Zehn Jahre lang war er FIFA-Schiedsrichter und leitete zahlreiche Partien - auch im ehrwürdigen Wembley: Jetzt trauert die Szene um einen ehemaligen Top-Referee.
Update vom 06. November 2019: Wieder muss die deutsche Fußballwelt Abschied nehmen. Norbert Eder, ehemaliger Nationalspieler, deutscher Meister und Pokalsieger mit dem FC Bayern, verstarb mit 63 Jahren.
Dresden - Klaus Peschel ist tot. Der ehemalige deutsche Top-Schiedsrichter ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Das berichtet die Sächsische Zeitung. Auch die Sportfreunde 01 Dresden Nord trauern bei Facebook um ihn. Wie erst rund eine Woche später bekannt wurde, sei er nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Bei zwei Europameisterschaften kam Klaus Peschel als Linienrichter zum Einsatz. 1984 in Frankreich und 1988 in Deutschland verdiente er sich seine Sporen als Assistent.
Während seiner zehn Jahre als FIFA-Referee leitete er selbst 13 Länder- und 40 Europacup-Spiele. Sein wohl größter Moment im internationalen Rampenlicht war die Begegnung zwischen England und Brasilien im Fußballtempel Wembley-Stadion am 28. März 1990.
60 Jahre lang an der Pfeife: Ex-Fifa-Schiedsrichter gestorben
Seine eigene Karriere als Spieler wollte nicht so recht in die Gänge kommen. Zwar spielte Peschel bei Dynamo Dresden, schaffte es aber nicht über die zweite Mannschaft hinaus. Und so wurde er nach seiner bestandenen Schiedsrichter-Prüfung 1957 zu einer festen Größe an der Pfeife, vor allem in der DDR-Oberliga. Neben 180 Ligaspielen leitete er das FDGB-Pokalfinale 1986 zwischen Lokomotive Leipzig und dem heutigen Erstligisten Union Berlin.
Zum Abschluss seiner Karriere als Top-Schiedsrichter folgte dann leider ein negatives Highlight. Wegen heftiger Ausschreitungen auf den Rängen musste Peschel die Oberliga-Partie zwischen Zwickau und Wismut Aue nach etwas mehr als einer Stunde abbrechen.
Klaus Peschel verstirbt im Alter von 77 Jahren: Ein Leben für die Schiedsrichterei
Nun ist Klaus Peschel im Alter von 77 Jahren verstorben. Der Nordostdeutsche Fußball muss nicht nur von einem ehemaligen Spitzen-Schiedsrichter verabschieden, sondern auch von einem großen Förderer der Schiedsrichterei allgemein.
Denn nach seiner Zeit im Profibereich hängte Peschel die Pfeife nicht etwa an den Nagel, er blieb dem Fußball weiter treu, leitete Spiele im Amateurbereich. Auch, als es auf dem Platz nicht mehr ging, ließ ihn seine Leidenschaft nicht los, bis zuletzt war er als Schiedsrichterbeobachter für die Förderung junger Referees im Einsatz.
Auch die Radio-Szene befindet sich in Trauer - in der Schweiz starb ein beliebter Moderator.
moe