, wird die zeitlose Nummer 7 am Dienstag (21 Uhr) in Leipzig gegen Tschechien in der Startelf aufbieten. Ronaldo sei „in der Nationalmannschaft, weil er es verdient, nicht, weil er einen großen Namen trägt“, betonte Martínez im Vorfeld. Ronaldo selbst sagte: „Es gibt immer dieses Kribbeln im Bauch, besonders am Tag vor dem Spiel. Ich bin froh, dass ich das spüre, denn wenn es mal weg ist, sollte ich lieber aufhören.“

Während sich aus sportlichen Gesichtspunkten die Frage stellt, wozu Ronaldo – im fortgeschrittenen Fußballeralter und nach anderthalb Jahren in Saudi-Arabien – noch imstande ist, gibt es in einer anderen Angelegenheit keine Zweifel: Der Hype um ‚CR7‘ ist mindestens genauso groß wie bei den Turnieren zuvor. Tausende Fans empfingen die portugiesische Nationalmannschaft bei der Ankunft am EM-Quartier in Gütersloh.

Allein die Tickets für die Trainingseinheiten wurden im Internet zuletzt für mehrere Hundert Euro gehandelt. Ronaldo erfüllte zahlreiche Autogrammwünsche, darüber hinaus stürmten Flitzer in der Hoffnung, ein Selfie mit ihrem Idol knipsen zu können, auf den Trainingsplatz. Zum EM-Auftakt gegen Tschechien werden die Augen und Kameras einmal mehr auf Ronaldo gerichtet sein.

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